
Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

Zaki? Zaki.
Bevor ich nach Jordanien ausgereist bin, habe ich mich schon unglaublich auf das Essen hier gefreut, denn ich bin bekannterweise ein großer Fan von Hummus, Falafel und Datteln. Ich habe aber schnell festgestellt, dass die Küche hier weitaus mehr als das zu bieten hat. In diesem Blogpost möchte ich euch einige jordanische, bzw. arabische Gerichte und Spezialitäten, die ich schon probiert habe, vorstellen. Natürlich ist dies nur ein kleiner, persönlicher Einblick in die jordanische Küche, die von Region zu Region und Familie zu Familie variiert.
Schon an meinem ersten Tag in Irbid habe ich festgestellt, dass sich das Frühstück doch sehr von meinen Gewohnheiten aus Deutschland unterscheidet. Anstatt Müsli oder Toast hat unsere Gastmutter Elham Fladenbrot, Hummus und Labaneh vorbereitet. Auch das Gewürz "Zatar" konnten wir bei dieser Gelegenheit das erste Mal probieren. Wir haben dazu kleine Stücke Brot in Olivenöl und anschließend in die grüne Gewürzmischung getunkt. Täglich begegnet uns Schwarztee, welcher bei fast jeder Gelegenheit getrunken wird. Oft wird dieser mit Minze/ Salbei aufgekocht oder mit viel Zucker gesüßt. Was mir persönlich nicht schmeckt ist der arabische Kaffee. Dieser wird meistens in kleinen Tassen serviert, ist sehr stark und mit Kardamon gewürzt. Da ich weder Kardamon noch Kaffee mag, lehne ich diesen eigentlich immer dankend ab.
Hauptgerichte
Mansaf habe ich bis jetzt zweimal probiert und muss sagen, es schmeckt mir eigentlich wirklich gut. Mansaf ist ein Reisgericht, welches mit Lammfleisch meist auf einem großen Tablett serviert wird. Das Besondere an Mansaf ist "Jameed", ein getrockneter Jogurth aus Ziegenmilch der bei der Zugabe von Wasser wieder flüssig wird. Welche Gewürze genau verwendet werden, weiß ich persönlich leider nicht. Uns wurde Mansaf mit Mandelspalten serviert. Ich finde, dass Mansaf, bzw. Jameed eher streng und würzig schmeckt, aber keinesfalls schlecht. Da ich kein Fleisch esse, lasse ich dieses einfach weg.
Maklube, beziehungsweise Up-side-down ist bis jetzt mein liebstes Gericht in Jordanien. Es ist ebenfalls ein Reisgericht, dass normalerweise mit Hähnchenfleisch zubereitet wird. Wir haben aber schon zusammen mit unserer Gastmutter vegetarisches Maklube gekocht und gegessen. Es wird zuerst verschiedenes Gemüse, in unserem Fall Karotten, Zwiebeln und Erbsen, mit etwas Öl angebraten und gekocht. Den Reis haben wir dann seperat gekocht und gewürzt. In das von uns zubereitete Maklube haben wir "sieben Gewürze", Pfeffer, Kumin und Zimt gegeben. Wenn der Reis und das Gemüse fertig gekocht sind, wird zuerst das Gemüse (normalerweise auch das Fleisch) und danach der Reis in einem Topf gestapelt. Anschließend wird dieser Topf auf ein großes Tablett gestülpt und umgedreht. Daher kommt auch der Name "Up-side-down". Wir haben zu Maklube auch öfters eine Art Jogurthsoße und einen Salat aus Gurke, Tomate, Zwiebel mit einem Minz-Zitronendressing gegessen.
Falafel, Hummus & Co
Zu meiner Freude findet man eigentlich an fast jeder Ecke hier in Irbid einen Falafelstand. Diese verkaufen sogenannte Sandwiches oder Fladenbrote, welche mit meistens Falafel, Hummus, Gemüse und Pommes gefüllt sind. Diese bekommt man für ungefähr einen halben jordanischen Dinar. Diese sind sehr lecker und ebenfalls sättigend.
Einen leckere Zwischenmahlzeit bekommt man in Irbid auch bei einem der vielen Bäcker am Straßenrand. Diese verkaufen unterschiedliche, kleine Gebäcke, die beispielsweise gefüllt oder überbacken sind. Ich mag besonders eine Art Hefefladen(?) in Sonnenform, welcher mit einer scharfen Tomatensoße überbacken ist. Man kann bei den Bäckern aber auch beispielsweise mit Käse, Kartoffeln oder Spinat gefüllte Teigtaschen kaufen.
Süßspeisen
Durch viele Süßspeisen haben wir hier uns ebenfalls durchprobiert und die Meisten auch als sehr lecker empfunden. Mir schmeckt besonders das "Baklava" gut, welches in unterschiedlichen Formen verkauft wird. Es gibt eine große Auswahl an kleineren Teilchen die teils aus Blätterteig, verschiedenen Nüssen und viel Zuckersirup bestehen.
Ein weitere, eher ungewöhnlichere Süßspeise, die ich hier schon öfters probiert und angefangen habe wirklich gerne zu essen ist "Knafeh". Knafeh ist eine Art süßer Käse der oft mit Pistazien und süßen, dünnen "Nudeln" garniert ist. Der Käse an sich ist eher salzig, aber die Garnitur sehr süß, da wieder viel Zuckersirup verwendet wird. Ich mag die Kombination von süß und salzig ganz gerne, aber da Knafeh sehr schwer ist, essen wir diesen eher selten. Einen Versuch ist Knafeh aber auf jeden Fall wert!
Einkaufen
Meine Mitfreiwilligen und ich gehen meistens auf dem Nachhauseweg nach der Schule einkaufen. Wir haben schon einige Stammläden gefunden, bei denen wir regelmäßig einkaufen. Zum einen gibt es Supermärkte, in denen man eigentlich fast alles findet. Dort gibt es auf der einen Seite arabische Lebensmittel, wie beispielsweise Labaneh an der Kühltheke. Aber auch für mich gewöhnlichere Lebensmittel kann ich dort einkaufen. Wir finden dort von einer riesigen Pastaauswahl, über Nutella und Haferflocken bis zu Sojamilch eigentlich alles, was wir zum kochen brauchen. Zum anderen gibt es in Irbid auch Obst-und Gemüseläden, in welchen wir frisches Obst besorgen. In diesen hat es eine sehr breite Auswahl an Obst und Gemüse, welches man selbst auswählen kann und das dann an der Kasse abgewogen wird. Mir gefällt besonders gut, dass das Obst und Gemüse nicht "perfekt" aussehen muss. So werden zum Beispiel verschiedene Kategorien an Gurken verkauft, welche preislich gestaffelt sind. Die etwas krummeren Gurken haben so einen geringeren Kilopreis als die geraden Gurken. Ich finde es auch gut, dass das Obst und Gemüse lose verkauft wird und noch nicht in Plastik eingepackt ist. Wir nehmen meistens Tüten von zuhause mit, welche wir wieder verwenden oder benutzen gar keine, um weniger Plastikmüll zu verbrauchen. Wir kaufen auch gerne Hummus bei einem Falafelimbiss in der Nähe ein, welcher frisch in die Dose gefüllt wird und wirklich lecker schmeckt. (Fladen-)brot gibt es ebenfalls in der Nähe und auf dem Schulweg in Bäckereien in denen dieses frisch nach Kilopreis verkauft wird. In solchen kleineren Läden könnten wir theoretisch auch frisches Fleisch, Eier oder Milch besorgen. Wenn wir etwas Spezielleres kaufen möchten, haben wir auch die Möglichkeit in eine große Mall zu fahren in der es auch einen Carrefour-Supermarkt gibt. Dort gibt es nochmal mehr Auswahl, auch an importierten Lebensmitteln.
Schlussendlich kann ich eigentlich nur sagen, dass mir das Essen hier in Irbid und in Jordanien allgemein sehr gut schmeckt. Auch vegane, bzw. vegetarische Ernährung stellt für mich eigentlich kein oder kaum ein Problem dar. Die Frage "Zaki?" (=lecker?) kann ich also eigentlich fast immer mit einem "Ja" beantworten! Ich hoffe ich konnte Euch einen kleinen Einblick geben. Liebste Grüße aus Irbid!

