Weltweit erlebt
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14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Weihnachtsfeier im Elim Home (Foto: EMS/Berens)
28. Dezember 2016

Sommer, Sonne, Weihnachten

Johanna

Johanna

Südafrika
arbeitet in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung mit
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Blauer Himmel, gute Laune, ja das ist hier der Brauch

Aufgrund der Wärme und des guten Wetters konnte ich mir lange Zeit nicht vorstellen, wie ich unter diesen Umständen auch nur einen Funken Weihnachtsstimmung bekommen könnte. Dennoch blieb die Weihnachtszeit in meiner Umgebung natürlich nicht aus. Den ersten Kontakt mit Weihnachten hatte ich bereits Ende November. Das Elim Home hatte für die Kinder eine Weihnachtsfeier organisiert, die zu diesem Zeitpunkt schon stattfinden musste, da die meisten der Kinder Anfang Dezember über die Weihnachtsferien nach Hause gebracht wurden. Schon den ganzen Tag freuten sich die Kinder auf den Nachmittag, an dem das große Fest stattfinden sollte. In der Küche wurde fleißig vorbereitet und ich war auch schon sehr gespannt, was zu erwarten ist. Als es dann endlich soweit war, fanden wir den Außenbereich des Heims mit grünen Zweigen geschmückt vor. Ein kleiner Weihnachtsbaum und eine lange Tafel waren aufgestellt, an der jedes Kind einen Platz hatte. Zur Feier des Tages gab es tellerweise Süßigkeiten, Kuchen, Chips und Eis- also alles was ein Kinderherz begehrt! Begleitet von lauter Weihnachtsmusik verbrachten wir einen fröhlichen Nachtmittag, zu dessen Abschluss noch viel getanzt wurde.

Mit der Zeit bemerkte ich, dass die Weihnachtsdekorationen, wie auch in Deutschland, nicht ausblieben. Im Innenbereich des Heims wurde ein großer Weihnachtsstern aufgehängt und etwas später folgte noch ein geschmückter Weihnachtsbaum. Ebenso wurden die Einkaufszentren und Geschäfte weihnachtlich geschmückt, sodass es mir trotz des Wetters schon fast wie zuhause vorkam. Besonders interessant fand ich jedoch die Lampendekorationen der Straßenlaternen. Dort waren neben der Weihnachtsfamilie, Engeln und Sternen nämlich auch Schneeflocken, Mickey Mouse und Goofy zu finden. Am 1. Dezember wurde dann im Heim ein Adventskalender in Form von einer langen Schnur, an der kleine Beutelchen mit Nummern befestigt waren, aufgehängt. Dazu wurde eine Liste der 24 Tage angefertigt, mit der jeweils einem Mitarbeiter ein Kind zugeteilt wurde, das über die Ferien im Heim blieb. An jedem Tag konnte nun der entsprechende Mitarbeiter das Beutelchen mit der richtigen Nummer öffnen. Darin waren zwei kleine Schokoladen. Eine für den Mitarbeiter und eine für das ihm zugeteilte Kind. Für diese Zeremonie versammelten sich immer alle Mitarbeiter mit den restlichen Kindern vor dem Adventskalender, um gemeinsam vor dem Öffnen ein Weihnachtslied zu singen. Die Idee des Adventskalenders hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich konnte mir somit zumindest ein bisschen vorstellen, dass die Weihnachtszeit begonnen hatte.

Passend, vier Tage vor Heiligabend, hat es dann auch in Elim auf eine ganz eigene Weise geschneit. An diesem Tag fand in Elim ein kleines Fest statt. Eine örtliche Band spielte und zudem fanden wir eine lange Schlange von Menschen vor, die alle auf ihre Teller mit Salat und Gegrilltem warteten. Die Hauptattraktion für die Kinder war ohne Frage der Schnee. Die Feuerwehr war angerückt und hatte Löschschaum auf einem Teil der Wiese verteilt. Darin tobten und spielten die Kinder des Dorfes in Badesachen, einige auch in normaler Kleidung, und bewarfen sich voller Freude- wie auch bei einer Schneeballschlacht- mit dem weißen Schaum. Selbst einige Erwachsene fanden ihren Spaß daran und ich fand meinen Spaß daran ihnen zuzusehen. Wenn der Schnee also in Deutschland zu Weihnachten demnächst auch wieder ausbleibt, habe ich jetzt die perfekte Lösung dazu kennengelernt!

Heiligabend rückte nun immer näher und meine Weihnachtsstimmung war ungeachtet der vielen Ereignisse noch nicht wirklich gestiegen. Einen Tag vor Heiligabend waren mein Mitfreiwilliger Paul und ich zum Essen bei der Frau des ehemaligen Pfarrers eingeladen. Später am Abend konnten wir dadurch mitbekommen, wie Father Christmas die Straße herunterkam, um an jedem Haus Geschenke für die Kinder abzugeben. Leider war das Wetter an diesem Abend nicht ganz so gut, sodass der Weihnachtsmann mit einem Transporter kommen musste und nicht wie üblich mit einem Trecker und lauter Musik kommen konnte. Viele der Kinder störte dies allerdings nicht und sie rannten freudig rufend hinter dem Transporter her. Da war er dann auch schon, der heilige Abend. Die Kirche fing um 20 Uhr abends an und ein liturgischer Gottesdienst fand statt. Als wir schließlich die in Deutschland bekannten Weihnachtslieder auf Afrikaans sangen, die Kinder eine Kerze in die Hand bekamen und das Licht ausging, kam endlich auch bei mir Weihnachtsstimmung auf. Um 21.30 Uhr endete die Kirche und jedes Kind bekam eine Tüte Süßigkeiten mit auf den Weg. Paul und ich gingen ebenfalls nach Hause und verbrachten einen gemütlichen Abend mit leckerem Essen.

Am folgenden Morgen gingen wir mit einer großen Gruppe der dagebliebenen Kinder des Elim Homes in den Weihnachtsgottesdienst, denn es ist immer wieder schön, wenn die Kinder in die Gemeinde eingebracht werden können. Außerdem bekamen sie am Nachmittag Besuch vom Weihnachtsmann, der jedem ein Geschenk überreichte und viele Augen zum Leuchten brachte. Am 2. Weihnachtstag hatten wir die Möglichkeit, noch einmal am Strand zu entspannen, bevor anschließend die Arbeit im Heim wieder anfing.

Viele liebe Grüße,Johanna

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Schnee in Elim (Foto: EMS/Berens)
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Nach dem Kirchenbesuch (Foto: EMS/Berens)