Weltweit erlebt
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Weltweit erlebt

10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Der Eingang zum Holy Cross Boarding Home (Foto: EMS/Schmid)
Der Eingang zum Holy Cross Boarding Home (Foto: EMS/Schmid)
01. Oktober 2018

WELCOME SISTER!

Nathalie

Nathalie

Indien
unterstützt ein Mädchenheim
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Mit diesen Worten wurde ich am 09.09.2018 gegen 22 Uhr im Holy Cross Boarding Home in Nandyal von den Mädchen begrüßt. Die Herzlichkeit und Begeisterung, mit der ich empfangen wurde, war für mich ein wunderschöner und sehr emotionaler Moment. Ich begriff: Alle haben auf mich gewartet. Jetzt bin ich da! Ich bin in Indien!

Doch zurück zum Anfang:

Bereits eine Woche zuvor, am 02.09.2018 sind wir, meine Mitfreiwilligen und ich, von Frankfurt über Delhi nach Chennai geflogen. Dort wurden wir am Montagnachmittag von unserem Mentor Solomon Paul (Leiter des CSI Youth Department) abgeholt. Wir wurden im Gästehaus der CSI (Church of South India), der Mitgliedskirche der EMS untergebracht. In Chennai lernten wir viel über die CSI und ihre Projekte. Hier bekam ich meine ersten Eindrücke eines mir noch unvertrauten und fremden Landes…

Mit dem Zug fuhren wir am Donnerstagnachmittag von Chennai nach Bangalore, um dort weitere Info-Tage zu verbringen. Wir hörten einiges über die CSI BCC (Church of South India – Board of Child Care) und ihre Arbeit. Am Samstag sind unsere Mentoren und Wardens (so nennt man die verantwortlichen Personen in den Einsatzstellen) nach Bangalore gereist und man konnte sich gegenseitig kennenlernen. Über jede Einsatzstelle gab es eine kleine Präsentation, sodass man auch Einblicke in die Aufgaben der Anderen bekam.

Ich empfand es als sehr angenehm und auch hilfreich, die erste Woche gemeinsam mit meinem Mitfreiwilligen zu verbringen. Wir kannten uns schon von den Seminaren und hatten Freundschaften geschlossen. So konnten wir erste Erfahrungen und Eindrücke miteinander teilen. Beispiel: Wie kann man am besten eine total überfüllte, verkehrschaotische Straße überqueren? Oder Wie isst man am geschicktesten mit der rechten Hand? Ehrlich? Das ist deutlich leichter als gedacht!!!

Ich freue mich auf der einen Seite, dass ich endlich meine Einsatzstelle, meine Aufgaben und alle Kinder kennenlernen darf. Auf der anderen Seite, Ungewissheit und Ängste, die mich begleiten… Doch die Vorfreude überwältigt meine Unsicherheit! Nachdem ich mich von meinem Mitfreiwilligen verabschiedet habe, ging es dann für mich los:

Eine 8-stündige Autofahrt in mein neues Zuhause für die nächsten 10 Monate…

Mittlerweile bin ich schon seit drei Wochen im Holy Cross Boarding Home und fühle mich hier richtig wohl und bin glücklich hier zu sein. Ich hatte einen sehr guten Start, alle Kinder haben mich toll aufgenommen. Tagsüber ruft es von allen Seiten: „Sister, Sister…“ oder auch „Akka“ (Schwester auf Telugu, die Landessprache von Andhra Pradesh). Momentan bin ich fleißig am Namen lernen, was bei ca. 70 Namen gar nicht so einfach ist.

Meine Warden Bhagya sorgt und kümmert sich toll um mich und momentan essen wir täglich gemeinsam. In der ersten Woche hatte ich viel Zeit zum Auspacken, Organisatorisches erledigen und „Ankommen“. Ansonsten finde ich mich langsam in meinen Alltag und gewöhne mich an mein neues Zuhause.

In einem extra Blogeintrag möchte ich aber nochmal genauer auf meine Einsatzstelle und Arbeit eingehen. Da ich erst seit zwei Wochen hier bin, kann ich noch nicht so viel darüber erzählen und es wird sich auch noch einiges ergeben.

In zwei Wochen habe ich für 14 Tage frei. Es sind Ferien und das Hostel schließt. Die Kinder gehen zu ihren Familien und ich begebe mich auf meine erste Reise innerhalb des Landes. Für ein paar Tage werde ich meine liebe Mitfreiwillige Solveig in Hyderabad besuchen. Miriam aus Khammam wird auch dazu kommen. Gemeinsam werden wir dann nach Mysore auf ein hinduistisches Festival gehen und dort auf ein paar andere Freiwillige treffen.

Seid gespannt, wie sich mein zukünftiges Leben weiter entwickelt, wie meine erste Reise und das Festival war… All das erfahrt ihr in meinem nächsten Blogeintrag.

Grüße aus Indien
Nathalie

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Mein erster Sari (Foto: EMS/Schmid)
Mein erster Sari (Foto: EMS/Schmid)
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Auf dem Weg vom Flughafen zur Unterkunft in Chennai (Foto:EMS/Kreither)
Auf dem Weg vom Flughafen zur Unterkunft in Chennai (Foto:EMS/Kreither)