Weltweit erlebt
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Weltweit erlebt

10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Der Voltafluss unterhalb des Damms unweit Akosombo (Foto: EMS/Keller)
Der Voltariver
11. Dezember 2016

Mein Leben in Akosombo

Christoph

Christoph

Ghana
wirkt in einer Computerschule mit
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Ein kleiner Einblick in mein neues Umfeld

Akosombo war ursprünglich ein kleines Dorf und wäre dies vermutlich auch heute noch, wenn es nicht so ideal am Fluss Volta liegen würde. Um diesen Fluss liegen viele Hügel, sodass sich die natürliche Umgebung perfekt für einen Staudamm eignet, welcher unter den ersten Präsidenten Ghanas, Kwame Nkrumah, 1961-1966 gebaut wurde und dadurch einer der größten Stauseen der Welt entstanden ist. Dieser Damm prägt Akosombo durch und durch: Zunächst einmal stellt der Damm die wichtigste Stromquelle des Landes dar und Akosombo ist somit auch sehr gut versorgt, was denoch nicht ab und an Stromausfälle verhindert. Des Weiteren wurden für die damaligen Arbeiter viele identische Häuser errichtet, welche das Stadtbild prägen und mir die Orientierung manchmal erschweren. Insgesamt ist Akosombo daher nicht wirklich wie eine „typische“ ghanaische Stadt meiner Vorstellung. Meine Einsatzstelle ist die Ghana Korea German Computer Mission Training School oder kurz GKGCM, die auf einem Partnerprojekt der ghanaischen, koreanischen und pfälzische Kirche beruht. Im Moment sind etwa ein dutzend Schülerinnen und Schüler in der Schule, die zum Teil eine drei Jahre lange Ausbildung zur Sekretärin machen oder einen drei monatigen Kurs belegen. Bei Nachfrage fährt die Schule mit ihrem „On the move“ Programm auch in die umliegenden Ortschaften, um dort den Umgang mit Computern zu unterrichten. Die Schule hat seit 2014 ein eigenes Hostel, in dem ein paar Schülerinnen und Schüler, meine Koreanische Mitfreiwillige und jeweils ein ghanaischer Freiwilliger und Lehrer mit mir zusammen wohnen. Wir versorgen uns dort selbst und so bekomme ich auch ein paar Einblicke in die ghanaische Küche, wenn die Schülerinnen mir beim Kochen helfen. Die Zutaten dazu kaufe ich auf dem Markt, der zum Glück nicht weit von der Schule entfern ist. Für mich beginnt ein Wochentag in der Schule um 8 Uhr mit der „Morning Devotion“, einer Art Bibelstunde, in der wir sehr intensiv pro Tag über vier Bibelverse diskutieren. Die Devotion findet seit ca. drei Jahren statt, momentan sind wir bei der Offenbarung. Sowohl die Methoden als auch die Ergebnisse sind für mich interessant, da sie sich teilweise von dem, was ich aus der Schule gewöhnt bin, doch deutlich unterscheiden. Von 9 bis 11 repariere ich je nach Bedarf entweder Computer oder installiere Software. Um 11 ist ein kurzes Zwischengebet, an das ich meine einstündige Mittagspause anschließe. Nachmittags führe ich dann meine Arbeit bis vier Uhr fort. Seit letzter Woche schaue ich mir zusätzlich noch Unterricht an und unterrichte sogar die einfachen Grundlagen über Computer selbst. Insgesamt ist der Tagesablauf für mich in der Schule sehr entspannt. Montags und mittwochs gehe ich abends zur YPG, der Jugendorganisation der Presbyterian Church, mir der ich am Wochenende manchmal auf verschiedene Programme mitgehe. Sonst bin ich viel mit Hausarbeit beschäftigt, die hier wegen der fehlenden technischen Ausstattung mehr Zeit als in Deutschland in Anspruch nimmt. Liebe Grüße aus dem schönen, aber heißen Akosombo Christoph

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Aussicht über Akosombo vom Hostel aus gesehen (Foto: EMS/Keller)
Aussicht über Akosombo
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Das Hostel, in dem ich wohne (Foto: EMS/Keller)
Das Hostel