Weltweit erlebt
ÖFP

Weltweit erlebt

10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

info_outline
Ein Leuchtturm umgeben von einer schönen Landschaft markiert den südlichsten Punkt Afrikas (Foto: EMS/Nuding)
20. Oktober 2016

Cape Agulhas

Paul

Paul

Südafrika
unterstützt eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung
zur Übersichtsseite

Der südlichste Punkt Afrikas

Für meine Mitfreiwillige Johanna und mich bot sich die Gelegenheit, durch einen Ausflug zu dem südlichsten Punkt Südafrikas etwas mehr von der Gegend zu sehen. Unsere Ansprechpartner in Elim sind das Ehepaar Cunningham. Godfrey Cunningham ist der ganz frisch gewählte Präsident der „Moravian Church of South Africa“. Davor war er der leitende Pfarrer in Elim. Durch den Antritt dieses Amtes muss er allerdings in das Präsidentenhaus in Kapstadt ziehen. Seine Frau Lesinda Cunningham ist unsere Vorgesetzte im Elim Home, da sie die Direktorin des Heims ist. Das Ehepaar hat fünf Jahre in Heidelberg gelebt und spricht deshalb auch Deutsch.

Die beiden haben uns auf einen Ausflug zum circa 70 Kilometer entfernten Cape Agulhas mitgenommen. Auf der Fahrt mit dem Auto ging gerade die Sonne am Horizont hinter der unendlichen Weite der fast naturbelassenen Landschaft unter. Das ist ein sehr eindrückliches Farbspiel. Außerdem habe ich zum ersten Mal Antilopen und Strauße in freier Wildbahn gesehen.

L´Agulhas ist ein kleines Dorf. Der südlichste Punkt des Kontinentes Afrika wird dort durch einen rot-weiß gestreiften Leuchtturm gekennzeichnet. Am Cape Agulhas treffen der Indische und der Atlantische Ozean aufeinander und vereinigen sich. Außerdem ist es ein beliebter Platz für Wale, die dort im Frühjahr ihre Kälber gebären.

Schon beim Austeigen aus dem Auto stieg mir der salzige Geruch des Meeres in die Nase und man spürte den starken Wind. Wir nutzten die letzte Helligkeit des Tages für einen kleinen Spaziergang am Ufer. Dort ist es sehr felsig und einige Schiffe sind in der Vergangenheit an den Klippen, die weit ins Wasser reichen, zerschellt und zu Grunde gegangen. Einige Wracks sind noch heute zu sehen. Am Ufer gehen die Felsen dann in eine von kleinen Pflanzen und seltenen Blumen bestückte Landschaft über. Wir haben die Schönheit der Natur genossen bis nichts mehr zu sehen war außer dem Scheinwerferlicht des Leuchtturms. Nur das laute Brechen der Wellen an den Felsen und das Pfeifen des Windes war noch zu hören. Wir hatten das Glück, fast allein zu sein. Im Sommer, wenn es wärmer ist, wird das Cape zu einem Touristen-Hotspot.

Zum Abschluss des Ausfluges waren wir im südlichsten Restaurant Südafrikas essen. Ich habe ein traditionelles Gericht namens Bobotie gegessen. Das ist ein Hackbraten aus scharf gewürztem Hammelfleisch mit ein paar Rosinen, der mit einer Eiermilchschicht überbacken wird. Traditionell wird es mit Safranreis und einem Chutney serviert. Außerdem gab es noch ein wenig gegrilltes Gemüse dazu. Es hat einen sehr speziellen, starken Eigengeschmack. Es war lecker, wird aber wohl eher nicht mein neues Lieblingsgericht.

Insgesamt kann ich nur empfehlen, selbst an den südlichsten Punkt Afrikas zu reisen. Um sich mit eigenen Augen von der Schönheit des Ortes mitreißen zu lassen.

info_outline
Der Präsident der "Moravian Church of South Africa" und meine Wenigkeit (Foto: EMS/Nuding)
info_outline
Die Vereinigung der beiden Ozeane am Cape Agulhas (Foto: EMS/Nuding)