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10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Gruppenbild mit allen Freiwilligen in Bangalore. (Foto: EMS/Saecker)
Gruppenbild mit allen Freiwilligen in Bangalore. (Foto: EMS/Saecker)
16. September 2019

Meine ersten Tage in Indien

Magdalena

Magdalena

Indien
unterstützt ein Mädchenheim
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Hallo zusammen,

leider kommt der Beitrag erst sehr spät. Das liegt daran, dass mein Laptop bei der Ankunft in Khammam kaputt gegangen ist. Die Reparatur hat, wie vieles in Indien sehr lange gedauert, sodass ich erst jetzt den Beitrag veröffentlichen kann.

Wir haben es tatsächlich geschafft, wir sind in Indien angekommen. Der Flug war sehr angenehm und verlief ohne große Probleme. Dort angekommen wurden wir von zwei netten Herren abgeholt und in das CSI Hostel in Chennai gebracht. Dort konnten wir dann, immer zu zweit, die Zimmer beziehen. Am nächsten Morgen gab es um 8:30 Uhr Frühstück, nach deutscher Zeit 5:00 Uhr. Das war nicht ganz einfach, da es Reisnudeln und etwas ähnliches wie Couscous gab und das sehr scharf war. Trotzdem hat es total lecker geschmeckt und wir sind alle satt geworden. Einige von uns haben auch schon mehr oder weniger erfolgreich versucht mit der Hand zu essen, wie es hier traditionell üblich ist. Dabei ist es wichtig nur die rechte Hand zu benutzen, da die linke Hand nach dem Toilettengang zum Waschen verwendet wird. Danach ging es weiter in die Kapelle, in der jeden Morgen ein kleiner Gottesdienst gehalten wird. Dabei haben wir ein Lied auf Englisch und eines auf Tamil gesungen. Wir Freiwilligen wurden dann auch offiziell begrüßt und haben ein kleines Geschenk bekommen, dass in einem Frauenprojekt hergestellt wurde. Über die zahlreichen Projekte haben wir dann im Lauf des Tages mehr erfahren. Ich war echt überrascht, was die Kirche hier auf die Beine stellt, da man das von Deutschland nicht unbedingt gewohnt ist. Zum Beispiel setzten sie sich sehr für den Naturschutz ein und haben sehr viele Solaranlagen, verwerten ihren Bioabfall, pflanzen sehr viel Gemüse und Obst und gehen sehr sorgsam mi ihrem Trinkwasser um. Darüber werde ich aber noch einen separaten Blogeintrag machen. Die anderen Projekte haben viel mit den Rechten der Frauen und Kinder zu tun. Es gibt zum Beispiel ein Gesetz, welches häusliche Gewalt untersagt, jedoch wissen viele Frauen und Kinder davon leider nichts oder trauen sich nichts zu sagen. Die Kirche schafft einen Ort, um darüber zu sprechen und somit die Frauen und Kinder zu ermutigen für ihre Rechte einzustehen. Leider waren wir alle noch sehr müde und konnten uns nicht vollkommen auf die Vorträge konzentrieren. Das Mittagessen bestand aus Reis mit verschiedenen Soßen und Geschnetzeltem. In Sachen Schärfe übertraf es das Frühstück um einiges und viele mussten ziemlich mit sich kämpfen. Trotz allem hat es wieder sehr gut geschmeckt, die Suppe, die danach serviert wurde, vermutlich etwas in Richtung Nuss war dann doch nicht so gut zu genießen. Zum Nachtisch gab es dann etwas Obst.

Nach dem Essen gab es dann noch einen Vortrag und um 15 Uhr konnten wir uns dann auf unseren Zimmern ausruhen. Später sind wir dann gemeinsam Geld umtauschen gegangen und haben uns die Mall auf der gegenüberliegenden Seite angeschaut. Der Weg dahin war kein einfacher. Um über die Straße zu kommen muss man sich schnell genug durch den flüssigen Verkehr winden und wird auch das ein oder andere Mal angehupt. Als wir es dann alle geschafft haben, sind wir zusammen in die Mall gegangen. Überaschenderweise sieht sie genauso aus wie eine Mall in Deutschland. Dort waren wir noch kurz im Supermarkt und dann wieder zurück und ins Bett.

Am nächsten Tag waren wir in einem sehr berühmten Museum. Das war sehr interessant, trotz der Hitze. Dort haben wir gemerkt, dass durch die Kolonialisierung durch England, es sehr viele Englisch geprägte Waffen und andere Gegenstände gab. Wir haben etwas über die Kultur gelernt und viele schöne Kunstwerke bewundert. Danach waren wir in einem Restaurant essen, das hat sehr gut geschmeckt. Nach dem Essen haben wir noch die Höhle von St. Thomas angeschaut und sind dann zurückgefahren, weil es einigen nicht so gut ging.

Am Donnerstag ging es dann weiter mit dem Zug nach Bangalore. Die Zugfahrt war sehr angenehm und vor allem die Sitze sind sehr viel bequemer als in Deutschland, zumindest in der Klasse, in der wir gefahren sind. Im Gegensatz zu Deutschland bekommt man hier Essen inklusive und das in Massen. Leider sind wir über Nacht gefahren und konnten nicht so viel von Indien sehen.

In Bangalore war es zum Glück sehr kühl. Am nächsten Tag waren wir in der Stadt auf dem City Market, einem sehr bunten, geruchsvollen und riesigen Markt. Dort kann man so gut wie alles kaufen, Gemüse, Obst, Handys, Gaskocher, Snacks und sogar Kinderbetten. Zwar liegt oft Müll an den Rändern und das Gebäude sieht heruntergekommen aus, aber es ist total beeindruckend und sehr interessant. Vor allem der Keller mit tausenden Blumenketten war sehr schön und faszinierend. Jeden Tag werden neue Blumenketten hergestellt und verkauft und alle Blumen sind echt. Abends haben wir uns dann mit den Jugendlichen dort getroffen und uns gegenseitig einen Song beigebracht und gemeinsam Spiele gespielt. Auffällig war, dass indische Jungs sehr viel besser tanzen als Deutsche und davor auch keine Scham haben.

Mein Highlight war das Shoppen, auch wenn wir nicht viel gekauft haben. Es fühlt sich einfach gut an, die Kleidung zu tragen, die die Menschen um dich herum auch tragen.

Die Fahrt nach Khammam zu meiner Einsatzstelle war eher unangenehm. Nach einer gefühlt 50 Stunden langer Busfahrt bin ich morgens um 9.30 Uhr endlich in Khammam im Hostel angekommen. Der Bus war zwar etwas bequemer als deutsche Busse, aber dafür ging die Fahrt 14 Stunden und über Nacht. Am Anfang lief noch ein indischer Film, bei dem ich zwar fast nichts verstanden habe, aber trotzdem sehr unterhaltsam war.

Danke fürs Lesen, viele Grüße aus Khammam

Magdalena

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Selfie mit der Jugendgruppe in Bangalore. (Foto: EMS/Saecker)
Selfie mit der Jugendgruppe in Bangalore. (Foto: EMS/Saecker)
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Gemüsestand auf dem Citymarket in Bangalore. (Foto: EMS/Saecker)
Gemüsestand auf dem Citymarket in Bangalore. (Foto: EMS/Saecker)