Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)
Heiße stickige Luft, Abgase, die nicht zuordbaren Wörter einer fremden Sprache , der rasende Verkehr, all diese verschiedenen Reize prasselten mit einem Mal auf mich ein, als wir (Anne-Sophie, Tom und ich) endlich aus dem Flughafen in Denpasar traten.
Nach den sehr anstrengenden 30 Stunden, die vergangen waren, seit wir in Frankfurt abgehoben sind, war das auf jeden Fall zu viel zum Verarbeiten. Deswegen ging es nach einem Halt um SIM- Karten zu kaufen auch direkt ins Bett.
Am nächsten Tag begann dann eine Woche Orientierungsprogramm. Das bestand aus ein paar Basics Indonesisch lernen, sich mit der lokalen Küche vertraut machen, neue Menschen kennenlernen, das Rollerfahren üben und Tips für den Alltag und die Kultur generell.
Ich begegnete auch ziemlich schnell den ersten kulturellen Differenzen. Das (wie schon erwartet) für mich viel zu scharfe Essen, die doch sehr gewöhnungsbedürftigen Squat-Toiletten und die Tiere. Mit den Insekten und vor allem Echsen, die immer irgendwie einen Weg ins Zimmer finden, kann ich mich immer noch nicht anfreunden.
Nach all diesen Eindrücken ging die Reise dann alleine weiter zu meiner Einsatzstelle nach Bangli, Bali.
Lautes Lachen und Geplapper war das Erste, was ich in dem Kinderheim, das für die nächsten 6 Monate mein Zuhause ist, wahrnahm. Und so begegneten mir auch die meisten Leute hier: offen, laut und sehr freundlich.
In dem Kinderheim leben knapp 30 Kinder im Alter zwischen 14-18 Jahren und werden von einem dreiköpfigen Team betreut. Jeden Morgen summt um 4:30 Uhr die Klingel, die man überall im Haus hört. Generell geht der Tag in Indonesien deutlich früher als in Deutschland los. Zum Glück kann ich weiter schlafen und sehe die Kinder dann beim gemeinsamen Mittagessen nach der Schule wieder. Auch Abends wird gemeinsam gegessen und davor eine kleine Andacht mit gemeinsamen Singen gehalten.
Direkt neben dem Kinderheim befinden sich die Kirche, zu dem das Kinderheim gehört, und der Kindergarten in dem ich vormittags arbeite. Dort war ich zwar zuerst etwas über die Uniform tragenden Kinder verwundert, aber an sich hat der Kindergarten einen sehr ähnlichen Charakter wie in Deutschland. Nur mit etwas mehr „Schulstunden“-Anteil, aber die meiste Zeit wird gespielt.
Hier unterstütze ich die Erzieherinnen beim Unterricht und spiele mit den Kindern. Das Spielen macht mir besonders viel Spaß, denn dabei kann man die definitiv noch vorhandene Sprachbarriere für eine Weile ignorieren. An der Sprache versuche ich mit den älteren Kindern aus dem Kinderheim zu arbeiten und gebe 4-mal die Woche Englischunterricht. Während manche sehr gut Englisch sprechen, verstehen andere allerdings nur sehr wenig. So kommt es ab und zu vor, dass ich auf meine Frage „Do you understand it?“ als Antwort ein kollektives „Yeeess“ bekomme, nur damit der Großteil dann doch planlos auf die an der Tafel stehenden Fragen starrt. Aber mit genügend Ausdauer, etwas Humor und der Hilfe der Heimbetreuerin ist die Planlosigkeit überwindbar.
Viel Zeit verbringe ich außerdem mit der Jugendgruppe der Kirche. Glücklicherweise sprechen dort einige Leute ziemlich gut Englisch und haben mich sehr gut aufgenommen. Samstagabends findet der gemeinsame Gottesdienst statt, nach dem sich oft noch zusammengesetzt wird. Zudem machen wir gemeinsam Ausflüge, zum Beispiel um andere Jugendgruppen in Bali zu besuchen.
Ich hoffe meine ersten Eindrücke aus Bali haben euch gefallen und schaut gerne mal wieder bei mir im Blog vorbei.
Bis zum nächsten Mal!
Sampai Nanti!