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10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Kalaiselvi und ich am Strand in Kannur (Foto: EMS/Hölscher)
Kalaiselvi und ich am Strand in Kannur (Foto: EMS/Hölscher)
21. September 2018

Die ersten Eindrücke und Beobachtungen aus Indien

Katharina

Katharina

Indien
unterstützt ein Mädchenheim
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Meine ersten zwei Wochen in Indien

In meinem ersten Blogeintrag berichte ich über die ersten zwei Wochen und was ich in diesen erlebt habe, sowie meine ersten Eindrücke aus einem mir komplett fremden Land.

Am 2. September habe ich mich mit meiner Familie zusammen auf den Weg zum Frankfurter Flughafen gemacht, um meine Reise nach Indien zu starten. Schon kurz nachdem ich am Flughafen angekommen bin und meine Koffer aufgegeben habe, bin ich den ersten Mitfreiwilligen und ihren Familien begegnet. Die Aufregung auf unser neues Abenteuer war groß, aber gleichzeitig war ich auch sehr traurig, da ich mich von meiner Familie verabschieden musste. Nachdem das Flugzeug startete, war die Trauer schnell vergessen.  Nach einer Zwischenlandung in Delhi sind wir am 3. September in Chennai am Flughafen angekommen. Dort wurden wir von Solomon, dem Leiter des Youth Department der CSI (Church of South India) abgeholt und mit einem kleinen Bus zum Gästehaus der CSI gebracht worden sind. Die ersten Eindrücke von Indien strömten auf uns ein: es ist warm, laut, der Verkehr ist besonders laut und chaotisch. Hier startete schon das erste Abenteuer, denn mein Koffer kam aufs Dach und wurde nicht festgeschnallt. Er ist aber sicher im Youth Departement angekommen.

In den nächsten Tagen habe ich schnell gemerkt, dass der Verkehr gar nicht so chaotisch ist, dass alles ein Sinn hat z.B. hupt man hier, um sich bemerkbar zu machen, wenn man ein anderes Auto überholt oder um auf Tiere, wie z.B. Kühe, auf der Straße aufmerksam zu machen, aber auch um diese zu verscheuchen. Auch wirkte es auf uns zuerst chaotisch, wenn aus einer zweispurigen Straße plötzlich eine vierspurige Straße wird; doch nach genauerem Beobachten merkt man, dass es irgendwo einen Sinn hat und es gar nicht so chaotisch ist, wie man dachte.

Die erste Woche habe ich mit den anderen Freiwilligen in Indien gemeinsam verbracht. Was ich persönlich ganz schön fand, denn so konnten wir uns alle gemeinsam an das fremde Land und seine Gewohnheiten gewöhnen, wie z.B. mit den Fingern essen oder Straßen überqueren.  Ja, das mussten wir auch lernen.  Darüber hinaus haben wir in Chennai viel über die CSI, ihre verschiedenen Projekte und ihre Leute erfahren.

Am 6. September ging es für uns alle mit dem Zug nach Bangalore. Hier haben wir einen Abend die Youth Group der CSI getroffen haben. Wir haben gesungen, Spiele gespielt und interessante Unterhaltungen geführt. Es war sehr interessant zu erfahren, was die jungen Leute von der CSI halten, wie sie leben und wie sie mit dem indischen System klarkommen.  Am Samstag haben wir unsere „Wardens“ kennengelernt. Sie haben uns unsere Einsatzstellen vorgestellt und die Arbeiten, die anfallen. Ich fand es sehr interessant zu erfahren, wie die anderen Einsatzstellen aussehen und welche Aufgabenbereiche meine Mitfreiwilligen haben. 

Am Sonntagabend ging es dann für meinen „Warden“ und mich zum Bahnhof, um uns mit dem Nachtzug , es sind jeweils ca. 8qm grosse Abteile in denen 8 Leute schlafen koennnen, auf den Weg nach Kannur zumachen. Am Montagmorgen, so gegen 8 Uhr, sind wir in Kannur angekommen. Doch durch einen Streik waren fast keine Menschen oder Autos auf der Straße. So stellte sich uns jetzt die Frage: Wie sollen wir nach Hause kommen?

Freundlicherweise hat die „Pink police“ von Kannur (die „Pink police“ sind Frauen, die eine besondere Ausbildung haben und für die Sicherheit der Frauen und Kinder auf öffentlichen Plätzen zuständig sind)  meinem Warden und mir angeboten, uns zum Bethania Girls Home zubringen. Dort angekommen kamen die Kinder freudestrahlend auf uns zu und begrüßten uns herzlich. Sie haben mir sogar einen Blumenstrauß überreicht. Ich wurde so herzlich von allen aufgenommen, dass es nicht lange gedauert hat, bis ich mich hier wie Zuhause gefühlt habe. In den ersten Tagen wurde mir viel außerhalb der Einsatzstelle gezeigt z.B. die Ford Road. Dieses ist eine große Straße, in der man eigentlich alles einkaufen kann, was man haben möchte. Außerdem war ich am Strand, der nur 10 Minuten zu Fuß von meiner Einsatzstelle entfernt ist. Man darf leider nicht schwimmen gehen, da es sehr starke Strömungen gibt, aber es ist schon entspannend genug mit den Füßen im Wasser zu laufen oder einfach nur die Füße im Sand zu vergraben. Da kann ich einfach alles vergessen.

In meinem nächsten Blogeintrag werde ich Euch von meinem Alltag berichten.

Bis Bald

Katharina

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Die Kinder haben mir einen Blumenstrauss geschenkt bei meiner Ankunft (Foto: EMS/Hoelscher)
Die Kinder haben mir einen Blumenstrauss geschenkt bei meiner Ankunft (Foto: EMS/Hoelscher)
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Lea, Nathalie und ich bei unserer ersten indischen Kokosnuss (Foto: EMS/Hölscher)
Lea, Nathalie und ich bei unserer ersten indischen Kokosnuss (Foto: EMS/Hölscher)