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Marlene in Indien

  • Marlene
  • 20 Jahre
  • aus Dresden
  • zehn Monate
  • in Secunderabad, Indien
  • Hostel für Mädchen

Letzten Herbst hat mir eine Freundin erzählt, dass sie sich jetzt mal dringend um ihr FSJ kümmern muss und hat mich so davor gerettet, dass ich aus Vergesslichkeit die Chance auf ein FSJ, für das ich mich sehr interessierte, verpasst hätte. Da ich mir noch gar nicht so sicher war, was ich nach dem Abi machen möchte, habe ich mich dann erst mal in die Recherche gestürzt und sehr bald festgestellt, dass ich sehr, sehr großes Interesse daran habe, ein FSJ im Ausland zu machen. Und jetzt ist es schon fast soweit: in etwas weniger als zwei Monaten werde ich losfliegen.

Während der kompletten Vorbereitungszeit habe ich mir die Aufgabe gegeben, keine konkreten Vorstellungen für mein Jahr im Ausland zu produzieren, da ich von mir selber weiß, wie gut ich darin bin. Dieses seltene Talent führt dann oft dazu, dass ich von der Realität enttäuscht bin, auch wenn ich sie ohne Erwartungen toll finden würde, weicht sie eben von meiner Vorstellung ab. Und das wollte ich tunlichst verhindern. Mal sehen, ob es mir gelingt... (:

Der wichtigste Moment in meinem Vorbereitungsprozess war, als ich im Zuge des Freiwilligendienstes auf White Saviorism aufmerksam gemacht wurde. Tatsächlich hatte ich davon noch nichts gehört und habe mich zuerst verteidigt. Im Nachhinein finde ich es sehr schade, dass ich so reagiert habe, aber auch verständlich, da ich mich ertappt und etwas hilflos gefühlt habe, weil ich über so ein wichtiges Thema gar nichts wusste. Mir wurden zum Glück Podcasts zum Thema empfohlen, die sehr gut über das Thema informiert haben und die geholfen haben, meine Ahnungs- und Hilflosigkeit zu überkommen.

Diese Auseinandersetzung hat dann allerdings dazu geführt, dass ich daran gezweifelt habe, ob ich überhaupt meinen Freiwilligendienst antreten will. Nach vielen Gesprächen und gründlichem Überlegen habe ich mich dann aber dafür entschieden, mir aber selber einige Regeln gemacht und mich darauf konzentriert, die Zeit im Ausland als Chance des Kulturaustausches wahrzunehmen. Ich habe beschlossen, dass ich versuchen werde, mir eine Aufgabe zu suchen (ich bin sehr dankbar, dass mir an meiner Stelle nicht direkt eine Aufgabe gegeben wird, sondern dass ich selbst Einfluss darauf habe), für die ich auch hier in Deutschland ohne Ausbildung qualifiziert wäre.

Hinzu kommt, dass Frau Lehrbach, als ich das Thema während eines online Vorbereitungsseminars ansprach, mir versicherte, dass wir uns damit noch intensiv auseinandersetzen werden. Ich kann also sichergehen, dass sich in der ems um einen guten Umgang mit dem Thema bemüht wird, wofür ich sehr dankbar bin. Trotzdem möchte ich während meines Aufenthalts in Indien besonders darauf achten.

Jetzt sind es fast nur noch zwei Monate, bis ich losfliege und ich habe zum Glück immer noch nicht wirklich Vorstellungen und Erwartungen sowohl von Indien als auch von der Einsatzstelle. Ich sehe dem Ganzen gelassen entgegen und bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit habe, für sehr wenig Geld diese Erfahrung machen zu können. Ich freue mich sehr darauf, in den 10 Monaten nützlich zu sein, an mir selber zu arbeiten und mit der Zeit zu wachsen.

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26. Oktober2022
Straße in der Nähe des Gemüsemarkts in Secunderabad (Foto: EMS/Stahl)

Wie ich mit den ersten Eindrücken umgegangen bin und es schaffe mich immer wohler zu fühlen.

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