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Warten auf den Sonnenaufgang (Foto: EMS/Pietras)
Warten auf den Sonnenaufgang (Foto: EMS/Pietras)
27. März 2023

Und da bin ich wieder!

Anne-Sophie

Anne-Sophie

Indonesien
Kindergarten und kirchliche Jugendarbeit
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Hallo ihr Lieben

Zu meiner Überraschung, hab ich nach Dezember gar kein Update mehr gegeben. Das tut mir leid :(

In den letzten zwei Monaten in Mamasa ist natürlich viel passiert.

Angefangen mit einem Seminar in Malang (auf Java), bei dem ich noch drei Freiwillige von einer anderen Organisation treffen durfte. Dort haben wir sehr viel reflektiert, gelacht, gegessen und unsere Leidenschaft für´s Kartenspiel entdeckt. Es war wirklich schön mal wieder unter deutschsprachigen zu sein - aber gleichzeitig hat mich auch alles daran erinnert, dass ich ja bald wieder zurück nach Deutschland gehe...

Nach dem Seminar war Leah bei mir in Mamasa zu Besuch. Das war super schön, weil ich endlich mal jemandem zeigen konnte, warum Mamasa so wunderschön ist.

In Worte zu fassen, ist Mamasa nämlich nicht. Man muss einfach dort sein um das Flair zu verstehen. Die Gemeinschaft der Kirche, die Natur, die Menschen mit unfassbarer Gastfreundlichkeit, Kinder, die dir hinterher rennen und überall wird man gefragt "Wohin geht´s?" "Ke mana?".

Jetzt wo ich wieder in Deutschland angekommen bin, fällt mir mehr und mehr auf, wie anders nicht nur die Umwelt, sondern auch die Einstellung der Menschen hier in Deutschland ist.

Aber erst einmal zurück in meine zweite Heimat Mamasa :)
In der letzten Zeit wurde mein Indonesisch immer besser und so konnte ich gut alleine die Klasse im Kindergarten unterrichten, oder ein Thema/Spiel für den Unterricht vorbereiten. Ich habe ganz viel mit den Lehrerinnen unternommen und auch mein Gemälde im Kindergarten fertiggestellt. So bleibe ich bunt und verrückt in Erinnerung :)

Und dann hab ich mich auch plötzlich raus getraut. Am Anfang war ich noch viel Zuhause, weil es zu meiner Komfortzone geworden ist, aber im Januar und Februar war ich fast jeden Abend alleine oder mit Freunden/Familie draußen.

Vielleicht fragt ihr euch jetzt was man denn in einem kleinen Bergdorf abends machen kann... Mamasa ist zwar für indonesische Verhältnisse ziemlich klein, aber für deutsche Verhältnisse mit einer Einwohnerzahl von 163.383 (Stand 2020) schon eine große Stadt. Dadurch hat Mamasa natürlich alles was man braucht. Als großen Luxus habe ich aber trotzdem die zahlreichen Cafés und Restaurants mit überschaubaren Preisen gesehen.

Ich war also entweder essen, Ausflüge machen oder im Chor (mein kleines Highlight, bei dem ich zwar nicht mitsingen konnte, aber zuschauen durfte :). So konnte ich auch außerhalb des Kindergartens, Freunde finden.

Meine letzten Wochen waren dann mit Abschiedsfeiern vollgeplant. Eine ganz besondere gab es von der Kirche. Es gab eine Andacht , wunderbare Geschenke (Sarung) und ganz viele Danksagungen. Auch ich durfte ein paar Worte sagen, aber mehr als "Terima kasih semua. Saya senang sekali di Mamasa." "Dankeschön an alle. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in Mamasa" konnte ich nicht mehr sagen, denn dann überwiegten die Tränen. Meri, meine Gastmama, hat mich gerettet und die Danksagung rührend beendet. Danach haben wir alle gemeinsam ein Festmahl genossen, mit allem was mein Herz begehrt (gebratener Fisch, Wasserspinat, Reis, Eier, Gemüsebratlinge...).

Einen Tag später bin ich in Begleitung von Meri und Wasti nach Makassar gefahren. Dort haben wir noch zwei schöne Tage in vollen Zügen genossen. Pizza durfte dabei natürlich nicht fehlen (in Makassar gibt es die beste Pizza der Welt - meine Meinung), Wellness mit Massage und ein kleiner Abstecher in drei Shopping-Malls. Untergekommen sind wir in dieser Zeit bei Erasmus. Er arbeitet für ems und hat uns gemeinsam mit seiner Familie herzlich mit allem versorgt und noch darüber hinaus :)

Am 3.3. bin ich von Makassar nach Frankfurt geflogen. Dieser Abschied am Flughafen fiel mir am schwersten... Aber irgendwann konnte ich mit einem guten Gewissen und Tränen in den Augen, ins Flugzeug steigen.

Ja und hier bin ich also wieder-in Deutschland angekommen.

Gerade versuche ich mich noch an Mensch und Umwelt (und die Kälte!!!) zu gewöhnen. Statt einem Kulturschock in Indonesien, habe ich wohl einen reversed cultureshock in Deutschland bekommen. Dabei bleibe ich so gut wie möglich mit meinen Freunden und meiner Familie in Mamasa in Kontakt ABER hätte ich die Möglichkeit, würde ich sofort wieder zurückgehen. Meine Liebe zu Indonesien ist so groß geworden, dass ich mit Sicherheit sagen kann

Sampai jumpa - Wir sehen uns wieder:)

Was ich also im Endeffekt sagen kann...

... das war und bleibt wahrscheinlich das beste halbe Jahr in meinem ganzen Leben und ich bin unendlich dankbar, dass ich dieses Privileg habe, dort gewesen zu sein. Danke an ems, an die Kirche in Mamasa, an Meri und meine zweite Familie, an die Lehrerinnen und meine Freunde... ihr habt mir so viel beigebracht, hattet Geduld mit mir und ihr seid immer für mich da. Durch euch durfte ich lernen, was es heißt eine Freiwillige in einem mir unbekannten Land zu sein. Denn es heißt nicht, dass ich eine große Hilfe sein muss oder etwas verändern muss, sonder es heißt einfach DA sein, miterleben, gemeinsam wachsen, kulturelle Unterschiede vergleichen, aber nicht verurteilen und seinen Nächsten lieben. Und dann nach Hause gehen mit anderen Einstellungen und veränderter Wahrnehmung.

Ihr habt mich bereichert :)

Danke auch natürlich an alle die von Deutschland mitgefiebert und gebetet haben, Freunde und Familie.

Das war´s

Macht´s gut und bleibt gesegnet

Eure Anni

 

 

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Verabschiedung im Kindergarten (Foto:EMS/Pietras)
Verabschiedung im Kindergarten (Foto:EMS/Pietras)
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Ein Großfamilien-Bild:) (Foto:EMS/Pietras)
Ein Großfamilien-Bild:) (Foto:EMS/Pietras)

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