
Meine ersten Eindrücke!
Selamat Siang,
ich sitze nun zur Mittagszeit an diesem Blog, weshalb man Selamat Siang als Begrüßung nutzt.
Ich bin nun seit über sechs Wochen in Indonesien, und in dieser Zeit ist schon so viel passiert, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll.
Daher erst einmal ein paar nette Worte: Wenn ich sagen müsste, was mir hier am meisten gefällt, dann ist es nicht nur die fast unberührte Natur und die atemberaubende Landschaft, am meisten sind es die Menschen, die hier leben, mich mit offenen Armen empfangen und so herzlich zu mir sind!
Nach der Ausreise und fast einer Woche auf Bali bin ich nach dem Einführungsseminar am 6. September an meiner Einsatzstelle angekommen. Vor der Ausreise war mir klar, dass Tobelo auf Halmahera abgelegen ist, aber so abgelegen hatte ich es mir dann doch nicht vorgestellt. Von Bali aus habe ich noch zwei Inlandsflüge, eine Bootsfahrt und eine vierstündige Autofahrt bis nach Tobelo gebraucht.
Hier in Tobelo fühlt sich der Alltag sehr frei an. Die Indonesier:innen, mit denen ich viel zu tun habe, machen auf mich stets einen sehr freundlichen und gut gelaunten Eindruck. Mein Hauptarbeitsplatz ist die Universität hier in Tobelo. Meine Hauptaufgaben bestehen darin, Englisch zu unterrichten, aber auch einfach Stunden zu gestalten, in denen wir uns über unsere Kulturen austauschen. Die Universität veranstaltet hin und wieder auch verschiedene Events, wie zum Beispiel den Fun Run, ein 6 km langes Rennen. Dieser fand extra am frühen Morgen statt, aber es war dennoch schon sehr warm.
Apropos warm: Ich liebe das Wetter hier! Es ist ein so befreiendes Gefühl, wenn man ohne Jacke aus dem Haus gehen kann. Manchmal ist mein Kopf etwas verwirrt, da nun Oktober ist und ich trotzdem ohne Jacke draußen bin. Sobald ich dann aber vor der Tür stehe, fällt es mir wieder ein, hier sind es jeden Tag mindestens 33 Grad Celsius.
Die Freizeitaktivitäten in Tobelo sind sehr vielfältig, ob einfach am Strand entspannen, mit Fischen in einem Korallenriff schnorcheln oder Mangrovensetzlinge pflanzen, hier ist alles dabei. Was allerdings leider nicht dabei ist, ist ein Motorrad. Dadurch fühle ich mich manchmal sehr eingeschränkt, da ich jedes Mal erst jemanden fragen muss, wenn ich einen Ort besuchen möchte, der zu Fuß nicht so schnell zu erreichen ist. Mein Lieblingsstrand hier ist Pantai Luari, wobei Pantai so viel wie „Strand“ bedeutet.
Einer der aktivsten Vulkane der Welt liegt in unmittelbarer Nähe zu Tobelo. Mein Ziel ist es, diesen in der nächsten Zeit zu besteigen und hoffentlich einen guten Ausblick über Halmahera zu bekommen. In der Nähe des Vulkans gibt es auch heiße Quellen, die ich bereits besucht habe. Das ist ein ganz besonderes Gefühl, das Wasser ist viel wärmer als die Umgebungsluft und man kann gar nicht frieren, weder im Wasser noch, wenn man wieder herauskommt.
Das Gasthaus, in dem ich in Tobelo untergebracht bin, ist sehr groß und gut ausgestattet. Ich teile mir das Haus mit Aya und zwei weiteren indonesischen Frauen, die im Krankenhaus nebenan arbeiten. Jeder hat ein eigenes Zimmer mit Bad und darin sogar eine Sitztoilette. In Indonesien sind Sitztoiletten nicht weit verbreitet, üblicherweise werden Hocktoiletten genutzt. Außerdem haben wir eine gemeinsame Küche und ein gemeinsames Wohnzimmer.
Eine weitere nennenswerte Sache: Sobald ich das Haus verlasse und ein paar Meter die Straße entlanglaufe, dauert es keine Minute, bis eine vorbeifahrende Person laut „Mister!“ ruft. In Tobelo kommen sehr selten sogenannte Bule vorbei. Dieses indonesische Wort bedeutet so viel wie „Person nicht-asiatischer Herkunft“ und wird mir auch sehr oft hinterhergerufen. Damit wollen die Einwohner Tobelos aber nur ihr Erstaunen ausdrücken, mich hier zu sehen. Das merkt man besonders, wenn man auf lokalen Festen wie Hochzeitsfeiern anwesend ist. Denn hier möchte gefühlt jeder ein Foto mit mir machen, man ist schon fast eine Attraktion. Wenn ich schätzen müsste, wie oft ich schon auf Fotos vertreten war, läge das vermutlich im mittleren dreistelligen Bereich.
Vom Alltag an der Uni werde ich dann in meinem nächsten Blogeintrag mehr berichten, da sich bis dahin bestimmt noch einiges ändern wird und ich hoffentlich mehr unterrichten kann.
Deshalb: Seid gespannt auf meine weiteren Blogeinträge und bis zum nächsten Mal!
Euer Cedric


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