Weltweit erlebt
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14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Ich im Yukata (Foto: EMS/Weiler)
Ich im Yukata (Foto: EMS/Weiler)
03. September 2016

Mein erster Monat im ARI

Sarah

Sarah

Japan
unterstützt das Asian Rural Institut
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Meine Aufgaben im Asian Rural Institute 

In meinem ersten Blogeintrag möchte ich mit dem Wichtigsten beginnen: Mir geht es sehr gut! Schnell habe ich mich hier, im ARI in Japan, eingelebt, auch wenn ich anfangs etwas überfordert war. So viel Neues auf einmal war ich nicht gewohnt. Doch durch viel Fragen und sehr hilfsbereite Menschen, fand ich mich schnell zurecht. Mittlerweile habe ich meinen Platz hier gefunden und bin sehr froh hier sein zu können und all diese Menschen von überall auf der Welt kennenzulernen.

Im ARI gibt es mehrere große Gruppen von Personen. Zum einen die Personen, welche hier fest angestellt arbeiten. Diese leiten das ARI, sorgen dafür, dass alles läuft oder unterrichten die Participants. Die Participants kommen aus allen Teilen der Welt, aber hauptsächlich aus Asien und Afrika. Sie sind hier, um über Landwirtschaft oder Nachhaltigkeit zu lernen und dies dann in ihrem Heimatland zu praktizieren oder weiterzugeben.

Und dann gibt es noch die Volunteers, zu denen ich gehöre. Wir sind elf Personen und die meisten zwischen 20 und 30 Jahre alt (Ich bin hier im ARI tatsächlich die Jüngste). Neun von uns elf Volunteers sind aus Japan, einer aus den USA und ich aus Deutschland. Ich bin hier somit die einzige Deutsche. Wir Volunteers sind hier, um das ganze Programm zu unterstützen, aber auch gleichzeitig um zu lernen. Wir erfahren sehr viel über Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und vieles mehr. Aber ich denke das Wichtigste für uns ist hier das Leben in einer Gemeinschaft, wie das Motto im ARI besagt: „That we may live together“.  Es treffen viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Kulturen aufeinander, doch trotzdem schaffen wir es freundschaftlich in einer tollen Gemeinschaft zu leben. Alle sind immer sehr interessiert, stellen viele Fragen und erzählen gerne von ihrem Leben oder Land. Es fällt hier also nicht schwer ins Gespräch zu kommen. Auch ich freue mich immer wieder, wenn sie mir Fragen über meine Heimat und mein dortiges Leben stellen (Die meisten Fragen sind tatsächlich über das deutsche Bier).

Schon an meinem ersten Tag im „Asian Rural Institut“  fing ich an, in der Küche mitzuhelfen. Dort bin ich seit dem immer von 6.30 Uhr bis 8.15 Uhr für das Frühstück und von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr für das Abendessen. Reis gibt es tatsächlich immer, egal welche Tageszeit und dazu Gemüse, Obst, Fleisch oder Fisch. Alles vom eigenen Acker. Man muss also oft mit dem kochen, was gerade geerntet wurde. Nächsten Monat bin ich allerdings nicht mehr in der Küche, sondern bei den Schweinen (Deren Stall heißt „Pig Pen“), da diese Arbeit jeden Monat wechselt. Nach dem Frühstück ist das „Morning Gathering“. Dies bedeutet, dass eine Person circa eine halbe Stunde irgendetwas erzählt (Ich bin in einem Monat dran). Meistens beginnen wir mit einem Lied oder einem Zitat aus der Bibel. Es ist sehr spannend, was die Leute alles erzählen, oft von ihrer Heimat, Kultur oder prägenden Erfahrungen.

Wenn das fertig ist startet die Farm Arbeit, da ich in der „Farm Group“ bin. Das heißt ich helfe auf dem Feld, beim Ernten und Sähen, Unkraut jähen, Rasen mähen und vieles mehr. Die Arbeit macht mir viel Spaß und ist auch immer sehr kurzweilig und abwechslungsreich. Einmal haben wir auch Sojabohneneis gemacht, sehr lecker. Im Ganzen ist es also ein langer Tag, welcher oft auch körperlich anstrengend ist. Wenn ich dann abends sehr müde im Bett liege und nachdenke bin ich immer erstaunt, wie viel ich an einem Tag geschafft und gelernt habe.

Was mir hier auch besonders gut gefällt ist, dass man eigentlich nie Langweile hat. Hier wird einem so viel geboten und jeder Tag ist sehr unterschiedlich. Morgen haben wir beispielsweise eine Volunteerparty und den Tag danach machen wir eine Pizzaparty. Freitags abends haben wir immer Volunteermeeting, da tatsächlich immer sehr viel geplant und besprochen werden muss. An Wochenenden haben wir hauptsächlich frei, man muss sich nur einen Dienst aussuchen, der circa 90 Minuten geht, wie beispielsweise kochen oder ernten. Trotzdem kann man bei vielen Aktivitäten oder Ausflügen teilnehmen. Letzte Wochenende waren wir beispielweise bei einer kleinen aber sehr interessanten Kunstausstellung, haben in einem alten traditionellen japanischen Haus (auf Tatami) übernachtet und waren Burger essen. Wenn man aber trotzdem mal nichts zu tun hat, kann man in die eigene Bibliothek gehen, Tischtennis spielen, Gitarre lernen… hier gibt es eigentlich alles.

Nach einem Monat bin ich also sehr glücklich darüber, sagen zu können, dass ich jetzt schon das Gefühl habe viel gelernt und erlebt zu haben. Ich freue mich sehr auf die kommenden fünf Monate und bin gespannt was mich noch alles erwarten wird.

Grüße aus Japan

Sarah 

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Foto: EMS/Weiler
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