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Erste Tro-Tro Fahrt mit Rose (links) und Bismark (rechts) (Foto: EMS/Bismark)
Erste Tro-Tro Fahrt mit Rose (links) und Bismark (rechts) (Foto: EMS/Bismark)
15. Oktober 2023

Going to Agogo

Frederico

Frederico

Ghana
Krankenhaus
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Meine erste Woche in Ghana

Ich glaube so richtig realisiert, dass ich wirklich die nächsten 10 Monate in Ghana bin, habe ich erst als ich im Flugzeug saß. Da war ich nun also. Frisch 18 (seit zwei Tagen) und schon auf dem Weg ins über 5.000 km entfernte Agogo, fernab von allem, was ich kenne. 

So richtig vorstellen, was mich erwartet, konnte ich mir nicht. Mit zwei Stunden Verspätung landete ich in Accra und schaffte es durch die unzähligen Passkontrollen. Bei meiner Abholung lernte ich direkt Bismark (Mitarbeiter der Presbyterian Church of Ghana) und Rose (deutsche Freiwillige) kennen, mit denen ich mich in den nächsten Tagen durch die ghanaische Bürokratie kämpfte. Doch nach drei Tagen in Accra und etlichen Stunden beim Immigration Office, hatte ich schließlich meine GhanaCard (quasi Personalausweis) und meine ghanaische SIM-Karte. Meine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung waren beantragt und ich konnte meine ersten drei Tage in Ghana als vollen Erfolg verbuchen. Die Stunden, die wir nicht im Immigration Office warteten, verbrachten wir mit dem Erkunden Accras, dem Testen der ghanaischen Küche, einem kurzen Sprachkurs, unseren ersten Tro-Tro Fahrten (zu Bussen umfunktionierte Lieferwagen - ein sehr enges und billiges Transportmittel) und unfassbar vielen spannenden Gesprächen mit sehr offenen und freundlichen Ghanaer:innen. 

Am Freitag ging es dann für mich weiter Richtung Agogo und ich lernte prompt die ghanaische Pünktlichkeit kennen. Um 10 Uhr sollte ich von Mitarbeitern des Krankenhauses eingesammelt werden, tatsächlich losgefahren sind wir dann nach 14 Uhr. Auf der über siebenstündigen Autofahrt, die eigentlich knapp fünf Stunden hätte dauern sollen, lernte ich dann die deutsche Autobahn zu schätzen. Statt dreispurigen, durchgängig asphaltierten Autobahnen, auf denen klare Regeln gelten, an die sich auch meistens gehalten wird, wechselten sich auf der Strecke von Accra bis Agogo einspurige, asphaltierte Straßen mit Schotterpisten ab, die so staubig waren, dass man teilweise nicht weiter als 10 Meter sehen konnte. Das einzige, was auf der ganzen Fahrt konstant blieb, war der Stau. Um das Erlebnis ✨Überlandfahrt in Ghana✨ abzurunden, setzte dann auch noch Regen ein. Gut, dass wir wir nicht mehr auf der Schotterpiste waren. Dieser Regenguss hätte wohl die halbe Straße weggespült!

Mit insgesamt ca. 7 Stunden Verspätung kam ich dann abends hungrig in Agogo an. Schnell wurde mir noch mein Zimmer gezeigt und ich stellte mich darauf ein einfach nur noch ins Bett zu fallen. Es kam aber ein bisschen anders! Im Zimmer gab es weder Bettlaken und Handtücher noch Toilettenpapier. „Alles halb so wild“, dachte ich und öffnete meinen Koffer, um mein eigenes Bettlaken und meine Handtücher rauszuholen. Handtücher, Klamotten, Bettlaken, Reiseapotheke etc. - alles war nass. Die Männer, die meinen Koffer auf der Ladefläche des Pickup-Trucks befestigt hatten, waren wohl mit der wasserfesten Plane nicht allzu genau gewesen. „Naja“, dachte ich mir, „dann kann es ja nur besser werden“. Wie man sich nur irren kann. Als ich die Toilettenspülung betätigte, lernte ich, dass bei jedem Spülen mein Badezimmer überflutet wurde. Zum Glück war es nur das „saubere“ Spülwasser. Ich nahm mir vor, mich nicht entmutigen zu lassen und erstmal mein Mückennetz aufzubauen. Als dabei auch noch das Bett teilweise zusammenbrach, dachte ich echt, „das kann doch jetzt nicht wahr sein“. Aufgeben war aber keine Option. So baute ich mein Bett wieder zusammen und brachte mein Mückennetz an. Danach fiel ich dann endlich komplett erschöpft in mein mehr oder weniger gemütliches Bett ohne Bettlaken. Mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen war, dass morgen alles besser würde.

Am nächsten Morgen wachte ich dann aber krank mit Fieber auf und lernte das Krankenhaus beim Malariatest direkt mal als Patient kennen. Das Ergebnis war zum Glück negativ. Obwohl ich meinen ersten Tag in Agogo somit krank im Bett verbrachte, konnte ich immerhin schon Toilettenpapier und Wasser organisieren. Meine Sachen hing ich zum Trocknen auf und am nächsten Abend konnte ich im bezogenen Bett schlafen. Am Sonntag ging es mir dann schon deutlich besser und ich besuchte meinen ersten Gottesdienst in Ghana. Einen Tag später bekam ich dann eine kleine Geländeführung, lernte ziemlich viele Menschen kennen, deren Namen ich mir leider viel zu selten merken konnte und startete in mein Projekt. Zu einem interessanten und sehr gelungenem Start im Projekt halfen mir viele zuvorkommende und hilfsbereite Mitarbeitende des Krankenhauses. Dazu aber später mehr…

Akyire!

Frederico

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Mein Guesthouse in Accra (Foto: EMS/Edel Farinha)
Mein Guesthouse in Accra (Foto: EMS/Edel Farinha)
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Eines der vielen netten Gespräche mit Rose und Rev. Odjawo (Foto: EMS/Emmanuel)
Eines der vielen netten Gespräche mit Rose und Rev. Odjawo (Foto: EMS/Emmanuel)

Kommentare

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Yunus 24. Oktober 2023 Deutschland
Richtig cool viel Spaß dir noch!
Dorothe Düpont 25. Oktober 2023 Deutschland
Hy Frederiko
Schön Dich hier in Agogo kennengelernt zu haben. Leider ist es nur eine kurze Zeit, aber immerhin. Genieß es und sammle viele Erfahrungen, das erlebte kann man glaube ich nur nachvollziehen wenn man selber Vorort war. Pass immer gut auf Dich auf, insbesondere joggender Weise im Straßenverkehr.