Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)
Meine Ankunft in Indien
Hallo ihr Lieben!
Nach mehr als zwei Wochen hier in Indien schaffe ich es nun auch zum ersten Mal, einen Blogeintrag zu schreiben.
Seit dem 2. September, als wir in Chennai am Flughafen angekommen sind, ist schon wieder so viel passiert. Angefangen hat es mit einem kleinen Schock: Als wir aus dem Flughafen kamen, waren wir anstatt an der frischen Luft eher in einer Art Riesen-Sauna gelandet, in der die Hitze und Nässe steht.
Wir sind dann mit einem Minibus zu unserer Unterkunft gefahren. Diese Fahrt bedeutete für mich Faszination pur. Wir fuhren durch das reinste Chaos von Autos, Bussen, Motorrädern, Fahrradfahrern und Kühen, die hier mitten auf der Straße laufen. Dazu überall Menschen, die sich allein durch Hupen voreinander warnen. Die ganze Fahrt lang war mein Körper hin und hergerissen zwischen totaler Aufregung und Faszination einerseits und totaler Übermüdung von dem langen Flug andererseits. Ich glaube, bei fast allen von uns hat irgendwann die Müdigkeit gesiegt.
Nach einigen Tagen in Chennai und danach in Bangalore, wo das Wetter übrigens deutlich kühler und angenehmer ist, konnten wir uns schon langsam in die indische Kultur einleben. (Dabei kann man nicht sagen, dass es die eine Indische Kultur gibt, weil jeder einzelne Bundesstaat sich in seiner Kultur stark unterscheidet.)
Am 8. September wurde ich dann von dem Leiter meiner Einsatzstelle, Mr. Probaka abgeholt. Die 20stündige Bus- und Zugfahrt von Bangalore nach Khammam war auch wegen der vielen Dinge, die ständig um einen herum passieren, nicht langweilig. Das Zugfahren hier ist auf jeden Fall ein Erlebnis für sich.
Seitdem bin ich also in meiner Einsatzstelle, dem St. Marys polio Rehabilitations centre in Khammam, einer mit 300.000 Einwohnern für indische Verhältnisse ziemlich kleinen Stadt in dem Bundesstaat Telangana.
Ich wurde von allen hier sehr lieb aufgenommen und von allen Seiten total süß mit einem “hello sister“ begrüßt. Nach mehreren Versuchen, ihnen beizubringen, dass ich Lotte heiße, bin ich für alle hier jetzt “sister Looti“. Eingelebt habe ich mich ziemlich schnell und auch ein Alltag spielt sich langsam ein. Über den werde ich aber ein ander mal schreiben.
Insgesamt fühle ich mich hier schon sehr zuhause, arbeite noch (viel zu wenig) an meinen Sprachkenntnissen in Telugu und bin gespannt auf die nächsten Monate.
Liebe Grüße
Lotte