Ups & Downs
Hallo Leute,
nach den aufregenden Adventstagen und unserem Urlaub über Weihnachten und Silvester dachte ich mir es wird mal wieder Zeit für ein kleines Update.
Schon in Deutschland wurde uns erzählt, dass wir hier in Indien bestimmt viele Weihnachtsfeiern miterleben werden, und sie hatten nicht unrecht. Direkt am 2. Dezember ging es los, die Internatskinder probten für ihren Auftritt schon seit mehreren Wochen und bastelten ihre Kostüme teilweise selbst. Es wurde echt viel Zeit und Aufwand in die Vorbereitung gesteckt. Viele Tänze wurden vorgeführt, zu Songs wie „Baby“ von Justin Bieber, bei denen HipHop getanzt wurde, aber auch klassische indische Tänze standen auf dem Programm. Andere sangen im Chor und es wurden auch Theaterstücke aufgeführt. Bei den Theaterstücken, die wir mitbekommen haben, ging es dabei weniger um Jesu Geburt, sondern viel mehr um die Rettung durch Jesus Christus: Ein Mann ist tief in der Alkoholsucht gefangen und treibt die Familie in den Wahnsinn, dann findet er zum Glauben und wird dadurch geheilt. Anders als gewohnt, behandelten die Geschichten ein Alltagsproblem und es war keine romantisierte, vereinfachte Weihnachtsgeschichte zu finden. Figuren wie der Teufel oder andere gruselige Kostüme waren keine Seltenheit. Außerdem waren die Feiern hier deutlich länger als ich es aus Deutschland kannte, oftmals einen ganzen Vormittag. Wichtig dabei war auch immer, dass außenstehende Personen, die nicht zu dem Schulpersonal gehören, eingeladen wurden. Priester oder andere hochrangige Personen waren immer aufzufinden und bekamen auch immer einen Sonderplatz direkt auf der Bühne und wurden zusätzlich geehrt. Bei so einem Ritual, bekommt die geehrte Person ein Tuch über die Schulter gehängt und teilweise auch noch ein kleines Geschenk. Bei unserer Ankunft und der offiziellen Vorstellung vor den Schülern damals, wurde uns auch ein schönes Handtuch geschenkt.
Die Weihnachtszeit war also gefüllt mit Feiern, wobei wir unseren eigenen Chorauftritt leider nicht wahrnehmen konnten. Dadurch, dass Salome leider kurz vor Weihnachten krank wurde und ins Krankenhaus musste. Wegen einer Infektion wurde sie in nach einem kurzen Aufenthalt im Emergency Raum am nächsten Tag, nach dem Check-Up, für fast zwei Tage ins Krankenhaus eingeliefert. In Deutschland hatte ich vor solchen Situationen ziemlich viel Angst und dachte man ist teilweise vielleicht ein bisschen überfordert, aber uns wurde gut geholfen von Sheepa, unserer Ansprechpartnerin, und im Krankenhaus wurde Salome auch bestens versorgt.
Heiligabend haben wir dann zusammen mit Simon und Leander am Strand in Goa gefeiert, trotz der ganzen Veranstaltungen in der Capron Hall bin ich leider nicht in Weihnachtsstimmung gekommen. Bestimmt hat das Klima hier viel damit zu tun, jedoch auch die fehlenden Rituale, die ich von zuhause kenne. Zudem ist mir aufgefallen, dass die Stadt nicht besonders stark geschmückt wurde, was wahrscheinlich daran liegt, dass die meisten Menschen hier hinduistisch sind und nur eine kleine Minderheit christlich. Wir haben aber trotzdem versucht, das Beste aus dem Tag zu machen und haben abends am Strand eine kleine Bescherung gemacht und sind davor Essen gegangen, um den Tag zu feiern. Auch Silvester waren wir am menschenvollen Strand mit schönen Feuerwerken, was ein wirklich toller Abend war. An Silvester war es weniger komisch nicht zuhause zu sein und man konnte einfach die Erfahrung vor Ort wertschätzen.
Nach der ca. 24 Stunden langen Rückfahrt, sind wir jetzt wieder zurück an der Capron Hall und sind jetzt wieder bereit in unseren Alltag einzutauchen. Wenn euch interessiert, wie es hier weitergeht würde ich mich freuen, wenn ihr nochmal vorbeischaut!
Bis bald, Harriet
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