Weltweit erlebt
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10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Unsere Kirche wurde weihnachtlich geschmückt (Foto: EMS/ Rösch)
Unsere Kirche wurde weihnachtlich geschmückt (Foto: EMS/ Rösch)
17. Dezember 2019

Feste und Feierlichkeiten

Alina

Alina

Indonesien
unterstützt ein Kinderheim
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Mittlerweile bin ich seit dreieinhalb Monaten hier in Singaraja und habe mich sehr gut eingelebt. In meiner Arbeit hier gibt es immer wieder Abwechslung. Zum Beispiel waren Ende November Prüfungswochen und damit sich die Kinder gut auf ihre Klassenarbeiten vorbereiten können, sind die abendlichen Unterrichtsstunden entfallen. Dafür saß ich dann jeden Abend bei den Kindern und hab Essays durchgelesen und korrigiert und allgemein für eine ruhige Atmosphäre gesorgt. Unterhalten habe ich mich auch manchmal mit den Kindern. Ihre Ausrede war, dass sie ja auch das Sprechen üben müssen, nur Englisch schreiben zu können, würde ja nichts bringen. Und jetzt wo es auf Weihnachten zugeht, wird jeden Abend fleißig für die Weihnachtsfeier mit den Eltern geprobt.

Eigentlich ist grade an jedem Wochenende ein Fest und wir bekommen Gäste. Je nach Gästen sind die Feste auch immer anders. Der Geburtstag der Kirche hat sich zum Beispiel sehr von der Weihnachtsfeier der Sponsoren unterschieden. Aber ich habe bis jetzt nicht nur christliche Feste erlebt, sondern auch einige hinduistische.

Zu Beginn meines Freiwilligen Dienstes hier, wurde ich auf eine hinduistische Geburtsfeier eingeladen, das Baby war gerade drei Tage alt. Die komplette Familie und ziemlich viele Gäste kamen zusammen, um dem Kind und der Mutter Glück zu wünschen und für ein langes Leben des Babys zu bitten. Es wurde viel gesungen und gegessen. Zum Abschluss der Feier mussten alle Tanzen, als Dank für das Essen und um den Kind nochmal Glück zu wünschen. Natürlich habe ich auch getanzt, am Anfang ziemlich unbeholfen, was für einige Lacher gesorgt hat. Aber nachdem mich dann die Großmutter des Kindes an der Hand genommen hatte und mich so geführt hat, lief es dann doch ganz gut.

Auch habe ich hier den Tag der Stille erlebt. Normalerweise wird er an der Tag- und Nachtgleiche gefeiert, aber man hat es mir so erklärt, dass man nicht ganz Bali lahmlegen kann, nur wegen einem Feiertag. Darum feiern die einzelnen Stadtbezirke ihn an unterschiedlichen Tagen. Beim Tag der Stille darf nämlich niemand auf die Straße, es dürfen keine elektronischen Geräte verwendet werden und man darf kein Licht anschalten. Das ganze wird von Männern überprüft, die nachts die Straßen patrouillieren. Zur Feier des Tages sind wir in einen Warung außerhalb unseres Bezirks Essen gegangen. Es waren zwar nicht alle Lichter aus und wir waren auch nicht die Einzigen auf der Straße, aber es war schon irgendwie gruselig, weil alles so still war.

Der Geburtstag der Kirche, welcher bei uns auf dem Gelände gefeiert wurde, war auch etwas ganz Besonderes. Alle Vereine der Kirche haben etwas zum Programm beigetragen und Essen oder Trinken verkauft. Es wurde viel gesungen, gelacht und auch gespielt. Ein Spiel war zum Beispiel ein Wettbewerb für die Frauen. Es ging darum, wer am schnellsten und schönsten einen traditionellen Haarknoten machen kann. Ein anderes Spiel war, wer am schnellsten einen Cracker von der Stirn in den Mund, ohne Hände natürlich, befördern und diesen dann essen kann. Die Schwierigkeit hierbei war, dass die Cracker riesig und staubtrocken waren, es war also gar nicht so einfach.

An der Weihnachtsfeier der Sponsoren war die Stimmung wiederum ganz anders. Es war zwar auch witzig, aber man hat deutlich gemerkt, dass die Kinder ziemlich viel Respekt vor den Sponsoren hatten und die Stimmung dadurch lange nicht so ausgelassen war. Trotzdem war es sehr schön und wir haben viele Weihnachtslieder gesungen. Auch gab es eine Tombola mit einem Gewinn für alle. Zum Schluss haben wir noch alle zusammen gegessen.

Die Kinder werden am Tag der Weihnachtsfeier von ihren Eltern abgeholt und mit nach Hause genommen. Darüber werde ich dann das nächste Mal berichten, darum:

Selamat hari Natal dan Tahun Baru

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr

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Bei der Weihnachtsfeier der Sponsoren führen unsere Jüngsten einen balinesischen Tanz auf (Foto: EMS/Rösch)
Bei der Weihnachtsfeier der Sponsoren führen unsere Jüngsten einen balinesischen Tanz auf (Foto: EMS/Rösch)