Weltweit erlebt
ÖFP

Weltweit erlebt

14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Bamenda von oben (Foto: EMS/Werner)
Bildquelle: J. Werner
21. Dezember 2016

Es ist mal wieder Zeit

Julia

Julia

Kamerun
unterstützt die Presbyterian High School
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Bericht über die letzten zwei Monate

So ihr Lieben, ihr braucht mal wieder dringend eine Zusammenfassung meiner Erlebnisse… Jetzt sind wir schließlich auch schon über drei Monate in unserem schönen Kamerun. Hier wird es einem aber nicht langweilig, selbst wenn man im Moment eigentlich arbeitslos ist (später mehr), denn es gibt einiges was sich von Deutschland unterscheidet.

Zum Beispiel wird bei jedem Meeting extra eine Agenda angefertigt, damit jeder weiß welche Punkte heute auf dem Programm stehen (und ich weiß wie lange es noch geht). So auch auf der Lehrerbesprechung, wo ich dann auch noch zum Member fürs  Harvest Comitee ernannt wurde. Das bedeutete für mich, dass ich beim Schulerntedankgottesdienst mit den anderen Mitgliedern vor dem Altar saß und wir die „Contribution“, die tanzend und singend von den Schülern vorgebracht wurde, entgegen nahmen. Sonst hab ich hier mit Estelle (die jetzt sieben ist) und unserer keinen Nachbarin Blessing (drei Jahre alt) Geburtstag gefeiert, was mit unseren Geburtstagsfeiern gut vergleichbar ist. Meine Haare hab ich mir auch wieder mit einem neuen Style flechten lassen. (wobei ich sie mittlerweile auch schon wieder geöffnet habe, da es rausgewachsen ist) Dann war noch Presbyterian Church Cameroon Day (PCC Day), der groß gefeiert wurde mit Singen, Tanzen, Vorführungen und Bibelquiz und wir haben unsere neu geschneiderte Uniform getragen.

Ach ja, ich bin mit meiner Mitbewohnerin Milena noch übers Wochenende nach Bamenda, die größte Stadt im englischsprachigen Teil, gefahren. Also haben wir uns eine Fahrt im Kleinbus nach Bamenda gekauft, allerdings mussten wir dann drei Stunden warten, bis der Bus voll war, denn hier quetscht man so viele Personen wie möglich in ein Fahrzeug, was bedeutet dass man auf dem Beifahrersitz zu zweit sitzt, in der Mitte zu fünft auf drei Sitzplätze verteilt und wir saßen hinten zu viert auf zwei Sitzen. Bamenda ist echt groß und ich bin froh da ich mich nicht in so einer großen Stadt zurecht finden muss, bei unserer Rückkehr in Kumbo hat es sich dann auch wie nach Hause kommen angefühlt. Darüber wie es in der Schule läuft ist ein wenig schwierig zu schreiben, da die Lehrer im englischsprachigen Teil mit Streiken angefangen haben und die meisten Schulen deswegen geschlossen wurden. Ich bin trotzdem in die Schule gegangen und habe mit den Internatsschülern, die zur Beschäftigung arbeiten mussten, gearbeitet. Nach vier Wochen Streik wurden jetzt auch endlich die Internatsschüler nach Hause geschickt und wir haben jetzt offiziell verlängerte Weihnachtsferien, die wir Lehrer mit einer „Christmas Party“ eingeläutet haben.

Dafür haben wir Killian (einem Kameruner der Ende Januar nach Deutschland kommt, um in Konstanz seinen Süd-Nord Freiwilligendienst über das ÖFP zu machen) Deutschunterricht erteilt. Ich hab auch noch gelernt wie man „Chin chin“, „Donuts“ und „Poff Rolls“ zubereitet. Das entspricht hier unseren Plätzchen in Deutschland. Schmeckt zwar anders, aber auch sehr lecker! Letzten Samstag war ich dann mal wieder auf einer Hochzeit, die echt schön war! Am Sonntagnachmittag war dann „Sunday school“ Weihnachtsfeier, war süß und lustig, was die Kinder vorgeführt haben.

Und am Montag hab ich auch mal miterlebt wie eine Beerdigung hier abläuft. Es ist schon ähnlich wie in Deutschland, mit Predigt über die verstorbene Person und dass man danach alle zum Grab geht, aber es wird wie immer viel mehr getanzt und gesungen. Hier wird versucht mehr zu feiern als zu trauern, zum Beispiel tragen die Trauergäste auch nicht schwarz, sondern kommen wie immer in ihren bunten Kleidern. Am Grab wird dann gewartet bis es mit Erde aufgefüllt ist, weshalb es sich lange hinzieht, und erst dann werden die Blumen hingelegt mit denen man sich verabschiedet. Danach zum „Leichenschmaus“ gibt es dann herzhaftes Essen wie zum Beispiel Reis. Auch bei Kondolenzbesuchen wird hauptsächlich getanzt und gesungen, eben gefeiert.

So, jetzt bin ich mal richtig gespannt auf Weihnachten! (und auf Neujahr) Ich wünsche euch allen gesegnete und fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017!!! Ganz liebe sonnige Grüße Julia

P.s. Genießt die Kälte, denn ohne sie kommt nicht die richtige Weihnachtsstimmung auf!

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Der dritte Geburtstag von Blessing (Foto: EMS/Werner)
Bildquelle: J. Werner
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Weihnachtsfeier (Foto: EMS/Werner)
Bildquelle: J. Werner