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Lombok (Foto: EMS/Fiedler)
Lombok (Foto: EMS/Fiedler)
31. Januar 2023

Fragerunde

Tom

Tom

Indonesien
Einrichtung für Kinder mit Behinderung
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Blog mal anders

Deine Arbeitsstelle hatte vom 9. Dezember bis zum 16. Januar Weihnachtsferien. Was hast du in deinen Ferien gemacht?

Tom: Die Weihnachtsfeier im RBM (Schule) war mein Startschuss für die Ferien. Noch am selben Abend habe ich den Nachtbus nach Makassar genommen, um von dort am 10. Dezember nach Jakarta zu fliegen. Für mich war es das erste Mal in einer asiatischen Megacity. Jakarta ist wirklich keine Touristenstadt, aber es war dennoch eine coole Erfahrung in einer der bevölkerungsreichsten Städte der Welt gewesen zu sein. In den zwei Nächten, die ich in Jakarta verbracht habe, habe ich das Nationalmonument Monas, einen alten Stadtmarkt, riesige Malls, die Altstadt, Chinatown, das Nationalmuseum und zwei Rooftop-Bars besucht.

Und wohin ging die Reise nach Jakarta weiter?

Tom: Mit dem Zug nach Bandung. Die Natur aus dem Zug zu beobachten, ist wunderschön. Allerdings hat sich für mich herausgestellt, dass Bandung nicht meine Stadt ist. Deswegen habe ich mich spontan entschieden, nach einer Nacht weiter mit dem Zug nach Yogyakarta zu reisen.

Wie war es in Yogyakarta?

Tom: Yogyakarta war echt super, das Airbnb sah schön aus und hatte die nettesten Gastgeber auf der ganzen Reise. Bei einem Kaffee haben wir herausgefunden, dass sie ursprünglich auch aus Tana Toraja kamen. Durch den Roller, den ich mir gemietet hatte, konnte ich die komplette Umgebung für mich entdecken. Das allerdings erst nach einer nervenraubenden Auseinandersetzung mit mehreren Geldautomaten, die alle kein Bargeld ausspucken wollten. Und so ganz ohne Cash funktioniert das Reisen in Indonesien nicht wirklich. Als das gelöst war, konnte ich endlich anfangen in den drei Tagen, den Borobodur Tempel, den größten buddhistischen Tempel der Welt, den Prambanan Tempel, der zweitgrößte Hindutempel der Welt, den Sultanspalast, das Wasserschloss, die Malioboro Straße und die tollen Restaurants zu entdecken.

Welcher Ort auf deiner Reise hat dir am besten gefallen?

Tom: Das war definitiv Lombok. Nach Yogyakarta bin ich nach Lombok geflogen und habe in der Nähe von Kuta, einem Küstenort im Süden, gewohnt. Das Hotel war mit seinem traumhaften Ausblick aufs Meer mit Abstand der beste Preisleistungs-Sieger für mich. Viel mehr als am Strand liegen, im Meer schwimmen und das Essen genießen, habe ich dort nicht gemacht. Schweren Herzens muss ich aber zugeben, dass Großeltern ab und zu doch mal recht haben und Sonnencreme nicht nur im Koffer sondern auch auf der Haut vor echten Schmerzen schützen kann. (Vorsicht vor der Sonne in Indonesien!). Und hört auf eure Oma! Am Abend bin ich dann vom Hotel den Hügel hochgewandert und habe den wunderschönen Sonnenuntergang genossen. Zeitgleich zu meiner Zeit auf Lombok lief das WM-Finale, das ich mit drei Franzosen im Hotel geschaut habe. Was sehr witzig war. Trotz der Franzosen habe ich mich ausgesprochen über den Sieg Argentiniens gefreut. Meiner Wahrnehmung nach ist Lombok im Vergleich mit Bali die schönere und angenehmere Insel. Ich hätte dort gerne noch mehr Zeit verbracht.

Warum bist du dann zurückgereist?

Tom: Da ich zwischen Weihnachten und Silvester mein Visum für die letzten zwei Monate verlängern musste. Und da ich die Möglichkeit hatte, kostenlos von Makassar zurück nach Toraja zu kommen. Netterweise hat mir eine Frau, die ich aus der Kirche in Toraja kannte und die geschäftlich in Makassar zu tun hatte, mir angeboten, mich mit nach Toraja zu nehmen. Bevor wir abgereist sind, habe ich sie noch zu einem kleinen Insel-Verkauf begleitet. Später hat sich herausgestellt, dass sie zum alten Adel in Toraja gehört, was zugegeben heute keine besondere Aussagekraft mehr hat. Hört sich aber trotzdem ganz cool an, mit einer Prinzessin gereist zu sein. 

Wie ist es Weihnachten so weit weg von zu Hause zu feiern?

Tom: Ich habe Weihnachten hier als Riesensache wahrgenommen. Teilweise wird schon zwei Monate vorher angefangen zu schmücken (meist recht kitschig für meinen Geschmack), Songs zu üben und zu planen. Die Weihnachtsferien reichen bis weit in den Januar hinein. Der Fokus liegt Weihnachten auf der Familie, das alle zusammenkommen, und auf der Geburt von Jesus. Geschenke werden zwar gemacht, aber sie sind nicht die Hauptsache und auch nicht in der Masse präsent wie bei uns in Deutschland. Die meisten Kinder im Kinderheim konnten Weihnachten zu ihrer Familie. Vier Kinder leider nicht. So hat es sich ergeben, dass ich am Heiligabend im Kinderheim geblieben bin, um mit den Verbliebenen Weihnachten zu feiern. Mit dem Kleinsten habe ich nachmittags einen Film angeschaut und am Abend haben wir gemeinsam Pizza gegessen. Zum Glück wurde aber doch auch an die vier Kinder gedacht und wir wurden für eine Stunde zu einem Weihnachtsgottesdienst abgeholt. 

Und wie ist dir der Jahreswechsel gelungen?

Tom: Böller sind hier auf jeden Fall eine große Sache und die meisten fangen schon Tage vor Silvester an. Und das in jeder Altersgruppe. Auch Silvester waren noch vier Kinder im Kinderheim. Zum Glück sind aber die beiden Kleinsten diesmal zu Familienfeiern mitgenommen worden. Zusammen mit den verbliebenen Kids habe ich dann für uns alle Böller und Snacks gekauft und wir hatten zusammen echt viel Spaß, das neue Jahr mit Feuerwerk und Chips zu begrüßen.

Wohin bist du dann am 14. Januar 2023 gereist?

Tom: Am 14 ging es für mich zum Zwischenseminar nach Malang auf Java. Gemeinsam wurden Leah, Anne-Sophie und ich vom Flughafen Surabaya abgeholt, um dann in Malang auf die Freiwilligen der VEM aus Wuppertal (Manuel, Eva, Asita und David, den Leiter des Seminars) zu stoßen. Der Austausch über gemachte Erfahrungen, Eindrücke, Gemeinsamkeiten oder Unterschiede der Einsatzstellen hat gutgetan. Ebenso war die lockere Gestaltung des Seminars echt super. Am meisten Spaß gemacht haben aber die abendlichen Kartenspiel-Runden mit den Unterhaltungen sowie Malang und die Umgebung zu entdecken.

Letzte Frage, was hast du mit deinem letzten verbleibenden Monat noch vor?

Tom: Am meisten möchte ich einfach nur noch die letzten schönen Momente genießen, die ich hier erleben darf. Und versuchen, mein Bestes zu geben, den mir wichtigen Personen so positiv wie möglich in Erinnerung zu bleiben. Gleichzeitig möchte ich mein Bahasa noch so weit verbessern, wie ich es in diesen Wochen noch schaffe. Auf der Liste steht aber auf jeden Fall nochmal zur Jesus Statue und dem Wasserfall in Makale, meinem absoluten Lieblingsort, zu fahren.

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Prambanan Tempel, Yogyakarta (Foto: EMS/Fiedler)
Prambanan Tempel, Yogyakarta (Foto: EMS/Fiedler)
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Jakarta (Foto: EMS/Fiedler)
Jakarta (Foto: EMS/Fiedler)

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