Weltweit erlebt
14 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)
Angekommen in Jordanien
Ich bin nun seit einer Woche in Jordanien und möchte Euch von meinen ersten Erlebnissen berichten. Die Mitarbeiter des Instituts empfingen mich und noch zwei Freiwillige der Diakonie, die ebenfalls das nächste Jahr hier am Institut sein werden, sehr herzlich und gaben uns von Anfang an das Gefühl willkommen zu sein.
Unsere Bezugsperson im kommenden Jahr ist der Schweizer Joel, der uns vom Flughafen abgeholt hat und gleich am nächsten Tag zu traditionellem jordanischen Frühstück eingeladen hat. Er kümmert sich fürsorglich um uns und hat jederzeit ein offenes Ohr. Zusammen mit Leon, der das zurückliegende Jahr als Volontär im Institut gearbeitet hat und schon nach Deutschland zurückgekehrt ist, zeigte uns Joel die verschiedenen Bereiche des Instituts und gab uns einige Tipps für die nächste Zeit. Zum Institut gehören unter anderem eine Gehörlosenschule, sowie eine Taubblindenabteilung, ein Ausbildungsbereich, indem ich schon tatkräftig mithelfen durfte und Wände gestrichen und eine Tür abgeschliffen habe, und ein Internat, in dem die Kinder schlafen und leben. Zusätzlich gibt es noch weitere Abteilungen und Aufgaben, die das Institut übernimmt, über die ich aber noch nicht den Überblick gewinnen konnte.
Der Leiter des gesamten Instituts, Brother Andrew, ist ein sehr warmherziger Mensch, aber auch eine allgemein anerkannte Autoritätsperson in Salt und Umgebung. Mit ihm besuchten wir eine Außenstelle des Instituts im Jordantal und bekamen auf dem Weg dorthin eine Ahnung von der überwältigenden Natur, die Jordanien zu bieten hat. Als wir die Hauptstadt Amman besichtigten, bekamen wir eine andere Seite Jordaniens zu sehen, auf die ich in einem anderen Blogeintrag näher eingehen möchte.
Einen kleinen Einblick in die Mentalität der Menschen, die hier in Salt leben, bekam ich durch den Kontakt mit jordanischen Freunden von Leon, mit denen wir uns in einem Café nicht weit entfernt vom Institut getroffen haben und die mich schnell in ihren Freundschaftskreis aufgenommen haben. Da manche von ihnen Englisch sprechen, konnten sie mir bei Wasserpfeife und Tee zu später Stunde etwas von sich erzählen und die vermeintlich wichtigsten arabischen Wörter beibringen. Es war beeindruckend für mich, wie offen und verständnisvoll sie mir, dem Fremden, gegenüber waren und mich gleich als Teil von ihnen zum Barbecue und Fußballspielen eingeladen haben.
Im Institut hapert es im Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern und anderen Mitarbeitern ohne Englischkenntnisse oft noch am Vokabular der arabischen bzw. der Gebärdensprache. Um dies zu verbessern, bekommen wir täglich Unterricht in der Gebärdensprache und auch Arabischstunden stehen in den nächsten Wochen noch auf dem Programm. Diesen Montag beginnt erst das Schuljahr am Institut und die bisherige Ruhe am Institut nimmt ein Ende. Ich freue mich auf die vor mir liegende Arbeit sehr, erhoffe mir, schnell mit den Kindern kommunizieren zu können (mich fasziniert das „geräuschlose Unterhalten“) und das eigentliche Leben und bunte Treiben hier kennenzulernen.