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14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Ein Plakat, das zum Wählen aufruft (Foto/EMS:Keller)
Plakat
22. Dezember 2016

Die Wahl in Ghana

Christoph

Christoph

Ghana
wirkt in einer Computerschule mit
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Wahlen in Ghana

Wir haben als diesjährige Freiwillige das Glück während der Präsidentschaftswahl in Ghana zu sein und dadurch die Bedeutung von Demokratie im Allgemeinen und Wahlen im Besonderen in einem Land zu erleben, das, zumindest im Vergleich zu Westeuropa, auf eine eher kurze demokratische Tradition zurückblicken kann. Die zahlreichen Wahlplakate sind mir schon auf dem ersten Weg nach der Ankunft vom Flughafen aufgefallen, die andere Bedeutung von Wahlen hier allerdings erst bei unserem Empfang im Hauptsitz der PCG, als bei einem Gebet unter anderem für friedliche Wahlen gebetet wurde. Dieser Wunsch wurde bei den meisten der zahlreichen Gebete denen ich bisher beiwohnen durfte, wiederholt.

Verständlicher für mich wurde der Wunsch als mir die Geschichte und teilweise auch noch die Gegenwart der umliegenden Länder näher erläutert wurde und ich realisierte, dass es in der Region Westafrika bis vor wenigen Jahren und teilweise immer noch Bürgerkriege und Unruhen gab und gibt und dementsprechend freie und sichere Wahlen nicht selbstverständlich sind. Ghana ist zwar seit 1992 eine stabile Demokratie, aber dennoch hinterlässt die Situation der Nachbarländer natürlich Spuren. Das Land hat ein relatives Mehrheitswahlrecht und dementsprechend de facto ein Zweiparteiensystem mit der derzeitigen Regierung NDC und als Opposition die NPP. In der diesjährigen Wahl wurde das Parlament und das Präsidentenamt neu besetzt. Auf den Wahlplakaten, welche ich gesehen habe, waren meistens die beiden wichtigsten Kandidaten für das Präsidentenamt, John Mahama als amtierender Präsident der NDC und Nana Akufo-Addo von der NPP, zu sehen, manchmal war noch der jeweilige Kandidat für den Distrikt mit auf dem Plakat. Sonst hatten viele Menschen auch kleine Wimpel oder Anhänger einer der beiden großen Parteien im Auto oder Trotro aufgehängt und es fuhren Pick ups durch die Straßen, auf denen für eine Partei laute Musik gespielt und gefeiert wurde.

Ich empfand es schwer konkrete Unterschiede zwischen den Parteien festzustellen, überspitzt kam es mir vor, dass es um die Frage geht, ob der Wandel schon begonnen hat oder erst durch einen Machtwechsel beginnen kann. Die Wahl selbst war am Mittwoch, den 7. Dezember, und da man nur an seinem Geburtsort wahlberechtigt ist haben sich viele für einen Tag von der Schule beurlauben lassen, um zu wählen. Kurz vor dem Termin bekam ich noch eine E-Mail von der Deutschen Botschaft in Accra, in der nochmal ein paar Hinweise und empfohlene Verhaltensweise zur Wahl gegeben wurde. Alles in allem war es aber in Akosombo absolut friedlich und auch sonst fast überall ruhig. Während des gesamten Wahltages war ein Polizist an jedem Wahllokal anwesend und jeder Wähler bekam nach der Stimmabgabe etwas Farbe auf einen Finger, um Unregelmäßigkeiten zu vermeiden. Die Auszählung dauerte auch länger als bei uns und so brauchte es einige Zeit, bis sich eine deutliche Tendenz abzeichnete.Nach dem endgültigen Ergebnis, welches nach Tagen feststand, hat die NPP deutlich gewonnen und Nana Akufo-Addo ist der neue Präsident. Diese Nachricht löste einen ziemlichen Jubel an diesem und dem nächsten Abend aus bei mir in Akosombo.

Sonst gibt es bei mir nicht viel Neues zu berichten. Ich hatte die Gelegenheit, bei einem Besuch in der Zentrale der PCG der Volta Region zu sehen, wie das Wasser in der eigenen Fabrik gefördert und in die Beutel gefüllt wird. Ansonsten ist es im Moment hier sehr entspannt, aber Weihnachtsstimmung kommt bei mir wegen der Hitze nicht so recht auf, da helfen auch die englischen Weihnachtslieder nicht so wirklich. Die Situation hier hat allerdings auch den Vorteil, dass der übliche Stress vor Weihnachten in Form von Aufgaben, die noch erledigt werden müssen oder verschiedenen Terminen kaum vorhanden ist. Der Advent selbst ist hier nicht bekannt, es gab nur einen Gottesdienst, in dem die Weihnachtsgeschichte vorgelesen wurde. Aber ich freue mich jetzt auf die gemeinsamen Tage zusammen mit Hanna und Felix in Cape Coast. 

Liebe Grüße Christoph

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Wasser wird in einer Fabrik in Beutel abgefüllt und verpackt (Foto/EMS:Keller)
Wasserfabrik
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Highschoolschüler bei ihren Examen (Foto:Ems/Keller)
Examen