Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)
Besuch meiner Eltern und meiner Schwester
Donnerstagnachmittag fuhr ich nach Bamenda und dann von dort mit dem Nachtbus nach Douala. Es war also endlich soweit, ich durfte meine Familie am Flughafen wieder in meine Arme schließen. Unseren ersten gemeinsamen Abend verbrachten wir in der Seemannsmission, wobei wir früh schlafen gingen da wir alle eine mehr oder weniger lange Reise hinter uns hatten. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Limbe. Nachdem wir ewig in Douala im Stau standen, kam mir die restliche Fahrt relativ kurz vor. Endlich angekommen konnten wir das Meer und den schwarzen Strand genießen. Über die Nacht fuhren wir dann von Limbe nach Bamenda. Wo meine Familie das erste Mal in den Genuss kam die holprigen Straßen zu erleben. Nachdem ich dann ein wenig von Bamenda gezeigt hatte, machten wir uns daran, den restlichen Weg zurück zulegen.
Und so kamen wir nachmittags, nach einer Fahrt eingequetscht wie Öl-Sardinen, endlich in Kumbo an und ich konnte meiner Familie mein neues zweites zu Hause zeigen. Abends wurden wir dann noch spontan zum Fufu-Essen eingeladen. Meine Familie war aber leider nicht so begeistert wie ich, erstens war die Portion wie auch für mich am Anfang viel zu groß, so dass nicht mal mein Papa fähig war leer zu essen. Sie fanden es auch nicht besonders lecker, aber keine Sorge, dass war nicht das letzte Mal dass ihr Fufu gegessen habt, meine Lieben! Am Montag machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus (BBH). Allerdings hatten wir alle sehr verschiedene Gründe für diesen Besuch. Ich wollte meine Familie meinen Kollegen (und umgekehrt) vorstellen, mein Vater interessierte sich hauptsächlich für das IT-Office, meine Mama ebenfalls aus beruflichen Gründen für die Patienten, während meine Schwester das Internet im Krankenhaus nutzen wollte. Nachdem wir dann einen Rundgang durchs Krankenhaus gemacht hatten und gemeinsam mit ein paar Kollegen zu Mittag gegessen hatten, machten wir uns noch auf den Weg zu meinem Mentor Kevin und seiner Familie. Eine schöne Strecke unseren Stadtteil von einem Ende zum anderen zu durchqueren.
Um vier Uhr ging es dann noch in den täglichen Gottesdienst. Hier stellte der Pfarrer meine Familie vor, da mein Vater zu Hause geblieben war führte das zu Verwirrung als plötzlich ein Kameruner aufstand, als der Name meines Vaters genannt wurde. Am nächsten Tag konnten wir nach dem Country Sunday endlich auf den Markt. Hier deckten wir uns erst mal mit viel Stoff ein, den wir später im Laufe des Tages dann zur Schneiderin brachten, nachdem wir uns entschieden hatten was wir daraus anfertigen lassen wollten. Am Abend gönnten wir uns noch eine leckere Pizza mit einem Smoothie im Coffee Shop bei Edwin. Mittwochs hatten wir eine Essenseinladung bei meiner besten Freundin Nessy und ihrer Familie. Wie eigentlich immer hier, gab es Fufu. Denn ihr Vater meinte mal zu mir spätestens nach zwei Tagen braucht er wieder Fufu zu essen, denn selbst von einem riesen Teller Reis wird er einfach nicht satt. Da ihre Mama schwanger ist und damit sie sich ausruhen konnte, hab ich dann ihren kleinsten Bruder (zwei Jahre) zum Babysitten mitgenommen. Abends ging es dann zu meiner kamerunischen Adoptivfamilie. Hier wurde meine richtige Familie herzlich willkommen, mit vielen Umarmungen und einem Welcomesong. Zum Abendessen ging es dann zu Mamis Business Platz to the Road. Hier durfte meine Familie in den Genuss der leckersten Puff Puff kommen. Dazu gab es leckere Beans and Dodo (Bohnen und frittierte Kochbananen). Ein sehr schöner Abend, alle so gemeinsam um das Lagerfeuer sitzend.
Früh morgens ging es am Donnerstagmorgen für meine Schwester zum Haare flechten. In der Zeit zeigte ich meinen Eltern das restliche Kumbo, inklusive den Palast vom Fon. Am Freitagabend waren wir dann bei einer guten Freundin, Love – sie flechtet mir immer die Haare (und jetzt auch meiner Schwester) zum Abendessen eingeladen. Hier gab es lecker Ndole and Plantains (Bitterleave- grünzeug mit gekochten Kochbananen). Da genau zu unserem Eintreffen der Strom ausfiel, wurde es richtig gemütlich. Samstags ging es morgens ein wenig außerhalb von Kumbo, zu einer Reittour. Hier hat man nicht nur Spaß auf dem Rücken der schönen Pferde, sondern bekommt einen herrlichen Einblick auf die Landschaft rund um Kumbo. Nach dem sehr schönen aber auch anstrengendem Trip, freuten wir uns (oder zumindest ich mich) auf das Essen, den es gab natürlich Fufu. Aber erstaunlicherweise schmeckte es heute auch meiner Familie. Was vielleicht daran lag, dass sie Hunger hatten oder an der leckeren Soße oder tatsächlich daran, dass es ihr drittes Fufu war. Denn hier sagen immer alle Fufu schmeckt erst ab dem dritten Mal!
Ostersonntag, um halb neun ging es in die Kirche. Der Gottesdienst war sehr schön und mit vielen Aktivitäten gefüllt, weshalb er auch sehr lange ging und wir die Kirche dann nach fünf Stunden um halb zwei verließen. Aber es war keinesfalls langweilig. Es gab viele Taufen und Konfirmationen und die neue Band hatte ihren ersten offiziellen Auftritt. Die Stimmung war super, alle bestens gelaunt, tanzten noch mehr und sangen noch lauter als sonst. Anschließend waren wir bei meiner Mentorin, der lieben und herzlichen Prisca, zum Essen eingeladen, hier gab es Reis mit Hühnchen und Tomatensoße. Danach schaute ich kurz mit meiner Mama bei Nessy vorbei und wir brachten ihrem Bruder, der heute konfirmiert wurde ein kleines Geschenk vorbei. Abends wurden wir dann noch bei der Pfarrersfamilie zum Essen eingeladen. Hier gab es unter anderem Pepesoupe with Yams (Scharfe Pfeffersuppe mit Fisch und einer kartoffelartigen Wurzel) Nachdem wir am Montag noch zwei andere Freiwillige, Elli und Charly, besucht haben und gepackt hatten ging es am Dienstagmorgen um 4 Uhr los. Wohin? Um das herauszufinden müsst ihr meinen nächsten Blog lesen…