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Innenhof (Foto: EMS/Lux)
Innenhof (Foto: EMS/Lux)
29. Oktober 2022

Erste Wochen des Ankommens in Nandyal

Eliana

Eliana

Indien
Mädchenheim
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Hallo ihr Lieben : )

Vor knapp vier Wochen ging es für mich nach einigen Verzögerungen durch das Visa tatsächlich los mit meinem freiwilligen Jahr in Indien. Mit diesem Blog will ich euch allerdings keinen ausführlichen und schon gar nicht allumfassenden Bericht über diese Zeit erstatten – es wäre schlicht unmöglich – sondern vielmehr einen kleinen Einblick in einige meiner Erlebnisse geben.

Die ersten zweieinhalb Tage nach unserer Ankunft in Chennai verbrachten wir fünf Indien-Freiwillige noch gemeinsam in der Zentrale der CSI in Chennai für ein Orientierungsseminar, was wirklich gut tat, weil wir uns so über das erste Erleben von alltäglichen Situationen sofort austauschen konnten (ein Beispiel um es etwas konkreter zu machen: Zu Fuß eine Straße zu überqueren ist bei indischem Straßenverkehr zum ersten mal sehr beunruhigend, man gewöhnt sich aber doch relativ schnell daran).

Umso schwieriger waren für mich dafür dann die ersten Tage des Einlebens hier in meiner Einsatzstelle in Nandyal. Hier sprechen doch recht wenige Leute in meinem Umfeld überhaupt ausreichend Englisch für eine Konversation und selbst wenn, dann fiel mir das Verstehen des indischen Akzents zu Beginn noch sehr schwer. Weil ich dann auch noch kein Internet hatte (und damit keine Möglichkeit mit meiner Familie oder Freunden zu telefonieren) hatte ich das Gefühl ich kann mich niemandem mitteilen oder werde verstanden.

Allerdings wurde ich von allen Seiten sehr herzlich willkommen geheißen. Zuerst einmal von Bhagyamma, der Warden im Hostel, die sich um alle Mädchen die hier wohnen (und damit jetzt auch mich) kümmert. Sie ist auch meine Ansprechperson was des Leben im Hostel betrifft. Um allen „Papierkram“ der für meinen Aufenthalt hier erledigt werden muss kümmert sich Vikram mit mir. Durch ihn habe ich besonders in den ersten zwei Wochen, da er der Koordinator aller CSI-Projekte hier in der Diozöse Nandyal ist, unglaublich viele dieser Projekte (wie Grundschulen und High Schools, Hostels für Schüler*innen dieser Schulen, Skill Training Centers in denen junge Frauen (häufig ohne Schulbildung) eine einjährige Ausbildung in verschiedenen Handarbeiten erhalten etc.) und verschiedene andere Einrichtungen der CSI kennengelernt. Bei der Gelegenheit wurde ich meistens auch von allen möglichen Mitarbeitern dieser Einrichtungen herzlich begrüßt, sodass ich inzwischen – zumindest gefühlt – in der ganzen CSI-Nandyal-Bubble bekannt bin, während ich selbst sehr große Schwierigkeiten habe mir zu all den Gesichtern Namen oder Zuständigkeiten zu merken. Ein typischer Brauch bei besonderen Anlässen, den ich bereits öfters selbst erlebt habe, ist jemandem einen Schal als Ehrung umzulegen und Blumen als Willkommensgeschenk zu überreichen, meistens in Form eines Straußes oder einer Blumenkette.

Mein Alltag hier im Hostel, der sich nur sehr langsam überhaupt entwickelt hat und sich auch immer wieder verändert, stellt sich als relativ frei heraus, weil die Kinder sehr selbstständig ihren gut gefüllten Alltag leben, weswegen ich gar nicht in dem Sinne „gebraucht“ werde, wie ich erwartet hatte. Dafür ergeben sich außerhalb des Hostels hin und wieder unerwartete Möglichkeiten mich einzubringen. So helfe ich zum Beispiel im Englischunterricht in der 6. und 7. Klasse an einer anderen von der CSI geführten High School aus, die aktuell keinen Englischlehrer hat. Ich war erst einmal absolut schockiert, als mir das Angebot gemacht wurde, weil ich mich als klar unqualifiziert zum Unterrichten beschreiben würde. Nachdem ich aber den Schock verdaut und mich etwas an die hiesige Freiheit, Offenheit und Spontanität gewöhnt hatte habe ich mich doch einfach mal darauf eingelassen und betrachte das jetzt als Möglichkeit durch „Learning by Doing“ auf einem ganz anderen Level Erfahrungen zu sammeln.

Es gibt noch so viel mehr, von dem ich euch gerne erzählen würde, wobei es mir wirklich schwer fällt all diese Erlebnisse überhaupt zu verarbeiten und dann auch noch in Worte zu fassen, darum melde ich mich einfach später wieder hier auf dem Blog und freue mich wenn auch ihr wieder vorbeischaut.

Bis dann,

Eure Eliana

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das war bei einer Feier anlässlich des Gründungstages des Mission Hospitals hier auf dem Gelände, bei der ich als besonderer Gast von den Mitarbeitern des Krankenhauses geehrt wurde (Foto: EMS/Lux)
das war bei einer Feier anlässlich des Gründungstages des Mission Hospitals hier auf dem Gelände, bei der ich als besonderer Gast von den Mitarbeitern des Krankenhauses geehrt wurde (Foto: EMS/Lux)
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An einem der ersten Tage hat mir Pavali, eines der älteren Mädchen im Hostel, dieses Henna aufgemalt (Foto: EMS/Lux)
An einem der ersten Tage hat mir Pavali, eines der älteren Mädchen im Hostel, dieses Henna aufgemalt (Foto: EMS/Lux)

Kommentare

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Axel 15. November 2022 Deutschland
Hi, wow, congratulations that you took the Challenge to serve as an englisch teacher