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Ankunft in Kannur Station, Kerala, Indien (Foto: EMS/Röckle)
Ankunft in Kannur Station, Kerala, Indien (Foto: EMS/Röckle)
31. Oktober 2022

Indien und Ich

Lisa

Lisa

Indien
Mädchenheim
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Namaskaram alle zusammen,

Es ist noch garnicht so lange her, als ich und meine vier Mitfreiwilligen uns nach und nach am Frankfurter Flughafen eingefunden hatten, es geschafft haben uns ein zu checken und in den Flieger nach Chennai gestiegen sind. Nach einem kurzen Aufenthalt im CSI Headquarter, mussten wir uns dann aber auch von unserem letzten Rest Vertrautheit verabschieden (unsere „Fünfsamkeit“) und die tatsächliche Reise begann. Nach und nach wurden wir von unseren Superintendents unter die Fittiche genommen und begaben uns mit ihnen auf eine Reise ins Unbekannte. 

Nach einer etwas unbequemen ca. dreizehnstündigen Zugfahrt kamen meine Superintendent und ich dann schließlich in Kannur an. Wir haben also einmal das Land durchquert um schließlich an der Westküste Südindiens anzukommen. Nachtzüge sind immer eine spannende Erfahrung und etwas an das ich mich für die Zukunft gewöhnen muss, da dies nicht die letzte Fahrt durch Indien bleiben wird. 

Nun bin ich schon drei, fast vier Wochen in Kannur und im Bethania Students Home. Mein Zeitgefühl ist komplett außer Kontrolle geraten, denn zum einen fühlt es sich an als wäre ich schon ewig hier, aber dann fällt mir wieder auf wie wenig ich mich auskenne und wie viel ich noch zu lernen und zu verstehen habe. 

Die Mädchen und jungen Frauen, mit denen ich hier lebe, haben sich glücklicherweise recht schnell an mich und die Tatsache, dass wir uns teilweise mit Händen und Füßen verständigen müssen, gewöhnt und haben mir schon eifrig versucht Spiele und Tänze bei zu bringen. Auch ermutigen sie mich regelmäßig Malayalam zu lernen, damit wir uns besser unterhalten können. Einige Sätze kann ich schon aber auf diesem Gebiet gibt es noch viel Luft nach oben. Auch hatten zwei der Mädchen hier es sich kurzzeitig in den Kopf gesetzt mir die Schrift bei zu bringen, es aber recht schnell wieder sein lassen, als sie merkten wie sehr mich das dann doch überfordert hatte. (Die Schrift sieht aber sehr schön aus, also wen es interessiert, einfach mal „Malayalam Schrift“ in der Suchmaschine des Vertrauens eingeben und bewundern). Ich habe schon fast alle hier im Porträt gezeichnet und das ständige Zeichnen ein bisschen zu meinem USP gemacht, sodass ich schon ein Bild für den Bischof und das monatliche Magazin der Diocese of Malabar und sämtliche Familienmitglieder der Mädchen malen durfte :D.  

Bis jetzt ist mein Zeitplan noch recht locker gehalten. Ich stehe um 7:45 Uhr auf um das Frühstück um 8 Uhr nicht zu verpassen. Die Mädchen müssen hier recht spät zur Schule und laufen um ca. 9:30 Uhr los. Die Schule ist direkt nebenan und mir wurde gesagt, dass das Schulgebäude noch aus der Zeit der englischen Besetzung stammt und später zur ersten Schule für Mädchen in Kannur wurde. Um 10 Uhr helfe ich meiner Superintendent mit der Buchhaltung vom Bethania und danach habe ich frei. Ich muss gestehen, es ist noch etwas angsteinflößend für mich alleine außerhalb des Geländes herum zu laufen, aber der Strand ist nicht weit entfernt und an einem kleinen Stand die Straße hinunter, verkauft ein älterer freundlicher Mann Kokosnüsse zum trinken.

Am Nachmittag kehren dann die ersten von der Schule zurück und gehen sich und ihre Klamotten erstmal waschen. Das mit dem Waschen habe ich noch nicht so ganz drauf. Die Klamotten werden im einem Eimer und auf einem Waschstein sauber gemacht und danach auf den vielen Wäscheleinen auf gehangen. Es gibt eine oder vielleicht sogar mehrere Techniken, wie man die Stoffe auf dem Stein richtig behandelt, aber so richtig funktioniert das noch nicht. Deshalb habe ich mir kurzerhand eine Bürste besorgt, für die ich auch schon etwas ausgelacht wurde. Auf eine unerwartete Art und Weise macht mir das ständige von Hand waschen garnicht so viel aus. 

Ich bin wirklich sehr sehr dankbar dafür, dass mir wärmsten empfohlen wurde ein Moskitonetz mit zu nehmen. Ich glaube ich hatte noch nie so viele Mückenstiche, aber langsam bekomme ich ein Gespür dafür wann die Moskitos ihre „Rushhour“ haben und habe super gutes Mückenspray dabei das hilft. 

Für ein Wochenende kam mich ein Freiwilliger einer anderen Organisation besuchen, mit dem mich unsere Koordinatorin Kathrin in Verbindung gesetzt hatte. Zusammen sind wir mit dem Bus etwas weiter ins Landesinnere zu einem Hindu Tempel (Sree Paralassery Temple) gefahren und haben zu einem späteren Zeitpunkt Kannur noch etwas erkundet. Zwar war ich zu diesem Zeitpunkt erst knapp zwei Wochen in Kannur gewesen, aber es tat doch gut jemanden zu haben mit dem man sich richtig unterhalten und Erfahrungen austauschen konnte. 

Ich bin sehr froh, dass hier alle super lieb sind und ich mich ganz gut eingewöhnt habe. 

To be Continued …

Bleibt gesund und viele liebe Grüße aus Indien 

Lisa

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Meine erste kleine Busreise in Kannur (Foto: EMS/Röckle)
Meine erste kleine Busreise in Kannur (Foto: EMS/Röckle)
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Erste Eindrücke, Kerala‘s schöner Natur (Foto: EMS/Röckle)
Erste Eindrücke, Kerala‘s schöner Natur (Foto: EMS/Röckle)

Kommentare

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Ursel 06. Dezember 2022 Deutschland
Liebe Lisa!
Auch wenn du noch nichts von mir gehört hast: in Gedanken bin ich oft bei dir und frage mich, wie es dir jetzt inzwischen geht, wo es so auf Weihnachten zugeht und du ja jetzt schon etwas länger am anderen Ende der Welt bist... Ich wünsche dir, dass du weiter offen bleiben und tolle Erfahrungen machen kannst. Take care and be blessed! Und schreib bald mal wieder Ich will mehr stories! with love, Ursel