Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)
Mein erster Lehrertag
Am 5. Oktober ist immer der Internationale Teacher's Day, der hier schön gefeiert wird. Aus Deutschland kenn ich das nicht. Auch das Marschieren war für mich neu. Aber jetzt mal der Reihe nach.
Um den Teacher's Day auch richtig einzuleiten wurde am Dienstagmittag den Schülern nach einer Präsentationsrunde freigegeben. Alle traffen sich um zwölf Uhr in der Kapelle, die hier wie so eine Art Aula genutzt wird. Dann haben einzelne Schüler schön bildlich vorgetragen, was sie in ihrem Unterricht gelernt haben. Aus Erdkunde brachten sie schöne selbst gemalte Karten der Welt, von Chemie und Physik aus wurden Experimente durchgeführt und die Sprachschüler führten Konversationen mit ihrem neuen Wortschatz. Die beste Präsentation kam aber aus dem Fach Ernährung, hier haben Schüler aus unterschiedlichen Klassen zusammen präsentiert was bei einer gesunden Ernährung am wichtigsten ist.
Am Mittwochmorgen ging es dann um 6:30 Uhr mit dem täglichen Gottesdienst weiter. Dieser wurde heute in Französisch gehalten, wie jeden Mittwoch, da Kamerun ein zweisprachiges Land ist und im englischsprachigen Teil mittwochs dann Französisch und im französischsprachigen Teil Englisch gepredigt wird. Hier wurde wie immer viel gesungen, unter anderem die Hymne, und gebetet. Danach ging es für die Schüler in die Klassenzimmer, wo sie sich auf die kommende Woche vorbereiten können. Nächste Woche ist nämlich Testwoche!
Für uns Lehrer ging es dann mit dem Schulbus zum Veranstaltungsort des 23. Internationalen Lehrertages. Hier wurde, neben langen Reden über die Wichtigkeit der Bildung, uns Lehrern von den Schülern gedankt. Einzelne Gruppen von Schülern aus verschiedenen Schulen sangen, tanzten und führten kleine Stücke zum Zeichen der Dankbarkeit über die erhaltene Bildung durch. Jetzt wurde es ernst – es ging ans Marschieren und ich musste natürlich auch mitmachen, obwohl ich das davor noch nie getan habe! Also reihte sich auch unsere Schule in die Schlange zum Marschieren ein. Erst wollten sie sogar noch, dass ich die Gruppe mit unserem Schild anführen sollte, wogegen ich mich erfolgreich wehren konnte. Dann ging es los: links, rechts, links, rechts,…und bitte schön aufrecht und die Arme mitnehmen! Ein neues Erlebnis!
Nachdem sich dann alle gegenseitig einen „Happy Teacher's Day“ gewünscht hatten ging es weiter in eine Bar um den Tag auch richtig zu feiern. Allerdings, wie das hier so üblich ist, kam niemand pünktlich um zwei und da wir auf die Principal, also die Direktorin warten mussten, gab es dann erst um halb vier Essen. Anschließend wurde dann aber richtig gefeiert. Ich wurde andauernd zum Tanzen aufgefordert, wo ich dann zeigen musste, was ich kann. Auch wenn das nicht ganz leicht für mich war, hat es doch mega Spaß gemacht.
War ein schöner Tag und wenn ich wieder daheim bin, bringe ich euch allen dann Tanzen bei, da ich das hier fast jeden Tag muss und somit lernen werde.
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Nationalfeiertag – ob mit oder ohne Marschieren!
Ganz liebe Grüße aus Kamerun
Eure Julia