Weltweit erlebt
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10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Das Reisfeld hinter dem MBM-Gebäude, wo wir den Sonnenuntergang beobachtet haben (Foto: EMS/Dunker)
Das Reisfeld hinter dem MBM-Gebäude, wo wir den Sonnenuntergang beobachtet haben (Foto: EMS/Dunker)
25. September 2018

Ankommen 1.0: Eine Woche Bali

Marie

Marie

Indonesien
arbeitet in der Kinder- und Jugendarbeit mit
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„Mein Sohn, lass dies niemals aus den Augen; bewahre Überlegung und Besonnenheit! (…) Dann wirst du sicher auf deinem Weg gehen, und dein Fuß stößt nicht an. Ohne Furcht wirst du dich niederlegen, und liegst du, so wird dein Schlaf süß sein.“ - Sprüche 3:21-24

In meinem ersten Blogpost möchte ich erstmal etwas darüber berichten, wie ich die erste Woche in Indonesien erlebt habe. Ich habe mir überlegt, jedem Blogpost einen passenden Vers voranzustellen, oder einfach einen, der mich zu der Zeit sehr begleitet. 

Die 17h Flug von Hamburg nach Denpasar waren überaus komfortabel, und doch war ich sehr froh das schwere Gepäck endlich in das gut klimatisierte Auto packen zu können, mit dem wir freundlicherweise abgeholt wurden. So konnte ich schon meinen ersten Satz auf Indonesisch loswerden, mit dem ich mich fürs Abholen bedankte. 

Um schlechtem Einschlafen vorzubeugen habe ich mir direkt am ersten Abend ein „künstliches Zuhause-Gefühl“ geschaffen (sprich: eine Folge Sherlock, Lichterkette und die Schokolade, die Mama mir eingepackt hat), was mich direkt gut gelaunt in den nächsten Morgen hat starten lassen. 

Die erste „Orientierungswoche“ auf Bali durften wir in dem Gebäude der MBM (Maha Bhoga Maria Foundation) wohnen. MBM unterstützt auf Bali weniger privilegierte Leuten, wir durften zum Beispiel einmal dabei sein, als nachmittags „beneficials“ besucht wurden, in dem Fall eine Wäscherei. Das war schonmal sehr spannend!

Wir wurden in der Woche von Irene und Deborah betreut, die viel Zeit für uns geopfert haben, um die ein oder anderen Probleme mit SIM- & Kreditkarte zu lösen, uns einen kleinen Kurs in Bahasa Indonesia, do’s & dont’s und Gesundheitstipps zu geben, was sehr hilfreich war, und wir durften auch helfen, ein Mittagessen mitzukochen. 

Schon in dieser kurzen Zeit habe ich mich in „kecap manis“ (dickflüssige, süße Sojasauce), „es jeruk“ (frischgepresster O-Saft) und Tempeh verknallt. 

Beeindruckt haben mich auch die vielen Opfergaben, meist aus kunstvoll gestalteten Schalen mit Reis, Blüten, Räucherwerk etc., die wir oft vor Tempeln oder Wohnhäusern gesehen haben. 

An den Verkehr auf den großen Straßen, mit Linksverkehr und unzähligen Motorrädern, musste ich mich erstmal gewöhnen. 

Am Sonntag im Gottesdienst sind wir nach dem Segen, den der Pastor ausgeteilt hat, mit Irene zur sekolah minggu (Sonntagsschule) gegangen, wo wir uns alle einen Ohrwurm eingefangen haben, als die Kids die Namen der Bücher des Alten Testaments rauf und runter gesungen haben. 

An einem Tag wurden wir sogar zu einem Mitarbeiter eingeladen und konnten so mal eine „normale“ Gegend besuchen, was sehr bereichernd war im Gegensatz zu unseren Touri-Ausflügen. 

Wir haben uns mit, sagen wir abenteuerlichen Fahrten mit Grab und Go-jek (Plattformen wie Uber) auch touristische Gegenden wie Canggu, Ubud und Uluwatu angeschaut. Diese Gegenden waren überlaufen mit „roh-veganen-yoga-fitness-surfern“ - nach unserem ersten Ausflug habe ich mir dann mal auf Instagram die Beiträge, die unter dem Tag „Bali“ zu finden sind, angeschaut und konnte eine riesige Menge an  Bildern mit Yogaposen an den wunderschönsten Stränden, verlassen aussehenden Wasserfällen und beeindruckenden Schaukeln über dichtem Wald finden.

Ehrlich gesagt habe ich Bali bisher auch mit Paradiesstränden, Seelenruhe und türkisem Wasser verbunden; ein Bild was ich über die Medien vermittelt bekommen habe. Dieses Bild durfte ich dann, obwohl wir erst einen Bruchteil von Bali gesehen haben, überholen... Natürlich bietet Bali all diese Aspekte, die Urlauber aus aller Welt anziehen, aber es ist eben nur ein Teil. Und diese Gegenden sind, wie ich das so empfunden habe, ziemlich auf die Touristen ausgerichtet, um ihnen das Paradies-Bali zu geben, was sie sich wünschen. 

Das ist natürlich nur ein Eindruck, den ich in dieser kurzen Woche gewonnen habe, nach meinem Einsatz möchte ich sehr gerne noch ein paar dazu sammeln. 

Ich habe mich danach jedenfalls sehr auf das kühlere und ruhigere Mamasa gefreut, und bin mittlerweile auch gut angekommen, wobei mich noch eine ständige Müdigkeit und ein Schwächegefühl begleitet, was mich zusammen bis zu 11h täglich schlafen lässt, was aber hoffentlich bald nachlassen wird. 

Wie ich hier in Mamasa so meine Woche verbringe, und was meine Aufgaben in der Einsatzstelle sind, lasse ich euch in meinem nächsten Blogpost wissen. 

LG, Marie

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Beispiel für eine der täglichen Opfergaben (Foto: EMS/Dunker)
Beispiel für eine der täglichen Opfergaben (Foto: EMS/Dunker)
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Neben dem MBM-Gebäude, in dem wir wohnen durften. (Foto: EMS/Dunker)
Neben dem MBM-Gebäude, in dem wir wohnen durften. (Foto: EMS/Dunker)