Weltweit erlebt
ÖFP

Weltweit erlebt

14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

info_outline
(Foto: EMS/Schupp)
21. September 2017

Mein erster Bericht aus Indien

David

David

Indien
leistet seinen Freiwilligendienst in einem Jungenheim
zur Übersichtsseite

Guten Tag zusammen,

in Indien bin ich inzwischen gut angekommen und ich finde es toll hier zu sein. Am frühen Samstagmorgen kamen wir alle ohne Probleme durch die Passkontrolle. Daraufhin wurden wir zusammen in einem Kleinbus zu unserer Unterkunft gebracht. Dies war der Sitz der Curch of South India (CSI) in Chennai. Hier verbrachten wir unsere ersten drei Tagen in Indien. Wir hörten ein paar Referate über Projekte und Bereiche der CSI. Am zweiten Tag waren wir bei einem lokalen Gottesdienst außerhalb Chennais zu Gast. Danach besuchten wir das Weltkulturerbe in Mahabalipuram, nähmlich Krishnas Butterball. In dem Restaurant Moonrakers hatten wir dann leckeres Essen welches vor allem aus Fisch, Meeresfrüchten und einem lecker angebratenen Reis bestand. Am dritten Tag hatten wir einen Gottesdienst in unserer Unterkunft und weitere Vorträge. Zum Mittagessen gab es eine Spezialität auf einem Bananenblatt angerichtet.

Abends fuhren wir mit unserem Mentor Solomon, der uns die ganzen Tage schon begleitet hatte in seine Heimatstadt Bangalore. Unsere Klasse im Shadabdi Express war ziemlich ähnlich zu der deutschen zweiten Klasse von der Ausstattung her, nur das man mehr Beinfreiheit hatte. Und der allergrößte Unterschied war, dass gefühlt ständig ein Mitarbeiter des Zuges dich mit Essen und Getränken versorgte. In Bangalore angekommen gingen wir im Prinzip sofort auf die Zimmer zum schlafen. Die Tage in Bangalore waren relativ ähnlich. Somit hatten wir Vorträge über die Arbeit der CSI BCC. Außerdem kam Robinson der Länderbeauftragte von weltwärts und gab uns Einblicke in die Golden rules (do's and dont's) sowie "Safety and Security". Das Highlight hier war ein Ausflug zum Shivajinagar (marketplace) wo der Hinduismus, der Islam und das Christentum im Prinzip Nachbarn waren. Drumherum gab es viele Läden in denen man fast alles kaufen konnte.

Die Fahrt zur Einsatzstelle war wiederum in einem Bus. Aber nicht in einem normalen. Es war ein Schlafbus. Die eine Seite bestand aus Doppelbetten die andere aus Einzelbetten mit jeweils zwei Etagen. Damit fuhren wir um 22 Uhr los und kamen freitags um 7 Uhr an. Nach einer kurzen Autofahrt (Rikscha Fahrt) kam ich an. Hier war nun mein zu Hause für die nächsten zehn Monate. Claribel, meine Warden, nahm mich direkt in Empfang und zeigte mir mein Zimmer im Guest House welches seperat neben dem Haus der Jungs steht. Mein Zimmer besteht aus einem Sofa, einem Kleiderschrank, einem kleinen Tisch mit Sessel und Stühlen und einem Doppelbett. Am Ende des Zimmers ist eine Tür die zum Bad führt. Die anderen Gebäude sind das Haus der Warden indem sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn wohnt. Darin ist auch das Office. Ein weiteres Gebäude ist ein Saal inklusive Bühne für Aufführungen und Musikproben. Daneben ist der Study Raum der Highschool. Im größten Gebäude leben die Jungs. Somit sind hier Sanitäranlagen sowei Betten und Dining hall und die Küche.

Nachdem ich mich eingerichtet hatte, gab es Frühstück bei Clari. Schnell war klar, dass ich zwischen 10 Uhr und 16 Uhr nichts zu tun haben würde, da die Jungs in der Schule sind. Somit war dann meine Aufgabe nach Asha Nilaya zu gehen, weil dort Schulkinder und Heimkinder zur Schule gehen. Somit bin ich jetzt sozusagen in zwei Einsatzstellen gleichzeitig aktiv. Mein Tagesablauf sieht somit in etwa so aus:

Um 8:30 gibts Frühstück bei meiner Warden Clari im Haus. Danach lesen wir beide Zeitung und ich mache noch Sudoku aus der Zeitung oder wir unterhalten uns. Nach dem Zähne putzen laufe ich dann nach Asha Nilaya. Dort beginnt der Unterricht mit einem gemeinsamen Prayer. Danach verteilen sich die Schüler auf ihre Klassen. Somit gehe ich auch in eine Klasse und begleite die Schüler bei ihren Aufgaben. Nach dem gemeinsamen Essen, welches bis jetzt oft gespendet wurde, gehe ich meist in die Bastelklasse. Dort bastele ich zusammen mit den Jungs und Mädels. Um 16 Uhr trete ich den Heimweg an und komme somit ähnlich wie die Boys zu Hause wieder an. Um 17 Uhr folgt dann der Tee oder Kaffee mit Snack gemeinsam mit den Jungs. Danach ist Study time und Prayer. Nach dem Abendessen um 20:30 Uhr folgt dann weiteres lernen bis 22:30 Uhr (für die Highschool Schüler). Danach verabschieden sich alle ins Bett. Und so auch ich. Dann schreibe ich noch Tagebuch und gehe dann auch ins Bett. Am Samstag ist nur bis nach dem Mittagessen Schule. Sonntags findet der Gottesdienst in der Kirche direkt neben meinem Gelände statt.

Seit meiner Ankunft bin ich im Moment noch in der Eingewöhnungsphase und somit bin ich dabei meinen Tagesrhythmus zu finden. Trotzdem hab ich schon relativ viel erlebt da es bis jetzt schon zweimal einen Feiertag gab. An dem einen Feiertag war ich mit Laura (der Freiwilligen von Asha Nilaya) zusammen mit einer Begleitung auf einem hinduistischen Festival. Dieses war sehr interessant, da wir Männer als Tiger verkleidet und bemalt sahen, die zu Trommeln tanzten und Kunststücke aufführten. Laura beschrieb es ziemlich treffend wie Fasching in Deutschland, auch wenn die Bedeutung für die Gläubigen sicher eine andere ist. Des Weiteren hatte ich mein erstes Cricket Spiel am letzten Sonntag mit den männlichen Mitgliedern der Kirchengemeinde. Hier waren sehr viele anwesend womit vier Teams zu Stande kamen. Das Spiel war fast ein reguläres Cricket Spiel nur, dass wir mit einem Tennis Ball spielten. Wahrscheinlich waren wir dann der Sieger nur weil ich im Team war (ich hatte drei Ballberührungen und habe kein Mal den Schläger in der Hand gehabt).

Der Blog ähnelt nun mehr einem Bericht, dies versuche ich in den nächsten Blog Einträgen zu kürzen. Bis jetzt gab es nur so viel interessantes zum schreiben. Nun sind knapp zwei Wochen in der Einsatzstelle vorüber und nächste Woche gehen Laura und ich noch zu einem kulturellen Festival in Mysore. Ich bin hier ziemlich glücklich in meinem neuen zu Hause und freue mich schon auf die nächste Zeit.

Viele Grüße aus Udupi

info_outline
Sonnenuntergang am Strand Malpe in der Nähe von Udupi. (Foto: EMS/Schupp)
Sonnenuntergang am Strand Malpe in der Nähe von Udupi.(Foto: EMS/David)
info_outline
Der Hindutempel bei Shivajinagar umgeben von Geschäften in Bangalore. (Foto: EMS/Schupp)
Der Hindutempel bei Shivajinagar umgeben von Geschäften in Bangalore.(Foto: EMS/David)