Weltweit erlebt
ÖFP

Weltweit erlebt

10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

info_outline
Ikan (Foto: EMS/Richter)
Ikan (Foto: EMS/Richter)
03. November 2018

Selamat Makan! (Guten Appetit)

Milena

Milena

Indonesien
hilft bei der Kinder- und Jugendarbeit mit
zur Übersichtsseite

In diesem Blogeintrag werde ich ein Bisschen über das Essen in Indonesien berichten.

Das Erste, was man wissen muss ist, dass sich das Essen, so wie in Deutschland, von Region zu Region unterscheidet. So wird mir immer wieder erklärt, dass die eine oder andere Speise aus Java oder Nordsulawesi kommt. Das Essen selber ist häufig scharf und gerade am Anfang noch ungewohnt. Inzwischen habe ich mich an das meiste gewöhnt. Auch mit der Schärfe kann ich schon besser umgehen. Es gibt aber auch immer milde Alternativen (ich habe den Verdacht, dass meine Gastfamilien extra etwas weniger Chili benutzen).

Gegessen wird zuhause meistens nicht an einem gedeckten Tisch, sondern eher wie ein Buffet. Ich esse meistens mit einem Mitglied meiner Gastfamilien. Es wird mit dem Löffel oder manchmal auch mit der Gabel gegessen. Manche benutzen auch die rechte Hand. Wenn man mit einer größeren Gruppe zusammen isst, wird vorher gebetet. Die Tischgebete sind nicht wie in Deutschland ein kurzer aufgesagter Spruch, sondern meistens ein improvisiertes dreiminütiges Gebet. Wenn man zuhause isst, beten die meisten kurz, still für sich, bevor sie anfangen zu essen.

Nach Gottesdiensten wird auch häufig zusammen gegessen. Nach den Jugendgottesdiensten wird häufig für alle Essen geliefert, das ist bei 200 Jugendlichen schon sehr viel. Manchmal gibt es auch nur eine Kleinigkeit, wie zum Beispiel Pissang Goreng, das ist frittierte Banane, die man mit einer scharfen Soße ist; sehr lecker! Wenn Gottesdienste bei Gemeindemitgliedern zuhause stattfinden, haben diese meistens gekocht und andere haben etwas mitgebracht.

Nun aber die wichtige Frage: Was gibt es denn zu essen? Das Grundnahrungsmittel hier ist Reis (Nasi). Das gibt es zu jeder Tages-und Nachtzeit, auch morgens zum Frühstück (auch wenn ich häufig Toast und Müsli bekomme). Dazu gibt es meisten eine Art von Gemüse und Fleisch, manchmal auch verschiedene. Kendari liegt am Meer, sodass es häufig Fisch, Tintenfisch oder Garnelen gibt. Allerdings glaube ich, dass in Indonesien generell viele Meeresfrüchte gegessen werden.

Beliebte Gemüsesorten sind vor allem Wasserspinat, Mais, Karotten und Tomaten. Als Fleisch wird vor allem Huhn gegessen. Schwein ist hier etwas Besonderes. Ich habe die Vermutung, dass es schwieriger zu bekommen ist, da die meisten Menschen hier auf Grund der muslimischen Religion kein Schweinefleisch essen. Ich werde häufig gefragt, ob ich denn schon Schweinefleisch probiert hätte. Ich habe auch schon gesehen, dass Hund gegessen wurde und von Leuten gehört, dass sie Schildkröte gegessen haben; das ist aber eigentlich verboten.

Reis gibt es manchmal auch in Bananenblättern gekocht. Manchmal auch mit Fisch gleich zusammengekocht. Je nach Form hat er verschiedene Namen. Dies gibt es häufig in Restaurants und Straßenläden. Auch Krupuk (Krabbenchips) stehen meisten auf dem Tisch.

Vieles wird frittiert, sowohl Fleisch, Fisch als auch Tofu und Tenpeh (auch ein Produkt aus Soja) und natürlich Bananen. Auch Reis und Nudeln werden manchmal gebraten. Serviert wird das Essen meistens mit kleinen Chilischoten und Limetten. Auf dem Tisch stehen auch immer verschiedene Soßen und ,,Kecap“. Kecap ist hier aber nicht Tomatensauce, sondern Sojasoße. Auch immer auf dem Tisch stehen kleine Bananen. Die isst man zum Nachtisch oder einfach zwischendurch.

Generell gibt es in Indonesien eine Vielzahl von Früchten. Von Papaya, Guaven, Ananas, bis hin zu Früchten von den ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Ein beliebter Snack für zwischendurch ist Rujak, das ist ein Obstsalat, den man mit einem Palmzuckersirup und Chilisoße isst.

Eine wichtige Frucht ist natürlich auch die Kokosnuss, schließlich wachsen die hier überall. Diese sind hier aber, anders als in Deutschland, groß und grün und es wird meistens direkt aus der Schale gegessen.  Eine Frucht die man auch erwähnen muss ist Durian. Vielleicht habt ihr schon mal davon gehört. Für Einige stinkt sie sehr stark nach Verfaultem, aber ich finde nicht, dass sie besonders stinkt. Schmecken tut sie mir hingegen nicht. Das Fruchtfleisch hat die Konsistenz von geschmolzenem Käse und sieht auch so aus. Auch hier in Indonesien sind die Geister geschieden, was Durian angeht, einige lieben es, andere finden es schrecklich.

Hier ist es üblich süße Speisen mit „Keju“ (Käse) zusammen zu essen. Zum Beispiel Bananen mit Schokosoße und Käse oder Kekse mit Käse. Daran habe ich mich noch nicht gewöhnt…

Nun zu den Getränken. Da man das Wasser hier nicht aus dem Wasserhahn trinken kann, verwenden viele Haushalte Wasserspender mit Kanistern, die man auswechseln kann. Es gibt auch immer für Gäste oder bei Gottesdiensten kleine, versiegelte Plastikwasserbecher aus denen man mit einem Strohhalm trinkt.

Neben Wasser gibt es natürlich auch noch viele andere Getränke. Es wird viel Tee und Kaffee getrunken. „Tee“ heißt eigentlich immer Schwarzer oder Jasmin Tee, es gibt ihn sowohl heiß, als auch kalt zu trinken. Kaffee wird in Indonesien meisten zubereitet, indem man Kaffeepulver in eine Tasse füllt und mit heißem Wasser aufgießt.

Mein Lieblingsgetränk hier ist ,,Es Jeruk“. Das ist frischgepresster Orangensaft mit Zuckersirup und Eiswürfeln. Das kann man überall trinken. Es gibt auch "Es Kelapa", das ist das gleiche mit Kokosnuss, nur dass hier auch noch Fruchtfleisch dabei ist. Ein Getränk, welches ich auch gerne mag ist „Jus Alpukat“. Das ist Avocadosaft. Ich bin mir nicht sicher, was darin enthalten, aber ich finde nicht, dass es nach Avocado schmeckt. Generell sind die Getränke hier immer sehr süß.

Ein paar Gerichte, die ich erwähnen muss:

Bakso- Bakso sind Fleischbällchen, die man entweder in einer Brühe mit Nudeln oder als Spieß mit Mayonnaise ist.

Sate- Sate ist gegrilltes Huhn am Spieß mit Erdnusssoße, was man mit Reis zusammen isst.

Sinonggi- Dies ist etwas schwer zu erklären. Sinonggi ist eine durchsichtige Masse, die aussieht, wie Klebe (und tatsächlich auch als solche verwendet werden kann). Es schmeckt erstmal nach gar nichts und wird mit einer Brühe zusammen gegessen.

Ubi- Ubi ist Süßkartoffel, meistens frittiert, die man mit einer scharfen Soße ist. Sehr lecker!

Und viele mehr…

Die Indonesische Küche ist sehr vielfältig und ich habe bis jetzt nur einen kleinen Teil probiert. Ich würde jedem, der nach Indonesien kommt empfehlen so viel zu probieren, wie nur geht und sich nicht von der Schärfe und den ungewohnten Geschmäckern abschrecken zu lassen.

info_outline
Bakso (Foto: EMS/Richter)
Bakso (Foto: EMS/Richter)
info_outline
Mie Pangsit (Foto: EMS/Richter)
Mie Pangsit (Foto: EMS/Richter)