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Chai Adi in Amman (EMS/Heuvelmann)
Chai Adi in Amman (EMS/Heuvelmann)
15. August 2025

Alltag, Ausflüge und Abschiede

Julia

Julia

Jordanien
Internat
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Hallo liebe LeserInnen,

im Anschluss an meinen letzten Eintrag möchte ich euch hier gerne mehr von meinen abschließenden Monaten in Jordanien erzählen, in denen ich das Land und die Leute nochmal anders kennenlernen durfte.

Im April waren meine Familie und meine Freunde zu Besuch, und wir haben zu sechst das Land erkundet. Natürlich beschreibt dies nicht den Alltag, und ich sehe es als großes Privileg, das Land so nochmal besser kennenlernen zu dürfen. Wir haben zusammen einige Städte besucht, darunter natürlich auch meine Einsatzstadt Amman. Es war schön, endlich die Dinge, von denen man erzählt, in echt zeigen zu können. An den nächsten Tagen haben wir die Wüstenschlösser im Osten des Landes besucht und sind dann weiter, mit ein paar Zwischenstopps, nach Petra gefahren.

Petra ist eine ausgegrabene, von den Nabatäern in Felsen gehauene Stadt. Es war wirklich sehr beeindruckend zu sehen – ich musste mich immer wieder daran erinnern, wie sie entstanden ist, da es so unglaublich war. Nach zwei Tagen dort und gutem jordanischem Essen sind wir weiter nach Wadi Rum gefahren – eine große, sehr beeindruckende Wüste mit vielen Felsen und Canyons. Dort wurden viele Filme gedreht, wie zum Beispiel Star Wars, Aladdin oder auch Lawrence of Arabia, da es so eine großartige Szenerie bietet. Hier haben wir in einem Camp gewohnt und wurden von einem Beduinen zwei Tage auf der Ladefläche eines Pick-ups durch die Landschaft gefahren. Wir sind Dünen hoch- und runtergeklettert, haben Steintürme gebaut und viele Kamele gesehen. Nach diesen Tagen sind wir noch durch eindrucksvolle Täler und Landschaften gewandert, haben einen Tag am Toten Meer verbracht und haben noch zwei Städte – Madaba und Salt – erkundet, bevor wir wieder in Amman angekommen sind und der Abschied schon wieder anstand. Es war wirklich eine sehr schöne Erfahrung, ihnen das Land, in dem ich 10 Monate gelebt habe, zu zeigen.

Nach diesem Erlebnis ging mein Alltag an der TSS aber ganz normal weiter. Ich habe bei den Hausaufgaben und der Klausurvorbereitung geholfen, habe Fußball mitgespielt und bin durch die ständigen Wettbewerbe besser in Bottle Flips geworden. Ein großes Ereignis war aber noch die Einweihungsfeier der neu renovierten Räume im Internat, an denen über das letzte Jahr gearbeitet wurde. Besonders die neuen Klimaanlagen machen einen Riesenunterschied bei der Arbeit – bei 34 Grad waren sie doch sehr angenehm für die letzten Wochen. Außerdem fand die Abschlussfeier der Auszubildenden statt, welche durch Chorgesang und lustige Theateraufführungen zelebriert wurde.

Die letzten Wochen waren jedoch nochmal ein Auf und Ab der Emotionen. Dadurch, dass das finale Abschiedsdatum des Schuljahres nicht eindeutig war, mussten wir uns mehrfach von den Kindern und ErzieherInnen verabschieden, was den Abschied doch etwas erschwert und unwirklich gemacht hat. Trotzdem konnten wir noch wirklich schöne Tage zusammen verbringen.

Als wir uns dann doch endgültig verabschiedet hatten, musste ich mich leider erstmal um anstehende Uniabgaben kümmern, wodurch Caro und ich dann aber doch nochmal andere Cafés erkundet haben, was alles viel erträglicher gemacht hat. Außerdem haben wir unsere Mitfreiwilligen in Salt noch öfter besucht, was wirklich immer sehr schön ist und eine gute Auszeit von allem bietet. Zusammen haben wir auch noch ein paar Ausflüge gemacht und uns aber auch schon auf die Ausreise vorbereitet und Mitbringsel für zuhause gekauft.

Das Verabschieden von den Menschen, die wir kennengelernt haben, fiel uns nicht leicht, doch wir genossen noch schöne Tage und Abende mit ihnen. Ich habe mich zwar auch schon auf das Nachhausekommen gefreut, jedoch blieb das nostalgische und unwirkliche Gefühl, dass diese zehn eindrucksreichen Monate nun doch so schnell vorbei sind, nicht weg.

Nun bin ich wieder zurück in Deutschland und denke noch oft an das vergangene Jahr. Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben und mich unterstützt haben. Ich hoffe, ich konnte euch durch meine Berichte auf meinem Weg etwas mitnehmen und bin gespannt, was sich für die nächsten Freiwilligen ergeben wird.

Vielen Dank & liebe Grüße
Julia

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Wadi Rum (EMS/Heuvelmann)
Wadi Rum (EMS/Heuvelmann)
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Frühstück in Salt (EMS/Heuvelmann)
Frühstück in Salt (EMS/Heuvelmann)

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