
Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

Meine ersten Eindrücke und Erfahrungen in Ghana
Hallo liebe Leser,
mittlerweile bin ich schon einen Monat in Ghana und es wird Zeit, dass ich mich mal bei euch melde. Es ist noch gar nicht so lange her als ich mich von meiner Familie und meinen Freunden verabschiedet habe, um in ein aufregendes Jahr voller Erfahrungen zu starten.
Daher möchte ich euch in diesem Blogeintrag einfach etwas über meine Ankunft, meinen bisherigen Aufenthalt und meine ersten Eindrücke berichten.
Am 07. September ging die Reise los. Voll gepackt wurde ich von meiner Familie zum Frankfurter Flughafen gebracht, an dem ich dann auf meine beiden Mitfreiwilligen Carola und Katharina traf. Alles ging ziemlich schnell. Kurz durch die Kontrollen und schon saßen wir im Flieger. Nach fast 8 Stunden kamen wir dann mit Zwischenstopp in Brüssel am Flughafen in Accra an. Dort wurden wir von unserem Mentor Rafael Dreyer und einer Mitarbeiterin der Presbyterian Church of Ghana (PCG) empfangen und mit einem kleinen Bus der PCG zu unserem Hostel in Accra gebracht. In dem Hostel verbrachten wir dann eine Nacht, bevor es am nächsten Morgen nach Akropong zum Twi-Sprachkurs ging.
Als allererstes ist mir der Trubel auf den Straßen aufgefallen. Es herrscht regelrecht ein Verkehrschaos und überall wo man hinschaut sind viele Menschen. Außerdem wird ständig gehupt um sich mittzuteilen. Ganz verstanden habe ich es noch nicht, aber wer überholen oder jemanden grüßen möchte, der hupt. Dennoch scheint es auf diese Art sehr gut zu funktionieren.
Zudem gibt es überall am Straßenrand Essensstände oder kleine Läden, an denen man bestimmte Kleinigkeiten kaufen kann wie zum Beispiel Kekse oder Adapter. Es sind kleine Shops voller bunt gemischter Produkte. Auch das Essen, das ich bisher probieren durfte, war immer sehr lecker und nahrhaft. (Aber dazu wird vermutlich noch mehr kommen.)
Während der Zeit in Akropong hatten wir genug Zeit um uns schon mal ein bisschen an das Land zu gewöhnen. Außerdem waren beim Sprachkurs nicht nur die EMS-Freiwilligen dabei, sondern auch vier Freiwillige vom CVJM, mit denen wir uns sofort gut verstanden haben. Das Programm innerhalb der zwei Wochen war wirklich sehr hilfreich und interessant. Wir durften schon einiges über die ghanaische Kultur und Traditionen erfahren. Zudem wurden uns einige Regeln erklärt, die es zu beachten gilt. Ein großer Wert wird dabei auf die Begrüßung in Ghana gelegt. Es ist wichtig, dass man vor allem ältere Menschen zuerst grüßt und dabei am besten einen Titel verwendet wie zum Beispiel: Mama, Auntie, Sister etc. Was ich aus den zwei Wochen in Akropong ebenfalls mitgenommen habe ist, dass unsere Sicherheit hier allen ganz arg wichtig ist und an erster Stelle steht. Deshalb ist es von großer Bedeutung den Menschen immer mitzuteilen, wo man hingeht oder wo man sich gerade befindet. Das kann auf viele sehr einengend wirken, jedoch hat es mir gleich das Gefühl von Sicherheit gegeben. Mit allem was uns in den zwei Wochen erzählt und beigebracht wurde, muss ich natürlich noch meine Erfahrungen machen, jedoch hat sich einiges auch schon bestätigen lassen. Zum Beispiel habe ich angefangen, die Leute immer zu begrüßen, worüber sich jeder riesig gefreut hat, was dann auch mich jedes Mal sehr glücklich machte. Auch sobald sich jemand von uns nicht so gut fühlte, aufgrund der Essensumstellung oder ähnlichem, haben sich unsere Betreuer direkt Sorgen gemacht und ihre Hilfe angeboten. Alles in allem waren es zwei sehr schöne Wochen zum Ankommen und um sich an das neue Land zu gewöhnen.
Doch meine Reise ging noch weiter und zwar ganz hoch in den Norden, nach Tamale. Damit trennten sich auch die Wege von uns Freiwilligen und ich musste mich fürs erste von Katharina und Carola vom EMS und von Max, Thorben, Manuela und Ronja vom CVJM verabschieden, denn jeder begab sich auf die Reise in seine jeweilige Einsatzstelle.
Hier befinde ich mich nun seit gut zwei Wochen und es benötigt bestimmt noch ein paar weitere Wochen, bis ich mich vollständig eingelebt habe. Aber bisher kann ich sagen, dass sich im Vergleich zum Süden einiges, aber auch nicht alles geändert hat. Tamale ist zu 80 % muslimisch weshalb mir hier auch direkt einige Moscheen ins Auge gefallen sind. Sie sind zum Teil sehr groß und haben meist sehr schöne auffallende Farben. Somit hat sich der Kleidungsstil auch etwas geändert, da einige Frauen hier Kopftücher tragen. Bisher gefällt mir das Zusammenleben von Christen und Muslimen hier sehr gut, aber zum Thema Religion werde ich bestimmt noch einige Erfahrungen machen von denen ich euch dann berichten kann. Ebenfalls sind auch meine ersten Eindrücke von der Kirche sehr positiv: es ist laut, es wird viel getanzt und gesungen und jeder teilt seinen Glauben mit anderen.
Eins hat sich aber ganz sicher verändert und zwar das Klima. Gefühlt kühlt es hier überhaupt nicht ab und es besteht eine ständige Hitze. Trotz der Regenzeit, die ca. noch bis Ende Oktober andauert, wird es nicht wirklich kälter sobald das Gewitter kommt. Dennoch bin ich mir sicher, dass sich mein Körper bald daran gewöhnen wird.
Aber wie ihr wisst bin ich noch ziemlich neu hier in Tamale und kann daher leider noch nicht allzu viel berichten. Zudem sind das alles nur meine persönlichen ersten Eindrücke, die sich sowohl bestätigen als auch noch ändern können.
Zu meiner Einsatzstelle kann ich aufgrund der kurzen Zeit leider auch noch nicht so viel sagen. Es wird aber bestimmt noch einiges darüber zu erzählen geben. Zudem waren die ersten zwei Wochen erst mal zum rein kommen und um meine Aufgaben zu besprechen. Sobald das alles genauer fest steht werde ich mehr darüber berichten.
Zum Schluss möchte ich euch noch einen kleinen Vers mitgeben, der mich gerade begleitet:
Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer 12:12
Also seid gespannt auf das was noch kommt und machts gut!
Eure Laura

