Weltweit erlebt
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10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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In Indonesien kann man die Nationalflagge überall sehen, nicht nur zur WM (Foto: EMS/Richter)
In Indonesien kann man die Nationalflagge überall sehen, nicht nur zur WM (Foto: EMS/Richter)
13. Oktober 2018

Selamat Datang!

Milena

Milena

Indonesien
hilft bei der Kinder- und Jugendarbeit mit
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Jetzt bin ich schon seit einem Monat in Indonesien. Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Ich habe bereits sehr viel erlebt, neue Leute kennenglernt und Indonesiens Kultur entdeckt.

Am 10. September bin ich, zusammen mit Merle und Marie, am Hamburger Flughafen ins Flugzeug gestiegen und nach 16 Stunden in Denpasar, Bali wieder ausgestiegen. Am Flughafen wurden wir von einer großen Menge an Taxifahrern und vielen Leuten mit Namensschildern empfangen, sodass es uns schwerfiel, die Schilder mit unseren Namen zu finden.

Als wir schließlich doch im Auto saßen wurden wir zum Büro der MBM gefahren, wo wir die kommende Woche wohnten. Die MBM (Maha Bhoga Maria Foundation) ist eine Organisation, die Leuten in und um Denpasar hilft, eigene Geschäfte zu eröffnen. Während unserer ersten Woche in Indonesien wurden wir von Irene, Deborah und anderen Mitarbeitern mit der indonesischen Kultur, Sprache und das Essen bekannt gemacht. So hatten wir ein Bisschen Bahasa Indonesia (die indonesische Sprache) Unterricht, haben zusammen gekocht und Empfänger der Microcredits von MBM besucht. Zudem wurde uns geholfen eine SIM-Karte zu besorgen und Geld abzuheben, was sich als schwieriger rausstellte, als gedacht…

Natürlich konnten wir nicht umhin, auch die typischen Urlaubsziele auf Bali zu besuchen. Wir fuhren nach Canggu, Ubud und zum Pura Uluwatu. Hier durften wir auch gleich unsere ersten Erfahrungen mit dem indonesischen Verkehr machen. Nicht nur wird hier auf der linken Seite gefahren, sondern auch jeder so, wie er will. Jedenfalls kam mir das im ersten Moment so vor. Es gibt durchaus Regeln an die sich jeder hält und es klappt sehr gut. Dennoch hatten wir die ein oder andere abenteuerliche Fahrt.

In Canggu und Ubud ist es ganz anders als in der Gegend, wo das Büro der MBM ist. Hier reiht sich eine Boutique, neben veganen Burgerläden, neben Luxusvilla. Hier scheinen kaum Indonesier zu wohnen. Nirgendwo sieht man die typischen indonesischen Läden und Familien-Tempel. Alles scheint auf die Touristen ausgerichtet zu sein. Es war ein wenig schockierend zu sehen, wie wenig von der indonesischen Kultur an diesen Orten noch vorhanden ist. Und wenn doch, dann als Touristenattraktion. Dennoch war es sehr schön, am Strand von Canggu den Sonnenuntergang zu sehen und in Ubud über den Markt zu schlendern.

Am Samstag sind wir mit einem Mitarbeiter von MBM und seinem Sohn in die weniger touristischen Gebiete gefahren. Wir waren in einem kleinen Affenwald, an der höchsten Brücke Südostasiens und bei seiner Familie zum Mittagessen. Hier konnten wir auch gleich unsere neu erworbenen Bahasa Kenntnisse ausprobieren.

Am Sonntag sind wir in den Gottesdienst in Irenes Gemeinde gegangen und haben da auch gleich beim Kindergottesdient zugeschaut. Hier wurde viel gesungen, unter anderem ein Lied über die Bücher des Alten Testaments, und am Ende noch gebastelt.

Am Montag ging es dann auch schon weiter in unsere Einsatzstellen. Zusammen flogen wir von Denpasar nach Makassar, Sulawesi, wo sich unsere Wege trennten, da ich noch weiter nach Kendari geflogen bin. Da mein Flug eine Stunde Verspätung hatte, kam ich etwas gestresst und verspätet schließlich in Kendari an. Hier wurde ich von Yakob, meiner Gastfamilie und einigen Jugendlichen aus der Gemeinde in Empfang genommen. Meine Gastschwester war gerade von einem Auslandsjahr in Deutschland zurückgekehrt, weshalb ich mit ihr Deutsch sprechen konnte, was gerade die Anfangszeit sehr erleichterte. Meine erste Woche in Kendari wurde mir Zeit gegeben mich erstmal einzugewöhnen und mir wurde sowohl Kendari, als auch meine Einsatzstelle, die SMP Oikumene (Junior Highschool), gezeigt, dazu aber später mehr.

Auch in Kendari habe ich bereits viele verschiedene Gerichte probiert. Unter anderem Bakso (Fleischklöße in einer Brühe), was ein typisch indonesisches Gericht ist. Aber auch Pissang Epe coklat, was im wahrsten Sinne des Wortes gepresste Banane mit Schokosoße ist. Natürlich habe ich schon viel mehr probiert. Vielleicht schreibe ich noch einen Blogeintrag über die indonesische Küche.

Dadurch, dass meine Gasteltern beide Pastoren waren, und zusätzlich in der Sinode (quasi das Kirchenkreisbüro) arbeiten, habe ich in der kurzen Zeit, die ich erst hier bin, bereits an mehreren Gottesdiensten teilgenommen. Sowohl einem typischen Sonntagsgottesdienst, einem Frauengottesdienst, als auch einem Jugendgottesdienst, durfte ich in der ersten Woche beiwohnen. Auch über die Gottesdienste werde ich später noch mehr berichten. Vielleicht, wenn ich verstehe, worüber gepredigt wird ;)

Nach zwei Wochen bin ich zu meiner zweiten Gastfamilie umgezogen. Mit meiner Gastschwester und ihren Freunden war ich bereits im Kino, auf einer Hochzeit und in vielen verschiedenen Warungs (kleine Straßenläden, in denen man sehr leckeres Essen bekommt). Auch beim Karaoke war ich schon häufiger, ich konnte mich bis jetzt aber immer raus reden...

Auch zu dem Erdbeben in Palu möchte ich an dieser Stelle etwas sagen. Am 28. September hat ein Erdbeben der Stärke 7,4 und der darauffolgende Tsunami die Stadt Palu zu großen Teilen zerstört. Die Katastrophe ist natürlich ein großes Thema, auch hier in Kendari. Von dem Erdbeben selber habe ich kaum etwas mitbekommen, aber es hat trotzdem Auswirkungen gehabt. Häufig wird in Gottesdiensten für die Betroffenen gebetet und Spenden gesammelt und im Fernsehen wird immer wieder davon berichtet. Es ist schön zu sehen, wie alle ihren Teil zur Hilfe beitragen, auch wenn sie nicht persönlich betroffen sind.

Die erste Zeit in Indonesien war sehr aufregend. Jeden Tag bekam ich neue Eindrücke, lernte neue Leute, Vokabeln und Aspekte der Kultur kennen. Nun freue ich mich darauf in meiner Einsatzstelle zu arbeiten und mich in das alltägliche Leben mit einzubringen.

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Unsere "Reisegruppe" im Affenwald (Foto: EMS/Richter)
Unsere "Reisegruppe" im Affenwald (Foto: EMS/Richter)
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Blick vom Kendari Fischmarkt auf die Bucht (Foto: EMS/Richter)
Blick vom Kendari Fischmarkt auf die Bucht (Foto: EMS/Richter)