
Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

Meine ersten vier Wochen in Ghana
Nkakra-Nkakra akoko benom nsuo.
Ein Huhn trinkt das Wasser Schluck für Schluck, wörtlich übersetzt, bedeutet so viel wie "Ich lerne langsam".
Seit 4 Wochen lebe ich nun in Ghana und versuche möglichst viel zu lernen. Ich versuche die Kultur zu verstehen und die Kultur zu leben, was oft schwer fällt. Viele Dinge sind mir fremd und Gepflogenheiten, die mir zunächst unwichtig erscheinen, sind oft wesentlich. So zum Beispiel, dass es respektlos ist mit der linken Hand zu grüßen oder zu handeln. Solche Dinge zu verinnerlichen fällt mir unheimlich schwer.
Um uns den Start leichter zu machen verbrachten wir die ersten zwei Wochen in Abetifi in dem Presbyterian Training Center, um dort mit einem Lehrer eine der vielen Landessprachen , Twi, zu lernen und außerdem etwas über die Geschichte, Kultur und Glauben der Ghanaer zu erfassen. Die Kultur ist in Ghana sehr wichtig und deshalb besuchten wir mit unserem Lehrer den Manhyia Palace in Kumasi, der zweitgrößten Stadt in Ghana. Dort gibt es ein Museum über die Ashantis und außerdem lebt dort der König Osei Tutu II. Nach dem Besuch verbrachten wir noch einige Zeit auf dem Markt in Kumasi. Um den Markt wirklich erkunden zu können braucht es sicher einen Tag, weshalb ich nur den äußersten Ring gesehen habe. Dort habe ich Stoff gekauft und mir daraus in Abetfi ein T-Shirt schneidern lassen für umgerechnet 10 Euro. Allgemein ist - zumindest für mich - alles viel günstiger, und ich weiß oft noch nicht ob die Preise, die ich zahle überhaupt realistisch sind, da es keine fixen Preise gibt und sehr viel gehandelt wird.
Da ich mit Miriam der erste Freiwillige an dem Presbyterian University College bin, gibt es noch einiges Organisatorisches zu klären. So wurde uns unter anderem eine Wohnung in einem Studentenwohnheim eingerichtet. Dort lebe ich mit einem ghanaischen Studenten. Darüber bin ich froh, denn er hilft mir viel bei alltäglichen Aufgaben, wie kochen, waschen etc. Das gestaltet sich alles schwieriger als in Deutschland, denn es gibt kein fließend Wasser und auch keine Waschmaschine.
Diskutiert wird auch noch, wie unser Arbeitsalltag aussehen sollte. Momentan ist der Plan, dass wir monatlich die Arbeit wechseln, das heißt wir arbeiten einen Monat an einer Schule und arbeiten dann in dem Administration Office des PUC. Nach dieser Zeit besuchen wir dann wiederum einen Monat eine andere Schule. Bei den Schulen handelt es sich um Junior Highs und Primary Schools, was bedeutet, dass wir eher mit jüngeren Menschen in Kontakt kommen. Die "Rotation" soll ermöglichen, dass wir möglichst viel von Agogo und den Menschen mitbekommen. Zwischenzeitlich arbeite ich hin und wieder in dem Administration Office des Colleges.

