Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Interessierte,

ganze zwei Monate ist es nun schon her, seit ich meinen Lebensmittelpunkt von Deutschland nach Blimbingsari verlegt habe.
In diesen zwei Monaten ist bereits so viel passiert, und ich bin über mich selbst so sehr hinausgewachsen, dass ich überhaupt nicht weiß, wo ich anfangen soll – aber ich probiere es einfach mal.

Um ganz ehrlich mit euch zu sein: Der Anfang war definitiv nicht leicht für mich. Vor allem in den ersten Wochen habe ich stark mit Heimweh kämpfen müssen und mich oft verloren und alleine gefühlt. Ich habe hier auf jeden Fall gelernt, wie wichtig es tatsächlich für mich ist, Familie und Freunde in meinem nahen Umfeld zu haben, und welche Kraft und Stütze sie mir in meinem Alltag geben.

Schlussendlich gehen aber auch die schwersten Wochen vorbei. Durch die große Gastfreundschaft, die ich jeden Tag in Blimbingsari erleben durfte und glücklicherweise immer noch darf – nicht nur im Kinderheim, sondern auch in der Schule oder auf meinen Spaziergängen durch das Dorf – bin ich von Tag zu Tag mehr angekommen, habe mich in einen Alltag eingefunden und Blimbingsari Stück für Stück zu meinem neuen Zuhause mit einer ganz neuen Routine gemacht.

Ich bin sehr dankbar für meine Einsatzstelle, da sie mir sehr viel Freiheit darin gibt, wie ich im Alltag helfe und meinen Beitrag leiste. So kann ich die Dinge machen, die mir Spaß machen, bei denen ich das Gefühl habe, wirklich eine Bereicherung zu sein, und bei denen ich das Gefühl habe, gebraucht zu werden.

Unter der Woche gehe ich morgens immer in die Grundschule in Blimbingsari, wobei die Grundschule in Indonesien bis zur 6. Klasse geht. Hier unterstütze ich die Englischlehrer im Englischunterricht. Ein weiteres Aufgabengebiet von mir ist die Englischnachhilfe außerhalb der Schule. Ich gebe jeden Abend in Blimbingsari den Kindern aus meinem Kinderheim Nachhilfe, und jeden Nachmittag gehe ich nach Melaya ins Kinderheim, um dort die älteren Kinder beim Englischlernen zu unterstützen.

Ich habe große Freude daran, Zeit mit den Kindern zu verbringen, ihnen zu helfen und sie von Tag zu Tag besser kennenzulernen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich seit ein paar Wochen das Gefühl habe, richtig angekommen zu sein. Ich habe einen neuen und sehr schönen Alltag, habe schon viele tolle und bereichernde Bekanntschaften machen dürfen und bin jeden Tag aufs Neue von der Offenheit und Gastfreundschaft der Indonesier überrascht.

Ich bin schon sehr gespannt, was in den nächsten Wochen und Monaten alles auf mich zukommt, welche tollen Erfahrungen ich noch machen darf und welche wunderbaren Menschen ich noch treffen werde.

Bis ganz bald!
Jona