Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)
Mhm lecker!
Nun bin ich schon fast zwei Wochen hier und die Zeit verfliegt ganz schnell und dass, obwohl ich viel erlebt habe. Neben der Besichtigung Kumbos, Treffen mit anderen Freiwilligen und dem Unterrichtsbeginn, wurden wir gefühlt hundert Mal zu immer wieder neuen Gerichten und Leuten eingeladen. Diese Essenseinladungen unterscheiden sich aber doch in einigen Punkten von denen, die ich aus Deutschland gewohnt bin. Wenn man eingeladen wird - was eigentlich gar nicht nötig ist, denn hier steht Jedem bei Jedem zu jeder Zeit die Türe offen (hier ist es so, dass gilt: Je mehr Leute zu Besuch kommen, desto beliebter ist man) - kommt man, wann man will zu demjenigen nach Hause. Hier wird man herzlich empfangen und darf dann auf dem Sofa platznehmen. Die Gastgeber allerdings verschwinden dann in die Küche um zu kochen. Aber hier gibt es ja den Fernseher, der den ganzen Tag läuft und so für Unterhaltung sorgt. Wenn das Essen bereit ist, wird man zu Tisch gebeten und kann sich dann dort die Hände waschen, da immer ein Krug Wasser gereicht wird. Danach wird dann gemeinsam gebetet und man soll sich dann eine riesige Portion herausschöpfen. Dass der Gastgeber beim Essen mit isst, muss nicht zwingend sein. In der Zeit in der die Gäste in Ruhe essen, werden auch andere Dinge erledigt. Immer wieder kommt dann der Gastgeber, um sich zu versichern, dass noch genügend Essen da ist, was aber völlig unberechtigt ist, da man von den Portionen auf dem Tisch locker eine halbe Fußballmannschaft satt bekommen würde. Damit man nicht platzt, muss man seinen leeren Teller gut verteidigen, denn die haben echt alle Angst, dass wir verhungern könnten. Nach dem Essen darf man sich dann ohne den Tisch abzuräumen nochmals auf das Sofa setzen, wo sich dann neben laufendem Fernseher und Radio unterhalten wird. Wann man das Haus wieder verlässt, ist jedem selbst überlassen – frei nach dem Motto: Komm und geh, wann immer du willst!
Diese herzliche Gastfreundlichkeit ist wunderbar und ich bedanke mich hiermit bei allen für die bis jetzt erhaltenen und noch kommenden Essenseinladungen mit einem riesengroßen DANKESCHÖN! Auch für die liebe Aufnahme und Hilfsbereitschaft von Tag eins an in diesem Land! Diese offene Art ist wirklich beneidenswert und wir Deutschen könnten uns ruhig eine Scheibe (oder vielleicht auch ein paar mehr) davon abschneiden.
Zum Essen gibt es hier eigentlich alles! Uns wurden ganz typisch kamerunische Gerichte wie Pepesuppe, Fufu, Kuhhaut und frittierte Plantains serviert, aber auch für uns Deutsche „normale“ Gerichte wie Spaghetti, Pizza, Bratkartoffel und superleckeren Fisch aufgetischt. Alles in allem sehr lecker das Essen hier (auch wenn nicht alles) - nur oft sehr scharf. Die meisten würzen schon extra weniger als sonst und trotzdem ist es meinem empfindlichen Gaumen manchmal noch zu scharf. Mit dem sehr scharfen Gewürz Pepe muss man aber auch echt vorsichtig beim Würzen sein.
Sonst gibt es hier super leckeres und frisches Obst (Bananen, Papaya, Wassermelone und Ananas), das einfach mehr Geschmack hat als in Deutschland.
Seit letzter Woche versorgen wir uns auch selbst. Aber eigentlich müsste man dafür auch nicht selber kochen, denn überall bekommt man immer irgendetwas zu essen. Vor allem abends ist dies immer sehr lecker und man bekommt eine große Auswahl. Denn abends bauen viele ihren kleinen Essensstand auf dem Marktplatz auf. Hierzu wird in einem Metalleimer ein Feuer gemacht und darüber eine Pfanne oder ein Topf gestellt, indem dann die verschiedensten Gerichte zubereitet werden. So hat man hier die Auswahl zwischen frisch gebratenem Fisch, Bratkartoffeln, Rührei, gekochten Bananen und verschiedenen Fleischspießen.
Verhungern werde ich hier aber definitiv nicht!!!
P.s. Heute hab ich zum ersten mal Palmwein probiert - da er nicht frisch hergestellt war, war er schon ein bischen sauer (erinnert mich ein bischen an Most).