Weltweit erlebt
ÖFP

Weltweit erlebt

10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

info_outline
Blick aus meinem Zimmer (Foto: EMS/Rösch)
Blick aus meinem Zimmer (Foto: EMS/Rösch)
14. Oktober 2019

Mein erster Monat in Singaraja

Alina

Alina

Indonesien
unterstützt ein Kinderheim
zur Übersichtsseite

Hallo alle zusammen, schön, dass ihr den Weg zu meinem Blogeintrag gefunden habt. Ich möchte euch von meinem spannenden ersten Monat hier auf Bali berichten.

Mit mir nach Bali sind Charlotte und Marie geflogen, dort haben wir gemeinsam am Einführungsseminar teilgenommen. Neben Sprachunterricht und Do’s und Don’ts, hatten wir auch Motorroller-Fahrunterricht. Da ich bereits einen Motorradführerschein besitze, war es für mich nicht sonderlich schwer das fahren zu lernen. Das einzig Schwierige für mich war der Linksverkehr, aber an den habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Wir waren auch auf einem traditionellen, balinesischen Markt und sollten dort mithilfe der neu erworbenen Sprachkenntnisse einkaufen, mit Hilfe von Irene hat das dann auch ganz gut geklappt, an dieser Stelle nochmal Danke an Irene und das Team vom MBM die uns betreut haben.

Am Freitag ist dann noch das EMS Youth Network aus Indonesien dazugestoßen, mit ihnen haben wir das Dorf Gitgit und deren Müllbank angeschaut. Die Einwohner sammeln ihren Müll, trennen ihn und geben ihn dann in der Müllbank ab. Die Müllbank verkauft den Müll und die Bewohner des Dorfes bekommen einen Teil des Geldes. Nach dem Besuch in Gitgit haben wir noch den Bratan See angeschaut, neben vielen Fotos gab es auch eine kleine Tanzeinlage unsererseits, die begeistert von einigen Bauarbeitern gefilmt wurde. Zum Abschluss des Tages gab es noch ein traditionelles, balinesisches Essen, es war, zumindest für mich, sehr sehr scharf. Am Sonntag hatte ich dann noch Kontakt mit einem weiteren sehr scharfen Gericht: Rujak, junge Mango mit Krabbensuppe und Chili. Vom Rujak hab ich sogar Schluckauf bekommen.

Am Montagmorgen bin ich dann abgeholt worden und nach knapp drei Stunden Fahrt, war ich endlich an meiner Einsatzstelle, dem Widhya Asih Singaraja, angekommen. Es gab zuerst mal Mittagessen und währenddessen habe ich den Chef Franky und zwei der Mitarbeitenden, Maria und Nyanyi, kennengelernt. Im Laufe des Mittags bin ich dann in mein Zimmer auf dem Gelände eingezogen, mein Zimmer hat sogar eine Aircon, weil es nicht nur für Freiwillige genutzt wird, sondern auch für Gäste.

Den Kindern, es sind insgesamt 47, wurde ich dann nach dem Abendessen vorgestellt. Nachdem ich mich dann auch selber vorgestellt hatte, durfte ich ins Bett gehen, anscheinend hatte man mir die Müdigkeit angesehen.

Grundsätzlich beginnt mein Tag um 6:45 Uhr mit einer Morgenandacht, nur sonntags muss ich früher aufstehen, damit ich vor dem Gottesdienst noch ein Frühstück bekomme. Nach der Morgenandacht gibt es Frühstück. In der ersten Woche war ich jeden Tag im Büro, aber weil ich an sich nichts zu tun hatte, habe ich mich meistens mit Maria oder Nyanyi unterhalten, oder versucht mein Indonesisch zu verbessern. Nach dem Abendessen saß ich dann immer bei den Kindern und hab ihnen beim Hausaufgaben machen geholfen, so hab ich auch die Kinder besser kennengelernt.

Die meisten Kinder, Junior und Senior High, sind ungefähr bis 16 Uhr in der Schule und werden dann von einem Bus abgeholt und ins Heim gebracht. Allerdings gibt es hier auch Grundschüler und einige Studenten. Die Grundschüler haben bis 12 Uhr Unterricht und weil die Grundschule um die Ecke liegt, laufen sie immer. Die Studenten haben meistens Roller, die sie sich teilen, um damit zur Uni zu fahren.

In der zweiten Woche hab ich dann meinen jetzigen Stundenplan, der unter Anderem Kochen, Batiken, Deutschunterricht und Chor, beinhaltet. In der Küche hab ich bis jetzt noch nicht viel helfen können, ich habe bis jetzt nur Zwiebeln geschält, aber das ändert sich hoffentlich noch. Bei meiner ersten Batik-Stunde durfte ich das Ganze mal ausprobieren. Ich hab ein Stück Leinen bekommen und sollte eine Vorlage abpausen. Hat ganz gut geklappt, ich hab aber auch ein recht einfaches Blumenmotiv ausgesucht. Dann wird das aufgezeichnete mit heißem, flüssigem Wachs nachgefahren. Das war dann auch das Schwierigste am Batiken, wenn man zu wenig Wachs benutzt, wird der Stoff nicht durchtränkt und die Farbe bleibt nicht am Platz, nimmt man zu viel Wachs bekommt man Flecken. Zum Glück wurde mir geholfen und das überflüssige Wachs wurde mit einem heißen Löffel weggeschmolzen. Das Anmalen hat dann wiederum ganz gut geklappt.

Der Deutschunterricht klappt ganz gut, obwohl bis jetzt keiner meiner 20 Schüler ö, ä oder ü zu 100 Prozent aussprechen kann, aber mit deutschen Süßigkeiten als Anreiz wird auch fleißig geübt. Den Chor hab ich mittlerweile irgendwie übernommen, weil Franky meine Stimme mag und ich in der ersten Probe, in der ich dabei war, den singenden Mädchen die richtige Aussprache von zwei Wörtern gezeigt habe. Mit dem Lied sind war dann im Sonntagsgottesdienst aufgetreten und alle waren begeistert. Letzten Sonntag waren wir dann für einen Gottesdienst nach Singaraja eingeladen, auch dort sollten wir singen, also haben wir fleißig geübt und ich mir sogar eine Altstimme überlegt. Leider bin ich zwei Tage vorher krank geworden, nur eine normale Grippe, aber ich bin dann nicht mit nach Denpasar gefahren, sondern lag im Bett. Mittlerweile geht’s mir zum Glück wieder besser.

Das war’s erst mal für diesen Blogeintrag, mal sehen was ich bis zum nächsten Blogeintrag alles erlebe, wir haben nämlich vor Pizza zu machen.

info_outline
Mein erster Batikversuch (Foto: EMS/Rösch)
Mein erster BAtik.Versuch (Foto: EMS/Rösch)