Weltweit erlebt
ÖFP

Weltweit erlebt

14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

info_outline
Das Essen, ich weiß leider nicht wie es heißt, wurde mir bereits mehrere Male serviert. (Foto: EMS/Jeric)
31. Oktober 2016

Eine Einladung zum Essen

Alisa

Alisa

Jordanien
leistet ihren Freiwilligendienst in einer integrativen Blindenschule
zur Übersichtsseite

Was du wissen solltest...

1. Eine Einladung zum Essen solltest du in der Regel annehmen. Nur mit einem triftigen Grund solltest du die Einladung dankend ablehnen. Aber wenn du sie zwei oder drei Mal ablehnst, wirst du künftig wahrscheinlich nicht mehr oft gefragt.

2. Wenn du eine Einladung zum Lunch erhältst, brauchst du nicht viel frühstücken. Zumindest esse ich nicht viel, ich brauche auch kein Abendessen mehr. Vor allem, da das großzügige Lunch meist zwischen drei und vier Uhr serviert wird.

3. Tee und arabischer Kaffee wurden mir vor und nach dem Essen angeboten. Nach dem Essen habe ich auch immer etwas Süßes bekommen.

4. Nicht immer saßen wir am Tisch. Es gab auch schon den Fall, dass wir auf dem Boden saßen. Das ist nicht unbequem, da mir Kissen angeboten wurden. Eine Erfahrung ist es alle Mal wert. Ich hatte das Gefühl, dass die Stimmung aufgelockerter war.

5. Mit Messern habe ich noch nicht gegessen, aber mit Gabel und Löffel funktioniert das auch gut - selbst Fleisch. Oft hast du Brot als Beilage, mit dem du auch etwas „löffeln“ kannst. Viele benutzen auch ihre Hände.

6. Bei jedem Essen, das mir serviert wurde, war Fleisch dabei. Auch wenn du Fleisch nicht sonderlich magst, solltest du es zumindest probieren. Es ist der wichtigste Teil der Mahlzeit und daher ist es unhöflich Fleisch abzulehnen. Außerdem solltest du dich nicht über viel Öl wundern. Jede arabische Speise die ich kenne, wird mit viel Öl zubereitet.

7. Grundsätzlich solltest du wissen, dass arabische Gerichte gekocht werden. Das war bei mir jedenfalls immer so. Essen ist hier sehr wichtig und arabisch zu kochen bedeutet sehr viel Aufwand. Das sehe ich auch immer wieder bei unserer Gastmutter: Nach dem Frühstück beginnen bei ihr die Vorbereitungen für das Mittagessen!

8. Mir als Gast wird immer viel auf den Teller aufgemacht und oft bin ich eigentlich schon nach meiner ersten Portion satt. Jedoch lehne ich es nicht ab, einen Nachschlag zu bekommen. Schnell habe ich festgestellt, dass das sehr unhöflich ist. Denn es erweckt den Anschein, dass mir das Essen nicht schmeckt. Nur esse ich dann die zweite Portion nicht auf. Sobald mein Teller nämlich leer ist, erhalte ich einen weiteren Nachschlag. Ein leerer Teller bedeutet, dass du noch Hunger hast.

9. Vor allem wenn viele Leute da sind, werde ich aufgefordert mit dem Essen anzufangen, sobald ich meinen gefüllten Teller habe. Auch kenne ich es, dass wenn nur wenig Platz ist, sich die Gäste in verschiedenen Räume an die Tische setzen.

10. Nicht immer ist es erwünscht, dass du beim Abräumen hilfst! Wenn du etwas helfen sollst, sagt es dir deine Gastgeberin oder dein Gastgeber. Machst du es ohne Aufforderung, aber sollst es nicht, wird dir gesagt, dass du nicht helfen brauchst. Gegebenenfalls werden dir auch die Sachen aus deiner Hand genommen. Du darfst es genießen, als Gast so geschätzt zu werden. Deine Zufriedenheit ist den Gastgebern sehr wichtig. Ich hoffe, euch wird dieser Blogeintrag einmal weiterhelfen ;)

Liebe Grüße, Alisa

info_outline
Knafe ist sehr süß. Was ich da nicht erwartete: Innen ist sehr viel Käse. (Foto: EMS/Jeric)
info_outline
Wenn du Tee bestelltst, erhältst du schwarzen Tee. Meistens wird er mit Minze (auf arabisch: nana) serviert. (Foto: EMS/Jeric)