Weltweit erlebt
ÖFP

Weltweit erlebt

14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

info_outline
Unser gemeinsamer Trip zum Volta Lake (Foto: EMS/Mayer)
09. Oktober 2017

Akwaaba!

Jacob

Jacob

Ghana
leistet seinen Freiwilligendienst in einer Berufsschule
zur Übersichtsseite

...ist Twi, eine der Landessprachen Ghanas, und heißt so viel wie Willkommen. Häufig hören wir vier Freiwilligen Lena, Miriam, Jan und ich dieses Wort, da wir als Europäer*innen überall unter den Afrikaner*innen auffallen.
Mit einem herzlichen Willkommen wurden wir auch am Flughafen Accras, der Hauptstadt Ghanas, von Rafael Dreyer, dem ökumenischen Mitarbeiter der EMS bei der Presbytarian Church of Ghana (PCG), von seiner Familie und von Silvester, dem Driver der PCG, empfangen.

Nach unserem anstrengenden achtstündigen Flug landeten wir nachmittags in Accra. Anschließend wurden wir in den Stadtteil Abokobi gefahren, wo wir vier Freiwilligen unsere erste Nacht in Ghana im Women's Center der PCG als Gäste verbrachten. Miriam, die fünfte EMS-Freiwillige, konnte aufgrund eines Fahrradunfalls leider noch nicht mit uns ausreisen. Am nächsten Tag wurden wir im Churchhouse, dem Headoffice der PCG, von Rev. Ashittey begrüßt und allen wichtigen Personen als neue EMS-Freiwillige vorgestellt.
In Accra gab es dann noch allerlei Papierkram zu erledigen. Auch unsere SIM Karten konnten wir kaufen, bevor wir uns gegen Abend mit unserem Driver auf den Weg nach Abetifi ins Ramseyer Training Center machten.
In diesem Center der PCG verbrachten wir die nächsten zwei Wochen gemeinsam mit Rafael, der uns mit seinen Twi-Kenntnissen, Beziehungen und Erfahrungen immer zur Seite stand und dadurch den Einstand um einiges erleichtert hat. Ein großes Dankeschön an Dich, Rafael, falls du das hier je mal lesen solltest - du warst uns eine große Hilfe und die Zeit mit Dir hat richtig viel Spaß gemacht.
In Abetifi kamen wir vormittags in den Genuss von Teacher Yaws Twi-Unterricht. Wir lernten nicht nur einige Grundlagen der Twi-Sprache, sondern Yaw erzählte uns auch die ein oder andere Story zum Land, zur Kultur oder zu den Ghanaer*innen.
An den Nachmittagen hatten wir freie Zeit und nutzten diese, um Abetifi zu erkunden, einige Dinge einzukaufen oder uns, so gut es ging, mit den Einheimischen auf Twi zu verständigen. Ich habe auch wirklich schöne Ausflüge aus dieser Zeit in guter Erinnerung: wir besichtigten eine Höhle und machten mit Yaw einen Trip zum Volta Lake. Außerdem wanderten wir mit Peter, dem Account Manager des Centers, zu einem Wasserfall. Das ein oder andere Profilbild ist hier entstanden.
Inzwischen war auch Miriam, die fünfte EMS-Freiwillige, gut bei uns angekommen.

Nach zwei schönen und erfahrungsreichen Wochen mit sehr gutem Essen sollte es dann Mittwochmorgen für uns alle zu unseren Einsatzstellen gehen.
Zuerst wurden Milena, dann Miriam, Lena und Jan abgeholt, bis nur noch Rafael und ich in Abetifi waren. Im Laufe des Tages erfuhren wir, dass wir noch eine Nacht bleiben würden, da es Probleme mit den Autos und Terminüberschneidungen gab. That's Ghana for you. Tja, man kann noch so viel planen, nachfragen oder Zeitpunkte vereinbaren, letztendlich erlebt man täglich neue Überraschungen und man muss seinen Plan ändern. Das habe ich mittlerweile gelernt, aber noch nicht so ganz verstanden und verinnerlicht.

Am nächsten Morgen allerdings wurden wir dann pünktlich von meinem Gastvater, Rev. Samuel Ayeh Hanson, abgeholt. Mit dem Trotro, einer Art VW-Bus, in dem jedoch bis zu 16 Personen mitfahren, ging es für mich los nach Kumasi zu meiner Einsatzstelle. Meine erste Fahrt in solch einem Kleinbus war nicht sehr angenehm, da ich aufgrund meiner Größe und dem ganzen Gepäck nicht sonderlich viel Platz hatte.

Im Ramseyer Vocational/Technical Institute in Kumasi angekommen, wurde ich von Maria, meiner Vorvorgängerin, und meiner Gastfamilie herzlich begrüßt. Bald darauf bezog ich mein Zimmer im Guesthouse, welches einfach aber recht groß ist. Neben zwei Betten und einem großen Schrank stehen auch noch drei ganz bequeme Sessel in meinem Zimmer. Wenn keine weiteren Besucher im Guesthouse wohnen, habe ich ein westlich ausgestattetes Bad für mich alleine, was für Ghana nicht üblich ist.
Teilweise gibt es von der Sonne aufgeheiztes Wasser, was bei Temperaturen über 30°C und einer Luftfeuchtigkeit von 50% und mehr nicht wirklich benötigt wird.

Am Abend konnte ich die anderen Familienmitglieder meiner Gastfamilie kennen lernen. Neben Rev. Samuel Ayeh Hanson, der von allen Lehrer*innen und Schüler*innen Papa genannt wird, habe ich eine sehr liebevolle Gastmama, eine Gastschwester, die ich leider bisher noch nicht kennengelernt habe, und die drei Brüder Kay, Kwame und Bobo. Alle sind wirklich sehr nett, offen, gastfreundlich und kümmern sich stets liebevoll und gut um mich.

Am Freitag, den 22. September, fand eine Art Einschulung statt. Ich wurde den Lehrer*innen und Schüler*innen vorgestellt.

Mein erstes Wochenende in Kumasi verbrachte ich gemeinsam mit Maria und meiner neuen Family. Maria zeigte mir einiges von der Stadt und gab mir viele hilfreiche Tipps, sodass ich in Zukunft auch alleine in Kumasi und mit den Trotros klarkomme. Auch Dir, Maria, vielen Dank, dass du mich immer überall mitgenommen hast, auch zu deinen Freunden. Das war echt cool, am Anfang noch so jemanden wie Dich an der Seite zu haben!

Die Schule hat zwar schon offiziell begonnen, doch noch ist alles im Entstehen und es wird sicherlich noch eine Weile dauern, bis alle Schüler*innen pünktlich und vollständig anwesend sind und ich dann tatsächlich mit meinem Computerunterricht starten kann. Zur Schule und meiner Tätigkeit dort werde ich euch in meinem nächsten Blog berichten.

info_outline
Das Church House-Headoffice der Presbyterian Church of Ghana in Accra (Foto: EMS/Mayer)
info_outline
John und ich vor dem Administration Office in Abetifi (Foto: EMS/Mayer)