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Charakteristische Toraja Häuser (Foto: EMS/Eßinger)
Charakteristische Toraja Häuser (Foto: EMS/Eßinger)
18. Juni 2025

Orang Utans, Campen & Besuch bei Emil

Micha

Micha

Indonesien
Kinderheim
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Nachdem die Schule im neuen Jahr schon wieder ein paar Wochen angelaufen war, ergab sich spontan die Gelegenheit die Kinder aus dem Kinderheim in Melaya auf einen Ausflug zu begleiten. Ziel war Bedugul, ein Ort mitten in den Bergen Balis. Dort betreibt die Kirche ein Freizeitheim. Um 7 Uhr morgens ging es mit 3 Bussen los. Unterwegs machten wir einen Stop am imposanten Gitgit-Wasserfall. Danach ging es weiter über verwundene Straßen hinauf nach Bedugul. Dort war es überraschend kalt. Besonders die Kombination mit Regen und Wind verstärkte das ganze. Gegen Abend hörte der Regen zum Glück auf und wir machten ein Lagerfeuer und grillten Stockbrot. Weil es in Bedugul so kühl ist, wachsen hier Pflanzen denen es im Rest Balis zu heiß ist. Um den Ort ist alles voller Felder, in denen Kohl, Salat und auch Erdbeeren angebaut werden. Besonders die Erdbeeren erfreuten sich bei den Kindern besonderer Beliebtheit.

Am nächsten Tag besichtigten wir einen Landschaftspark mit vielen Tulpen. Dieser wurde von den Kindern eifrig dazu genutzt, möglichst viele Bilder von sich zu schießen. Denn Social Media hat hier einen anderen Stellenwert als in Deutschland. Es ist sehr wichtig seinen Freunden und Verwandten Bilder zu schicken oder sie zu posten. Danach brachen wir auf zurück Richtung Melaya. Unterwegs besuchten wir noch einen Freizeitpark. Alle hatten großen Spaß auf den zahlreichen Fahrgeschäften oder im 4D-Kino.

Ende Januar ging es für mich auf die Insel Kalimantan, so heißt Borneo in Indonesien. Dort fand das Zwischenseminar statt, denn mittlerweile ist schon fast die Hälfte der Zeit um. In einem eher auf indonesische Körpergrößen ausgelegten Flugzeug ging es für mich nach Palankaraya. Das Seminar fand zusammen mit den Freiwilligen der VEM, einer anderen Organisation statt. Es war sehr interessant, nochmal Einblicke und Erfahrungen von neuen Leuten bekommen. Auch sind wir als Gruppe an Freiwilligen komplett über Indonesien verteilt, so konnten wir uns austauschen, was an unseren Einsatzstellen ähnlich ist beziehungsweise wo sich auch die indonesischen Inseln untereinander unterscheiden. Mich hat das Seminar sehr motiviert noch mehr von diesem Land und der Kultur kennenzulernen und die verbleibende Zeit gut zu nutzen. 

In Palangkaraya wurden wir von der dortigen Kirche GKE sehr freundlich empfangen. Direkt am ersten Tag besuchten wir die dortige Universität, an der für uns ein traditioneller Tanz aufgeführt wurde. Neben dem Pflichtprogramm des Seminars war auch noch Zeit für einen Ausflug in den Dschungel Borneos, denn hier leben die Orang Utans. Orang Utan bedeutet wörtlich übersetzt „Waldmensch“ und tatsächlich, als wir die erste orangene Gestalt von weitem aus unserem Boot erblickten, hätte man glauben können, es handele sich um einen Menschen, so ähnlich waren die Bewegungsmuster. Das hatte zum einen etwas Faszinierendes, aber auch etwas Unheimliches, weil man dieses Wesen, was sich irgendwie verhält wie ein Mensch, aber doch offensichtlich keiner ist, nicht zuordnen kann. Dem Orang Utan war das alles herzlich egal. Er setzte sich in den Fluss und begann sich zu waschen. Hinter der nächsten Flussbiegung sahen wir dann gleich eine ganze Gruppe. Zwei Orang Utans kämpften und kugelten sich durch den Sand.

Viel zu schnell war das Zwischenseminar wieder vorbei, doch für mich ging es nicht direkt wieder zurück nach Blimbingsari. Ich hatte mit Emil ausgemacht, dass ich ihn in Toraja besuchen komme. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch den schwimmenden Markt in Banjarmasin zusammen mit Karl, einem Freiwilligen der VEM. Der Markt startet typisch für Indonesien sehr früh. Wenn man nach sechs Uhr kommt, ist man schon zu spät. Das Ganze findet auf dem Fluss statt und die Verkäuferinnen fahren mit ihren Booten, ähnlich einem Kanu, voller Waren herum auf der Suche nach Kunden. Wenn einer gefunden ist, fahren die Boote nebeneinander und der Deal wird abgewickelt. Es ist ein ziemlich hektisches Treiben, denn unzählige Boote fahren durcheinander und mit fortschreitendem Sonnenaufgang wurden es immer mehr. Um 7 Uhr ist das Ganze dann aber auch schon wieder vorbei.

Nach diesem kleinen Abstecher in die Kultur Kalimantans ging es nun nach Sulawesi, die Insel auf der Emil in der Region Toraja seinen Freiwilligendienst leistet. Angekommen in der Inselhauptstadt Makassar stand uns nun eine neunstündige Busfahrt bevor. Toraja unterscheidet sich sehr von Bali, es ist deutlich kühler und aufgrund der hohen Lage in den Bergen wachsen hier auch ganz andere Pflanzen. Dazu kommt, dass die Toraja, das hier lebende Volk, eine ganz eigene Kultur haben. Kurzum, es hätte auch ein gänzlich anderes Land sein können.

Emil und ich unternahmen einige Ausflüge und er zeigte mir interessante Orte. Typisch für Toraja sind die Tongkonan-Häuser, deren Dachform an ein Schiff erinnert. Außerdem besuchten wir seine Einsatzstelle das RBM, eine Schule für Kinder mit Behinderung. Ich will an dieser Stelle aber nicht zu ausschweifend werden. Falls euch Toraja und die Arbeit Emils interessiert, kann ich seinen Blog empfehlen.

Sampai Jumpa

Micha

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Orang Utans im Dschungel Borneos (Foto: EMS/Eßinger)
Orang Utans im Dschungel Borneos (Foto: EMS/Eßinger)
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Schwimmender Markt in Banjarmasin (Foto: EMS/Eßinger)
Schwimmender Markt in Banjarmasin (Foto: EMS/Eßinger)

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