
Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

Der Namsan Tower & Mega Churches - ein Monat Korea
Einen Monat bin ich nun schon in Südkorea und kann es kaum glauben, wie die Zeit vergeht! Ich habe mich sehr gut eingelebt und habe schon meinen ersten Umzug hinter mir. Vor knapp fünf Wochen ging mein Flug von Frankfurt nach Seoul. Mein Mentor Mino nahm mich am Flughafen in Empfang und wir machten uns mit U-Bahn und Taxi auf den weg zur Hannam-Cheil Chruch nach Itaewon. Der Guest Room dieser Kirche sollte für meinen ersten Monat mein neues Zuhause werden. Mittlerweile bin ich in die Mission Hall, also ins Studentenwohnheim für ausländische Studenten der Presbyterian University and Theological Seminary (PUTS) gezogen, hier werde ich bis Ende Dezember/Anfang Januar wohnen. Danach ziehe ich dann in das ca. vier Autostunden entfernte Busan. Kurz ein paar Infos zu Itaewon. Dieses Viertel von Seoul ist ziemlich multikulturell und man hört unzählige Sprachen wenn man durch die Straßen läuft. Der Senior Pastor der Hannam-Cheil Church, Reverend Oh, nahm uns herzlich in Empfang. Ich lernte direkt auch Hee-Doo kennen. Sie ist ein paar Tage nach meiner Ankunft nach Busan gezogen und ich werde im Januar und Februar mit ihr zusammen leben. Nach einer Einführung über die Hannam-Cheil Church und ihre pastorale Philosophie ging es in den nahe gelegenen Guest Room. Meinen ersten Abend ließen wir dann gemeinsam in einem Restaurant ausklingen. Und so war auch schon mein erster Tag vorbei.
In den vergangen Wochen habe ich viele unterschiedliche Gottesdienste und auch Kirchen besucht. Meine "Hauptkirche" war die Hannam-Cheil Church. Auch wenn ich nicht viel verstanden habe, da die Gottesdienste auf koreanisch gehalten wurden, war es doch sehr eindrucksvoll. Zwischen dem Kirchengebäude und dem Gebäude in dem der Guestroom ist, liegt noch ein weiteres Gebäude, welches ebenfalls zur Hannam-Cheil Church gehört. In diesem Gebäude ist eine ganz kleine internationale Kirche untergebracht. Reverend Oh hat den Raum zur Verfügung gestellt, sodass auch Menschen die kein koreanisch können, aber trotzdem gerne einem Gottesdienst beiwohnen möchten, eine Möglichkeit haben Gottesdienst zu feiern. Ich habe auch einige Male den Gottesdienst dort besucht und mich mit Pastor Chris, dem Senior Pastor dieser Kirche und seiner Frau Cecilia unterhalten. Die Atmosphäre in dieser Kirche war für mich aufgrund der Größe der Gemeinde ziemlich familiär. Im Kontrast hierzu stehen die Gottesdienste in den Megachurches. Eine Megachurch ist im Grunde genommen eine riesige Kirche. So habe ich auch den Gottesdienst in einigen dieser Megachurches miterlebt. Ich habe ziemlich gestaunt als ich die Menge an Gottesdienstbesuchern gesehen habe. Wöchentlich kommen ca. 41000 Menschen zu den Gottesdiensten. Ein fester Bestandteil vieler Gottesdienste hier ist das freie, laute Beten. Meist ruft der Pastor oder ein Mitglied der Kircheneigenen Bands dazu auf und alle Menschen in der Kirche beten laut durcheinander. Es war ein wenig erschreckend am Anfang, aber eigentlich sehr schön.
Mein Wochenablauf ist immer unterschiedlich, trotzdem gibt es ein paar feste Termine. So habe ich zwei-bis dreimal die Woche Koreanischunterricht und arbeite seit dieser Woche auch dienstags und donnerstags in der Yongdongpo Urban Industrial Mission. An den Tagen an denen ich arbeite steht abends noch die Talking-Group auf dem Plan. In der Talking-Group treffen sich Mino, ich und andere Studenten der PUTS und diskutieren bzw. unterhalten uns über verschiedene Themen, die uns interessieren. Welches Thema an welchem Abend besprochen wird weiß außer Mino (er leitet die Gruppe) niemand. Somit kann sich keiner darauf vorbereiten und wir erarbeiten das Thema gemeinsam. Nach dem Unterricht und am Wochenende sind dann noch andere Dinge geplant. Letzten Monat habe ich beispielsweiße mit Mino und seiner Frau einen Ausflug auf den Namsanberg gemacht. Auf der Spitze des Namsanberges ist der Namsantower. Dieser Turm ist 236m hoch und der Ausblick dort oben ist echt toll! Vorallem nachts wenn Seoul aussieht wie ein riesiges Lichtermeer.
Am 28. September war mein neunzehnter und gleichzeitig auch zwanzigster Geburtstag. Anders wie in Deutschland wird in Korea das Geburtsjahr mitberechnet bei der Bestimmung des Alters. Als Beispiel: wer 1998 geboren ist wird nach dem Altersprinzip hier 20 Jahre alt dieses Jahr, aber in Deutschland erst 19. Am Abend meines Geburtsages gab es eine kleine Feier. Wir waren sechs Personen und da ich kurz zuvor ein Päckchen mit Spätzle aus Deutschland erhalten hatte, gab es diese abends. Dazu haben wir noch Fried Chicken bestellt und es wurde ein lustiger koreanisch-schwäbischer Geburtstagsabend.
Da ich bis jetzt nur einmal in der Urban Industrial Mission gearbeitet habe, kann ich darüber noch nicht so viel berichten. Das wird aber bald folgen! Das wars für dieses Mal von mir aus Seoul. Bis bald!

