
Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

Schon angekommen?
Für meine Mitfreiwillige Pia und mich ging es vor drei Wochen mit dem Flugzeug nach Amman. Dort wurden wir vom Fahrer der Schule empfangen, welcher uns nach Irbid gebracht hat und uns auf der Fahrt ein paar erste arabische Worte beigebracht hat. In Irbid haben wir dann auch unsere Gastmutter "Elham" und unsere Wohnung kennengelernt. Am nächsten Tag haben wir mit Elham zusammen gefrühstückt bevor wir zur "Arab Episcopal School" gefahren sind. Es gab Fladenbrot, Hummus, Tomaten und Käse. In der Schule wurden uns erstmal die Klassenräume, das Lehrerzimmer und der Schulhof gezeigt.
Da die Schule erst am 05. September anfängt, haben wir die letzten drei Wochen hauptsächlich "Assis", dem Pfarrer und Schuladministrator, bei der Korrespondenz nach Deutschland geholfen und viel gebastelt, um die Schule bunt zu dekorieren.
Wir haben auch schon angefangen die Stadt ein wenig zu entdecken. Wir versorgen uns selber, dass heißt wir müssen einkaufen und kochen. Es gibt in Irbid viele Obst-und Gemüseläden, sowie kleinere Supermärkte, in denen wir alles besorgen können. Wir laufen täglich auch etwa eine halbe Stunde zur Schule und bekommen dadurch Irbid leer am Morgen und voll in der Rushhour zu sehen.
Da wir aufgrund muslimischer Feiertage ein paar Tage Freizeit hatten, haben wir einen Ausflug nach Salt zu Leon (einem weiteren Freiwilligen der EMS) gemacht und seine Einsatzstelle, das "Holy Land Institute for the Deaf", besucht. Dort haben wir im Gästehaus übernachtet und sind am nächsten Tag nach Amman gefahren. Wir haben die Stadt per Fuß erkundigt und sind über Nacht geblieben. In Amman waren wir auch auf einem Markt namens "Souq Jaran". Dort gab es vor allem Handwerkliches, Selbstgemachtes und Souvenirs zu kaufen.
Trotz allen interessanten und positiven Erfahrungen und Eindrücken fühle ich mich noch sehr fremd in Irbid. Ich lebe mich zwar jeden Tag ein bisschen mehr ein, aber jedoch fehlt mir im Moment das Heimatgefühl. Für mich ist hier sehr viel ungewohnt und anders, wie zum Beispiel die fremde Sprache und die mir unbekannten Schriftzeichen. Deshalb kann ich die Frage ob ich gut angekommen bin mit einem "Ja" und "Nein" beantworten.
"Ja", weil wir von unserem Umfeld sehr herzlich aufgenommen wurden und bis jetzt alles gut geklappt hat.
"Nein", weil ich mich eben noch nicht ganz angekommen und wohl fühle. Meine persönliche Erfahrung des Fremdseins hat mir aber gezeigt, wie es sich anfühlt in einem unbekannten Land anzukommen. Ich denke deshalb oft darüber nach, wie dieses Gefühl für Menschen sein muss, die ihre Heimat für eine unbestimmte Zeit verlassen und nicht so viel Unterstützung wie ich in Irbid bekomme.
Ich freue mich jedoch auf die nächste Zeit, wenn die Schule richtig anfängt und die Kinder kommen.

