Ein wunderschönes Hallo an alle Leser und Leserinnen,
Seit meinem letzten Beitrag ist etwas Zeit vergangen, deshalb werde ich hier versuchen die letzten Monate ein wenig zusammenfassen. Für die Personen, die nicht so viel Zeit haben kurz und knapp: Mir geht es gut. Für alle die mehr Zeit haben geht es hier los. Um das alles ein wenig strukturiert zu machen werde ich die Monate einzeln durchgehen und möglichst gut zusammenfassen. Im Großen und Ganzen war es aus der Wettersicht sehr viel wärmer und schöner als ich es in Deutschland gewohnt bin. Es gibt so gut wie keine wolkigen Tage, an denen es nur grau ist, sondern meistens schöne leuchtende Sonne, oder wunderschönen weichen Schnee.
Der November hat sehr ruhig für uns Freiwillige hier im ARI begonnen, denn die Teilnehmer sind mit ein paar Mitarbeitern mit zwei Bussen durch ganz western Japan gefahren und dort hatten sie eine „study tour“. Diese Tour handelt zusammenfassend von den verschiedenen sozialen „Schichten“ in Japan. So konnten sie sich mit Schülern, mit Alten, mit Obdachlosen, mit Kranken und anderen Personen unterhalten und austauschen. In dieser Zeit hatten wir es ein wenig entspannter aber auch viel Arbeit, die auf uns gewartet hat. Wir Freiwillige sind in der Zeit sehr viel näher gekommen durch viele Aktionen wie Filmabende oder Restaurantbesuche. Auch hatte man mehr Zeit sich miteinander zu unterhalten und auszutauschen, so sind unsere Freundschaften stärker und enger geworden. Ende November kamen die Teilnehmer wieder zurück und wie es Brauch im ARI ist haben wir eine kleine Überraschung für sie vorbereitet. Da die Teilnehmer abends von einer sehr lagen Busfahrt wieder zu uns kamen haben wir für sie ein Dreigängemenü mit Livemusik vorbereitet, was zu einem der schönsten Abende in ARI wurde.
Die nächsten Wochen danach waren „normale“ Arbeitswochen. Es gab auch eine schöne Abschlusszeremonie für die Teilnehmer, an der jeder ein Zertifikat bekommen hat und alle glücklich waren. Aber dann Anfang Dezember haben wir schon ein bisschen gewichtelt und Weinachten gefeiert, da die ersten Freiwilligen gegangen sind und dann auch am 15. Dezember alle Teilnehmer. Das alles war eine große Umstellung für uns Freiwillige, da wir auf einmal alles machen mussten und uns an die 30 Personen gefehlt haben, die uns bei der Arbeit unterstützen. Mitte Dezember waren wir Freiwilligen also allein mit den Mitarbeitern, die dann zum Glück mehr auf der Farm und bei den Tieren geholfen haben, auch diejenigen die normalerweise im Büro sitzen. Die Wochen bis Weinachten waren sehr schön aber leider auch traurig da sehr viele Freiwillige, die man kennen und lieben gelernt hat, nach und nach gegangen sind.
An Weinachten hatten wir eine sehr schöne Zeit mit sehr leckerem Essen und sehr viel Lachen, da kamen alle Familien von den Mitarbeitern, welche da waren und wir haben alle zusammen gesungen und ein Weinachtstheater gemacht. Neujahr haben wir auch zusammen gefeiert, indem wir zu einem Schrein in der Nähe gelaufen sind, wo um null Uhr es ein paar Gongs gibt. Dort gab es auch sehr viele verschiedene Essenstände und Glücksbringer zu kaufen. Gegen etwas Geld konnte man auch seine Zukunft vorhersehen lassen. So wie ich es verstanden habe gehen viele Menschen an Neujahr zum Schrein damit sie direkt beten können oder zumindest einen Brauch direkt „abhaken“ können, denn man soll einmal im Jahr zu einem Schrein hingehen, um Geld zu geben und zu spenden und viele machen das direkt am Anfang so kann man es gar nicht vergessen.
Meine Arbeitsstelle hat nach Neujahr ein paar Tage Urlaub, so bin ich mit zwei weiteren Freiwilligen Snowboarden gegangen. Wir haben uns dafür ein Auto gemietet und sind dann morgens immer sehr früh losgefahren, um so gegen 9 oder 10 Uhr am Skigebiet zu sein. Am ersten Tag haben wir auch die benötigten Dinge ausgeliehen, die wir brauchten. Wir sind also 5 Tage zu 3 verschiedenen Skiresorts gefahren und abends wieder zurück damit wir keinen Schlafplatz brauchten. Zu den meisten Skigebieten braucht man ca. eine Stunde hin. Nach den fünf Tagen im Schnee sind wir mit noch einer anderen Freiwilligen für 3 Tage nach Tokio gefahren. Dort haben wir uns die Stadt angeschaut und haben ein bisschen Party gemacht.
Januar und Februar waren sonst nicht ungewöhnlich. Man hat das normale Leben vor sich hingelebt. Es war eine schöne Ruhe über dem Ganzen, obwohl es mehr Arbeit war. Doch schon in Januar waren wir so eingespielt mit den Aufgaben, die wir hatten, dass wir nicht mehr so lange für die verschiedene Aufgaben gebraucht haben, was auch sehr schön zu sehen war. Anfang Februar gingen dann auch ein Freiwilligenehepaar die für alle wie Eltern waren. Mit ihnen zusammen haben wir einen Pizzaofen gebaut und viele andere coole Dinge gemacht.
Ende Februar hatte ich mein Zwischenseminar in Hiroshima, was ich sehr cool fand. Die anderen Freiwilligen, die dort waren, sind von einer anderen Organisation, doch sie waren auch alle sehr cool und man wurde schnell in die Gruppe mit aufgenommen. In dem Seminar haben wir viel über unsere Einsatzstellen geredet und wie wir mit Dingen umgehen, aber auch über soziale Themen in Japan geredet. Wir hatten aber auch ein bisschen Sightseeing eingeplant, so waren wir in dem Atombomben-Erinnerungs-Musem, welches sehr bedrückend und mitfühlend aufgebaut war. Wir durften auch mit einer Überlebenden reden, die glücklicherweise Englisch reden konnte, so mussten wir nichts übersetzen. Sie hat auch nochmal von ihren Erlebnissen geredet und das Ganze hat mir eine etwas andere Sicht zu Atombomben gegeben. Wir hatten auch ein Gespräch mit einer Person, die aus Fukushima geflohen ist als die Regierung das Ganze noch ein bisschen runtergeredet hat, außerdem hatten wir eine Sitzung mit einem Friedensforscher wie auch mit einer Organisation „Mayors for Peace“, welche beide auch interessante Eindrücke hinterließen. An einem Tag sind wir auch nach Miyagima gefahren. Das ist ein Schrein Tor, welches sehr berühmt ist, rot, groß und im Wasser steht. Die Insel an dem der Schrein und das Tor stehen ist sehr schön mit ganz vielen frei rumlaufenden Rehen und einem sehr schönen Wanderweg auf einen Berg. An einem der Letzten Tage in Hiroshima ist dann auch leider mein Handy kaputt gegangen, da es aus meiner Hosentasche gefallen ist, so musste ich mit einem Block bewaffnet zum Schluss wieder zum ARI kommen was sehr anders war zu meinen normalen reisen in einem unbekannten Land. Vor drei Tagen sind meine zwei (von drei) Geschwistern zu uns gekommen. Wir werden einen kleinen Urlaub in Tokyo und dann in Osaka machen.
Liebe Grüße in die Welt
Aaron
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