
Die Zeit rennt...
Im Moment befinden wir uns in der Zeit vor den langen Sommerferien an der Schule, die aus Hitzegründen den ganzen Mai geschlossen ist. Ich kann es manchmal kaum glauben, dass ich nun schon mehr als sechs Monate in Indien lebe, wobei aber vor allem die Zeit, seit ich meinen letzten Blogeintrag veröffentlicht habe, extrem schnell verging. Beim Zwischenseminar, was in Chennai stattgefunden hat, war es interessant sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen, die teilweise ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Gleichzeitig war ich erstaunt, wie doll sich trotzdem die Einsatzstellen unterscheiden und dass es für manche sichtlich deutlich einfacher war, als für andere sich einzuleben. Ich bin so weit aber sehr froh, dass sich doch einfach eine gewisse Vertrautheit eingestellt hat was meine Einsatzstelle angeht, und ich gelernt habe die Situation so zu akzeptieren wie sie eben hier ist, und nicht zu verzweifeln, wenn es mal Phasen mit viel Langeweile und wenigen Aufgaben gibt.
So eine Phase war tatsächlich die letzten Wochen, wo die Kinder ihre Abschlussprüfungen schrieben und es dementsprechend wenig zu tun gab. Tagsüber ist durch die Prüfungen das Office geschlossen und unsere morgendliche Aufgabe, fällt somit komplett weg. Meistens sind wir dann, sobald das Office wieder offen war, unsere Arbeit machen gegangen. Trotzdem war ich froh, dass ich teilweise, während der Exam-Phase unterwegs war, da ich das Glück hatte, dass meine Familie mich besuchen gekommen ist. Außerdem war es auch toll noch mehr von Indien zu sehen. Ich war in Tamil Nadu und Kerala unterwegs, mit dem öffentlichen Verkehrsnetz ist das spontane Reisen meistens auch möglich. Ich bin sehr dankbar, dass ich durch die Besuche die Möglichkeit hatte, einfach noch mehr Facetten von dem Subkontinent kennenzulernen und auch wenn ich bisher nur im Süden von Indien unterwegs war, lassen sich deutliche Unterschiede zwischen den Regionen feststellen. In den unterschiedlichen Bundesländern in Indien variieren meistens nicht nur Sprache (samt Schriftzeichen) oder Speisen, sondern es gelten teilweise auch andere Regeln, was zum Beispiel den Straßenverkehr betrifft. Die Möglichkeiten zu reisen scheinen in Indien unendlich, trotzdem haben wir uns für die kommenden Sommerferien dazu entschieden, uns weiter auf den Süden Indiens zu beschränken. Der Grund dafür ist vor allem das Klima, der nächste Monat wird, laut den Einheimischen hier, unfassbar warm. Im Norden allerdings teilweise noch unaushaltbarer. Zudem haben wir das Gefühl, noch mehr den Süden entdecken zu wollen, weil selbst der über zu viele Möglichkeiten verfügt.
Über die Ferien sind die Internatskinder auch bei ihren Familien zuhause und der Campus wird leer sein. Allerdings kommen ein paar Arbeitskräfte aus dem Office über die Ferien immer wieder hier her, um die Büroräume zu entrümpeln und insgesamt ein bisschen Ordnung zu schaffen, wurde uns gesagt. Wir haben zwar am Anfang der Ferien schon ein festes Programm, aber danach sind wir noch offen, was wir machen und bleiben vielleicht auch einfach hier. Die Leute hier erwarten aber nicht, dass wir hierbleiben, sondern ermutigen uns teilweise unsere Zeit in Indien so gut es geht zu nutzen.
Insgesamt muss man aber auch sagen, das Klima ist im Moment auch schon echt anstrengend auszuhalten. Solche Temperaturen bin ich einfach von zuhause überhaupt nicht gewohnt. Zum Glück sehen die Leute es uns hier nach, sollten wir in den Ferien doch noch ins Gebirge fliehen, wo die Temperaturen sich nicht zwischen 30-40 Grad, sondern eher zwischen 20-30 Grad bewegen.
Wo es uns dann tatsächlich noch hinverschlagen hat und wie meine letzten drei Monate in Indien sich gestaltet haben berichte ich dann in meinem nächsten und vermutlich letzten Beitrag.
Bis dahin…
Liebe Grüße aus Indien!


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