Weltweit erlebt
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10 Freiwillige weltweit. Täglich neue Eindrücke und Erlebnisse. Kleine und große Herausforderungen. Erfahrungen für das ganze Leben – all das ist das Ökumenische FreiwilligenProgramm der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS)

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Mit meinen Mädels im Eingang des Mädchenheims. (Foto: EMS/Felger)
Mit meinen Mädels im Eingang des Mädchenheims. (Foto: EMS/Felger)
28. Juni 2017

Abschied

Natalie

Natalie

Indien
wirkt in einem Kinderheim mit
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Dinge, die ich an Tamil Nadu vermissen werde

Die 10 Monate vergingen wie im Flug und nun sitze ich da und der Abschied rückt immer näher. In letzter Zeit fällt mir immer häufiger auf, was ich in Deutschland nicht mehr um mich herum haben werde, seien es auch nur so kleine Dinge wie Jasminblumen oder die bunten Märkte. Deswegen kommt hier eine Auflistung, von Dingen die ich an Indien beziehungsweise hauptsächlich an Tamil Nadu vermissen werde:

1.    Als allererstes natürlich meine ganzen Kinder, die ich sehr ins Herz geschossen habe und die Atmosphäre am Elwin Centre. Es war wirklich ein Ort zum Wohlfühlen und wenn ich von Reisen zurück gekommen bin, hatte ich immer das Gefühl  nach Hause zukommen.

2.    Die Lehrerinnen und Helferinnen mit denen ich immer sehr viel Spaß und gute Gespräche hatte.

3.    Zwei der Helferinnen besonders und auch ihre Familien beziehungsweise ihr ganzes Dorf. Ich bin so glücklich darüber in beiden Dörfer zweimal gewesen zu sein und in einem sogar meinen 20. Geburtstag gefeiert habe. Ich werde auf jeden Fall irgendwann wieder in den Dörfern vorbeischauen. Die Reihenfolge hat keine Bedeutung, das sind meine Gedanken die mir beim Schreiben nach einander gekommen sind.  

4.    Die tamilische Musik und die ganzen klischeehaften und übertriebenen Tamilfilme. Habe schon eine tamilische Playlist erstellt und viele Filme am Laptop gespeichert.

5.    Das Essen, vor allem Parotta und Tomatenreis. Könnte noch so viel weiteres aufzählen.

6.    Den indischen Kaffee und Tee, ich glaube ich muss mich in Deutschland erst wieder an meinen schwarzen Kaffee gewöhnen.

7.    Die Möglichkeit jeden Tag Saree zu tragen und die Vielfältigkeit ihn einzusetzen. Wenn dir kalt ist deckst du dich einfach mit dem Ende, dem Pattu, zu. Oder du wischt dir den Schweiß damit ab. Habe mir zum Ende hin noch einige Sarees gekauft und von da an jeden Tag Saree getragen. Davor nur einmal pro Woche und bei Feiern.

8.    Die Fahrten in den Rikschas, die immer sehr erlebnisreich waren. Und ja man passt auch noch sehr gut zu zehnt in eine Rikscha.

9.    Meine Busfahrten von Sivakasi nach Sattur, um auf die nächste Reise aufzubrechen.

10.  Die Atmosphäre in den Bussen und natürlich im Zug.

11.  Das preisgünstige Reisen.

12.  Den indischen Zug, indem man einfach zwei Tage leben kann, mit dem genialen Service.

13.  Die Freiheit, wenn man an der offenen Tür im Zug steht und die Landschaft an einem vorbei zieht.

14.  Der Duft von Jasminblumen.

15.  Kokusnuss in der Küche zu naschen.

16.  Das Klimpern der Armreifen.

17.  Jemanden nach Süßigkeiten aufzufordern, wenn er die gleiche Farbe wie du trägt.

18.  Telefonate nach folgendem Muster: „ Hallo, wie geht’s? Hast du schon gegessen? Was hast du gegessen? Ich habe … gegessen." Habe es mir selbst schon angewöhnt. Genauso wie mehrere bestimmte Gesten und Interjektionen @Clara ich sag nur enna oder terielle!

19.  Sich nur die Nägel der linken Hand lackieren zu müssen haha

20.  Nicht mehr „lau“ zu love sagen zu können. Habe es mir wirklich angewöhnt von lau marriage zu sprechen.

21.  Nicht mehr mit dem Kopf zu wackeln. Ich muss es mir erst einmal wieder abgewöhnen.

22.  Nicht mehr in Geschäften um den Preis verhandeln zu können.

23.  Die vielen bunten Märkten, auf denen man so gut wie alles finden kann.

24.  Die Snack-Shops die an jeder Straßenecke zu finden sind.

25.  Die ganzen schönen Orte die ich sehen durfte und die Vielfalt der Landschaft.

26.  Die wunderschönen Tempel und die Tempelmusik.

Meine Zeit in Indien war die Zeit meines Lebens, das bisher unbeschreiblichste was ich je erleben durfte. Ich nehme so viele Erinnerungen und schöne Momente mit. Am liebsten würde ich hier bleiben bei all den wundervollen Menschen, doch ich wusste von Anfang an, dass ich nach zehn Monaten wieder zurück nach Deutschland muss. Doch wenn man dann in der Situation ist sich von allen zu verabschieden, ist das doch noch einmal etwas ganz anderes. Naja, Abschiede tun immer weh. Aber es wird kein Abschied für immer sein. Also bis dann mein geliebtes Tamil Nadu. 

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In Mysore vor dem Palast mit dem ganzen Staff bei unserer Tour Ende Mai. (Foto: EMS/ Felger)
In Mysore vor dem Palast mit dem ganzen Staff bei unserer Tour Ende Mai. (Foto: EMS/ Felger)
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Mit meinen Jungs im Uniformsaree. (Foto: EMS/Felger)
Mit meinen Jungs im Uniformsaree. (Foto: EMS/Felger)