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Eingangstor des HLID (Foto: EMS/Petrasch)
Eingangstor des HLID (Foto: EMS/Petrasch)
11. November 2024

Ankunft in Jordanien

Margarete

Margarete

Jordanien
Schule für gehörlose und taubblinde Kinder
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Erste Tage am Holy Land Institute for the Deaf

Hallo ihr Lieben!

Nun möchte ich mich zum ersten Mal bei euch melden und von unserer Ankunft hier in Jordanien am HLID berichten.

Am Montag, den 12. August, drei Tage vor der Ausreise war ich gerade noch dabei zu packen, als mich die Nachricht erreichte, dass unser Flug nach Amman am 15. August gestrichen wurde. Der Grund dafür war ein eventuell bevorstehender Angriff des Irans auf Israel. Für uns hieß es also erst mal warten und hoffen, dass sich die Lage um Jordanien herum wieder etwas normalisiert oder zumindest nicht weiter eskaliert. Das war ganz schön hart, weil ich mich schon von allen Verwandten und FreundInnen verabschiedet hatte und natürlich auch schon wahnsinnig aufgeregt war.

Nach knapp drei Wochen, am 1. September, ging es dann endlich für meine Mitfreiwillige Julia und mich vom Frankfurter Flughafen aus los. Bei unserem Zwischenstopp in Wien erweiterte sich unsere kleine Reisegruppe noch um zwei weitere Mitfreiwillige. Gemeinsam sind wir dann in das Flugzeug nach Amman eingestiegen. Gegen drei Uhr nachts kamen wir dann sehr müde am Queen Alia Flughafen an. Nachdem wir ein kleines Problem mit dem Gepäck hatten, konnten wir gegen vier Uhr den Flughafen verlassen und wurden dort von zwei sehr netten Mitarbeitern aus dem HLID abgeholt.

Nach ca. einer Stunde Fahrt haben wir das HLID in Salt (nord-westlich von Amman) erreicht. Da es ja noch dunkel war, konnten wir auf dem Weg noch nicht so viel von der Stadt und allgemein der Umgebung sehen. Das HLID hat uns aber von Anfang an sehr gut gefallen, da uns sofort aufgefallen ist, dass es hier überdurchschnittlich grün ist. Als wir ankamen wurde uns schnell das Zimmer gezeigt, in dem wir das nächste Jahr wohnen werden. Wir teilen uns hier ein Zimmer in einer kleinen, hübschen WG in der auch die anderen Erzieherinnen wohnen.

Am nächsten Morgen wurden wir von einer sehr schrillen und schiefen Version von „Für Elise“ geweckt. Zunächst wussten wir nicht woher diese Melodie kam und wozu sie immer wieder abgespielt wird. Im Laufe des Tages stellte sich jedoch heraus, dass es sich dabei um ein Auto handelt, das Gas verkauft und mit dieser Melodie auf sich aufmerksam macht. Nachdem wir aufgestanden sind, haben wir im Speiseraum ein sehr leckeres Frühstück bekommen und wurden anschließend von Father Jamil, dem Pfarrer der anglikanischen Gemeinde in Salt und Leiter des HLID, in Empfang genommen. Er hat uns erst mal einiges über das HLID erzählt und anschließend einen kleinen Rundgang mit uns gemacht.

Im HLID gibt es viele verschieden Bereiche. Zum Einen natürlich die Schule für die tauben Kinder und das Internat, zum Anderen gibt es auch einen Bereich für taub-blinde Kinder und ein Hörzentrum, welches auch Menschen außerhalb der Schule mit Hörtests und Hörgeräten versorgt. Im HLID gibt es auch mehrere Werkstätten, in denen die SchülerInnen zum Beispiel mit Holz, Ton, Stoff oder Mosaiken arbeiten. Die dabei entstehenden Produkte, werden im hauseigenen Shop verkauft und sind wirklich wunderschön. Außerdem gibt es einen Spielplatz und einen großen Platz zum Fußball spielen.

Beim Mittagessen haben wir dann auch Erzieherinnen kennengelernt und wurden auch von ihnen ganz herzlich begrüßt. Auch die Kinder kamen am nächsten Tag sehr neugierig auf uns zu und wollten vieles von uns wissen. Da wir von den anderen Erzieherinnen schon ein paar Gebärden beigebracht bekommen haben, konnten wir uns auch schon vorstellen.

Wenn ihr etwas über unseren Alltag hier am HLID erfahren wollt, lest gerne den Blogeintrag von Julia!

Bis zum nächsten Mal!

 

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Salt ist auf mehreren Hügeln gebaut. So hat man von verschiedenen Punkten in der Stadt eine wunderbare Aussicht (Foto: EMS/Petrasch)
Salt ist auf mehreren Hügeln gebaut. So hat man von verschiedenen Punkten in der Stadt eine wunderbare Aussicht (Foto: EMS/Petrasch)
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Auch von dem Balkon vor unserer Unterkunft hat man eine wunderbare Aussicht (Foto: EMS/Petrasch)
Auch von dem Balkon vor unserer Unterkunft hat man eine wunderbare Aussicht (Foto: EMS/Petrasch)

Kommentare

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Yvonne 05. Dezember 2024 Holland
Hallo Margarethe,
So schön über euer Leben und Arbeit zu lesen. Heimweh besorgt es mich. Hoffentlich sehen wir einander im Frühling wieder.
Lieber Gruß.
Günter Fitzner 16. Dezember 2024 Schweiz
Dein Wecker ist ja wirklich speziell, jedoch bestimmt deutlich motivierender als ein konventioneller Euer Leben klingt wirklich super spannend, es ist super, dass ihr so viel erlebt. Nimm so viel mit aus der Zeit wie ihr könnt und dann freue ich mich auch schon dich nächstes Jahr wiederzusehen. Liebe Grüße